Kurt Wüthrich, 67, Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, beschäftigt sich mit der dreidimensionalen Form von Biomolekülen wie zum Beispiel Proteinen, die aus langen Ketten verschiedener Aminosäuren bestehen. Wüthrich hat eine neue Methode entwickelt, die Struktur dieser Biomoleküle anschaulich darzustellen. Dafür bekam er 2002 den Nobelpreis für Chemie. Sein Verfahren erleichtert die Herstellung neuer Arzneimittel.
Robert Curl, 73, ist emeritierter Chemie-Professor der Rice-Universität im texanischen Houston. Zusammen mit zwei Forscherkollegen entdeckte er, dass elementarer Kohlenstoff in der Natur nicht nur als Graphit oder Diamant auftritt, sondern auch in Form von winzigen Kugeln. Diese Arbeiten führten zu völlig neuen Materialien für die Nanotechnik und ermöglichten weitere Miniaturisierung beispielsweise beim Bau von Computern. 1996 wurden Curl und seine Kollegen mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.
Paul Crutzen, 72, ist ein Meteorologe aus Amsterdam und war von 1980 bis 2000 Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Er wies zusammen mit zwei Kollegen nach, dass menschlich verursachte Verunreinigungen der Luft die Ozonschicht der Erde angreifen. Die Ozonschicht verhindert, dass die gefährliche ultraviolette Strahlung auf unseren Planeten trifft, und macht ihn so erst bewohnbar. 1995 wurde das Trio für seine Forschungen mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.
Roy Glauber, 81, Professor an der Harvard-Universität, forscht auf dem Gebiet der Quantenoptik. In seinen Arbeiten erklärte er, warum sich das Licht der Sonne oder einer Glühbirne grundlegend von dem Licht eines Lasers unterscheidet. Dafür bekam er 2005 den Physik-Nobelpreis. Das Spektrum des Sonnenlichts besteht aus vielen verschiedenen Farben, also Licht unterschiedlicher Frequenzen und Phasen. Ein Laser dagegen strahlt nur Licht einer bestimmten Phase und Frequenz ab.
Walter Kohn, 83, Physik-Professor an der Universität von Santa Barbara in Kalifornien, entwickelte die Dichtefunktionaltheorie und bekam 1998 den Nobelpreis für Chemie. Mit seiner Theorie lassen sich grundlegende Eigenschaften von Molekülen und Festkörpern berechnen und zum Beispiel chemische Reaktionen in der Ozonschicht erforschen oder die Zusammenstetzung von Materie im Weltraum.
Theodor Hänsch, 64, arbeitet wie Roy Glauber auf dem Feld der Quantenoptik und leitet das gleichnamige Max-Planck-Institut in Garching bei München. Er entwickelte unter anderem den sogenannten Frequenzkamm, ein Verfahren, mit dem man die Frequenz von Laserlicht so präzise messen kann wie nie zuvor. Das ermöglicht unter anderem den Bau von extrem genauen Atomuhren. 2005 erhielt er den Nobelpreis für Physik.