Jeder hat sie, viele lieben sie, keiner kennt sie wirklich: Seit 1923 schon liegen Wattestäbchen in gut sortierten Badezimmerschränken. Für die Ohrreinigung erfunden ist das kleine Helferlein heute nicht nur eines der populärsten Kosmetikprodukte überhaupt, sondern ein kleines Stück Geschichte.
Es erzählt von ohrschmalzigen Hinweisen auf Völkerwanderungen und der krankmachenden Reinigungswut des modernen Menschen, von der stillen Macht der deutschen Mittelständler und den weltwirtschaftlichen Abhängigkeiten der regionalen Q-Tip-Herstellung. Und nicht zuletzt kann das Wattestäbchen von Sex and Crime berichten (So viel sei jedoch verraten: Als Mini-Dildo wird es nicht benutzt).
Kurz: Das omnipräsente und doch so fremde Wattestäbchen, schmal und weich wie es ist, kennt große und grobe Geschichten. Viele von ihnen enden beim Arzt. Eine Spurensuche in Deutschlands größter Fabrik, in der HNO-Klinik und nicht zuletzt dort, wo die Wattestäbchen niemals landen sollten: im Ohr.
Den gesamten Text jetzt lesen mit SZ Plus:
Foto: Photocase.de/eisfuchs_cp