Natürlich fällt Neon auf. Soll es auch. Wären die Warnweste oder der Textmarker mausgrau statt knallorange, würden sie ihren Zweck verfehlen. Neon ist grell, laut und aufdringlich – es verlangt nach zurückhaltenden Zutaten: Höchstens eine weitere Farbe dazu kombinieren und auf keinen Fall kleine Muster. Ich finde es zu unaufgeregtem Weiß am schönsten, gut passen auch Pastell- oder Grautöne. Bei unseren Moderatoren setze ich Neon nur dezent ein, denn im Studio haben wir meist einen farbigen, bewegten Hintergrund. Neon ist ein gewagtes Spiel, das leicht verloren werden kann. Wer optisch sowieso schon heraussticht, im Sinne von schrill, macht sich mit Neon nicht attraktiver. Ebenso indiskutabel: der Versuch, sich mit Neon auf sexy stylen zu wollen. Und: In Konferenzräumen hat Neon noch keine Berechtigung. Aber Sie können die schicke phosphorgelbe Jacke, mit der Sie ins Büro gekommen sind, ja noch rechtzeitig ablegen.Katja Fuhrmann ist Chefstylistin von MTV Deutschland.