Letzte Hürde: Würde

Neun Dinge, die Männer nicht machen würden, wenn sie dabei nicht auf Sex hoffen würden.

    Im Park Federball spielen
    Schwitzend hetzen frisch verliebte Männer kreuz und quer geschlagenen Bällen hinterher und rufen »Macht nix, Schatz« oder »Den krieg ich noch«. Dabei haben sie, anders als Balljungen oder Tennislehrer, noch richtig gute Laune. Diese unterwürfige Freude kennen Parkbesucher sonst nur von Hunden, die mit wedelndem Schwanz »Bällchen holen«.

    Samstags zu Ikea fahren
    Ginge es nach dem Mann, würde ein Ikea-Ausflug zehn Minuten dauern: eine Minute, um die Kleinen im Ballbecken des Kinder-paradieses zu versenken, neun Minuten für einen Teller Hackfleischklößchen »Kött-bullar«. Am Ende werden es fünf Stunden und ein Monatsgehalt an überflüssigem Mobiliar. Den Rest des Wochenendes verbringt er damit, Regale aufzubauen. Den erhofften Belohnungssex »für meinen starken Handwerker« verschläft er Sonntag-abend vor Erschöpfung. Zu »I Will Survive« tanzen
    Dieses Lied bringt Frauen weltweit dazu, jauchzend die Tanzfläche zu stürmen und sich ausgelassen selbst zu feiern: stolze Frauen, Schwestern im Geiste und so. In dem Getümmel haben Männer nichts verloren. Wer dennoch glaubt, da könnte was gehen, hat von Frauen nichts verstanden.

    Erdbeeren pflücken
    Du hast schon mal Erdbeeren vom Supermarkt mitgebracht, aber nicht die Rückseite des Schälchens untersucht. Ergebnis: Über die Hälfte war schimmelig. Seitdem radelst du mit einem Weidenkörbchen raus vor die Stadt, bückst dich zwei Stunden auf einer Plantage, lässt deine Ernte wiegen, radelst zurück, mit Kreuzschmerzen, aber voller Hoffnung: Du hast mal gehört, dass Erdbeeren Liebesfrüchte sein sollen. Auslandssemester machenAlle Menschen sind Ausländer – fast überall.

    Meistgelesen diese Woche:

    Auslandssemester machen
    Alle Menschen sind Ausländer - fast überall. Ist politisch korrekt, vor allem aber das Gute an Studienaufenthalten im Ausland. Als Erasmus-Student in Salamanca oder Bologna laufen einem die
    Französinnen und Schwedinnen nur so vor die Flinte. Warum? Die
    Sprachbarriere führt früher oder später zum gleichen Ergebnis: Irgendwann haben alle ihre 100 Vokabeln durch und fallen lieber übereinander her, statt sich zu unterhalten.

    Möhren-Ingwer-Suppe Essen
    Lange bevor sie einander Kosenamen geben, kochen sich verliebte Menschen ihr Lieblings-essen. An diesem Punkt sieht sich der hungrige Mann oft mit einem Teller Möhren-Ingwer-Suppe konfrontiert, verziert mit einem Klecks Joghurt. Die Probleme an diesem Gericht: Es ist orangefarben, wurde püriert und erinnert an Babynahrung, den natürlichen Feind des Testosterons. Welche Art von Sex kann es wert sein, so etwas zu essen? Der sogenannte Möhren-Ingwer-Akt. Ingwer ist ein Aphrodisiakum, Möhren ebenfalls, weil sie die anregende Vitaminkombination A und E enthalten. Deshalb findet man im Internet unter »Möhren-Ingwer-Suppe« Kommentare wie: »Die mag sogar mein Freund.«

    Städtereisen unternehmen
    Männer folgen ihren Frauen gehorsam durch Lissabon und Kopenhagen, suchen Geburtshäuser von Impressionisten, tragen Taschen und Tüten, stehen in zugigen Kirchen und behalten trotzdem die Orientierung – schließlich müssen sie ihre Frau später zurück ins Designhotel bringen. Dort hat man Sex in der frei stehenden Badewanne, dafür sitzt man nachher auf einer quadratischen Klobrille.

    Nackte Frauen wegzappen
    Männer schalten weiter, wenn sie beim Fernsehen mit der Freundin spätabends auf Frauen stoßen, die sich ausziehen. Es ist gegen ihre Natur, es fällt ihnen schwer, aber sie ahnen, dass ihre Begeisterung für ein Mädchen, das sich auf DSF zwischen Formel-1-Reifen räkelt, dem weiteren Verlauf der Nacht nicht förderlich ist. Stattdessen empfiehlt sich ein kritisches: »Mein Gott, wie billig Sex im Fernsehen inszeniert wird!«

    Französischer Staatspräsident werden
    Ja, ja, Carla Bruni. Aber man muss als französischer Staatspräsident halt auch mit Angela Merkel Händchen halten und Atomkraftwerke an Libyen verkaufen.

    Illustration: Marc Herold