Berlin, Prenzlauer Berg

Seit mehr als dreißig Jahren lebe ich schon am Kollwitzplatz, lang bevor die vielen jungen Leute aus der ganzen Welt hierher gezogen sind, die das Viertel so bekannt gemacht haben. Manchmal, wenn ich aus dem Bundestag komme und keine Termine mehr habe, spaziere ich durch meinen Prenzlauer Berg, auf einer Route, die ich auch Gästen immer zeige: Ich beginne Knaackstraße/Ecke Kollwitzstraße, wo vor dem Krieg das Wohnhaus von Käthe Kollwitz stand. Ein paar Schritte weiter verbirgt sich hinter einem beeindruckenden Vorderhaus eine der schönsten Synagogen Deutschlands. Die Lage zwischen Wohnhäusern hat sie in der Pogromnacht vor der Zerstörung gerettet. Vorbei am Wasserturm, dem Wahrzeichen des Bezirks, gelangt man zum Jüdischen Friedhof, einem Ort der Stille und Erinnerung. Lebendig, bunt und gelegentlich sehr laut geht es in der Kulturbrauerei zu, einer der vielen alten Brauereien hier. Auf dem Rückweg kann man am U-Bahnhof Eberswalder Straße bei »Konnopke« die bekannteste Berliner Currywurst essen oder auf dem Wochenmarkt am Kollwitzplatz einkaufen. Ich gehe auch sehr gern ins »Café Endlos« – dann bin ich fast schon vor meiner Haustüre.

(1) An Käthe Kollwitz’ Geburtshaus hängt heute nur noch eine Gedenktafel, Knaackstraße/Ecke Kollwitzstraße.

(2) Synagoge Rykestraße, Rykestraße 53, Informationen über: Ronald S. Lauder Foundation, Tel. 030/44 01 01 60.

Meistgelesen diese Woche:

(3) Wasserturm am Prenzlauer Berg und Prenzlauer Berg Museum, Kolmarer Straße.
Jüdischer Friedhof, Schönhauser Allee 23–25, Grabstätten u.a. von Max Liebermann (1847–1935), Infos unter Tel. 030/441 98 24.

(4) Kulturbrauerei, Eingang über Sredzkistr. 1, Kino, Konzerte, Kultur. Im Theater Ramba Zamba stehen Menschen mit Behinderungen auf der Bühne. www.theater-rambazamba.org.

(5) Konnopke’s Imbiss, Schönhauser Allee 44 a, unter der Hochbahn.

(6) Markt am Kollwitzplatz, Sa 9–16 Uhr, Do 12–19 Uhr Ökomarkt der Grünen Liga.

(7) Café Endlos Knaackstraße 43–45,10435 Berlin, Tel. 030/48 49 45 81.