Bildunterschrift: Auch eine Brücke kann ein Altar sein, auf dem man sich ewige Liebe schwört: Knutschendes Pärchen auf der Ponte Milvio in Rom, daneben Laternenpfosten mit amorchetti, Liebesschlössern.
Jetzt, da der Frühling wie ein Versprechen in der Luft liegt und die Liebe sich wieder ihre Opfer sucht, werden es noch mehr werden. Immer mehr. An Brückengeländern in Riga, Peking, Köln, Berlin, Paris und natürlich in Rom auf der Milvischen Brücke, wo vor ein paar Jahren das mit den Vorhängeschlössern angeblich seinen Anfang nahm. Federico Moccia, so die Legende, hat in seinem Bestseller Drei Meter über dem Himmel als Erster beschrieben, wie zwei Liebende ein amorchetto auf der Ponte Milvio anbringen - zum Zeichen ihrer ewigen Treue. In China allerdings kennt man die Schlösser schon seit Jahrzehnten. Dass sich der Brauch gerade jetzt zu einem weltumspannenden Phänomen auswächst, könnte am Internet liegen, wo die Bilder von schwer behängten Brücken und Laternen eifrig angeklickt und verschickt werden. So spricht es sich bis in die entferntesten Weltgegenden herum: Die Liebe ist ein Schloss ohne Schlüssel.
Der Schlüssel zum Glück
Einst ritzten verliebte Paare Herzen in Bäume, heute sagen sie es am liebsten mit Vorhängeschlössern. Klar, sie schließen ja den Bund fürs Leben.