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Dr. Dr. Rainer Erlinger

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Neulich forderte mich eine Bekannte auf, ihr den Fahrradreifen aufzupumpen - weil ich doch als Mann mehr Kraft hätte. Das widerspricht aber absolut meinem Verständnis der Emanzipation, deswegen lehnte ich mit dieser Begründung ab. Sie fand einen anderen Mann, der ihr half und bezeichnet mich seitdem als 'Nicht-Gentleman'. Hätte ich ihr helfen müssen?" Mark P., Berlin

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Ich freue mich über Geschenke, besonders wenn sie hübsch verpackt sind. Manche wickeln ihre Geschenke in Papier ein und befestigen das Ganze mit Klebestreifen. Andere lassen die Tesastreifen sein, damit man das Papier wiederverwenden kann. Muss ich nun dieses wiederverwendbare Papier aufheben, um es noch einmal zu benutzen – auch wenn es mir nicht gefällt?" Franz L.,Köln

Die Gewissensfrage

Gewissensfrage

"Als ich im Kaufhaus an der Kasse stand, sagte die Kassiererin, ich könne, wenn ich für den Erhalt der Kaufhausfiliale sei, auf einer Liste unterschreiben, die dort auslag. Ich las erst einmal den dazugehörigen Text. Da sagte die Dame laut: ‚Sie wollen also nicht unterschreiben!‘ Ich finde es nicht gut, wenn Menschen ihre Arbeit verlieren. Ich möchte aber nicht zu einer Unterschrift genötigt werden. Was meinen Sie dazu?" Albert P., Augsburg

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

„Im Gespräch mit Kollegen habe ich erzählt, dass ich mitunter Bücher, die ich gekauft habe, um sie zu verschenken, vorher noch schnell lese. Darüber herrschte im Kollegenkreis einhellig Entsetzen: Das macht man nicht! Meine Frage daher: Wertet es ein geschenktes Buch ab, wenn ich vorher reingeschaut habe?“ Katharina W., Berlin

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

„Ich mache gerade eine viermonatige Computerschulung, bezahlt von der Agentur für Arbeit. Es ist unglaublich langweilig: zu wenig Stoff für zu viel Zeit. Ich surfe fast die ganze Zeit im Internet. Der Dozent ist nett, aber lustlos. Diese Schulung kostet die Arbeitsagentur nun eine sechsstellige Summe. Soll ich die schlechte Qualität der Maßnahme melden oder wäre das ein Verrat an unserem Dozenten, den ich ja mag?“ Peter W., Würzburg

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Ich arbeite in einem Forschungslabor an der Universität und habe mitbekommen, dass ein Kollege Daten unsauber erhoben hat – und ich habe ihn auf den Fehler hingewiesen. Während meines Urlaubs wiederholte er das Experiment, und ich vermute, dass er wieder nicht korrekt gearbeitet hat. Hätte ich ihn noch einmal ansprechen sollen? Auch auf die Gefahr hin, ihn vor unserem Chef bloßzustellen?" Tania L., Berlin

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Ich habe einen Kater, der nur in meiner Wohnung lebt. Seinen natürlichen Jagdtrieb lebt er aus, indem er Nachtfalter fängt – die ich anlocke, indem ich abends die Fenster öffne und das Licht brennen lasse. Wenn Falter an der Decke sitzen, hole ich sie mit einem Besen herunter. Darf ich meinem Kater derart bei der Jagd assistieren und damit Leiden und Tod eines unschuldigen Tieres mit herbeiführen?" Heinrich K., Wunsiedel

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Ich sehe in der S-Bahn oft, dass Leute die Türen aufhalten, damit andere noch schnell hineinspringen können. Eigentlich finde ich das nicht gut, weil dann alle, die pünktlich sind, warten müssen auf jene, die zu spät kommen. Dadurch verzögert sich die Abfahrt des Zuges. Andererseits sind solche kleinen Akte der Menschlichkeit für unsere kälter werdende Gesellschaft vielleicht wichtig. Was meinen Sie?" Jan O., München

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Neulich wurde ich von der Kassiererin eines Schuhladens nach meiner Postleitzahl gefragt – um künftig Werbebriefe besser steuern zu können, wie sie mir erklärte. Ich weigerte mich, ohne genau sagen zu können, warum. Und ich hatte dabei ein schlechtes Gefühl, weil mein Nein der Kassiererin sichtlich unangenehm war. Hätte ich mitmachen sollen?" Franzisca I., Bottrop

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"In ein paar Tagen findet in einer Gaststätte bei mir um die Ecke eine Meisterschaft im Schnitzelwettessen statt. Es gewinnt, wer an diesem Abend die meisten Schnitzel isst. Kann man guten Gewissens an einer solchen Veranstaltung teilnehmen?" Franz-Xaver B., Burghausen

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Mein jüngerer Bruder fragt, ob ich ihm Geld leihen könnte für seinen größten Wunsch: den Motorradführerschein. Nun hadere ich. Ich bin zwar sicher, dass er defensiv fahren würde, aber ich arbeite in der Unfallchirurgie, dort landen im Sommer fast täglich verunglückte Motorradfahrer, viele von ihnen unverschuldet. Warnt mich mein Gewissen zu Recht? Wäre ich nicht an einem Unglück mitschuldig?" Ingrid I., Bad Wörishofen

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Als ich hörte, dass der Regisseur Roman Polanski in Zürich verhaftet wurde, war ich empört. Er soll vor über 30 Jahren in den USA eine 13-Jährige verführt oder vergewaltigt haben. Heute sagt sein Opfer, sie habe ihm verziehen, und wünscht, dass das Ganze ein Ende habe. Ich finde, dann gibt es keinen Grund mehr, einen alten, verdienten Mann einzusperren. Liege ich so falsch mit meinem Gefühl von Gerechtigkeit?" Barbara P., Bonn

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

„Wir haben in Brüssel unser Auto verkauft und abgemeldet und in Deutschland, unserem Zweitwohnsitz, ein neues zugelassen. Danach haben wir erfahren, dass es in Brüssel eine Umweltprämie gibt, wenn man sein Auto dort abmeldet: eine Jahreskarte für Bus und Trambahn. Wir könnten diese bekommen, meine Freundin fände es aber moralisch nicht korrekt, weil wir ja weiterhin ein Auto haben. Was sagen Sie?“ Frank H., Brüssel

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Kurz vor der letzten Wahl fiel mir ein, dass meine Briefwahlunterlagen an meinem Hauptwohnsitz bei meinen Eltern lagen, am anderen Ende Deutschlands. Zu spät, um sie mir schicken zu lassen. Ich rief meine Mutter an, sagte ihr, welche Partei sie für mich ankreuzen sollte; sie brachte den Wahlschein ins Rathaus, und schon hatte ich meine Bürgerpflicht erfüllt. Wenn auch gesetzeswidrig. War das in Ordnung?" Moritz L., Sandhausen

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Ich bin niedergelassener Arzt und stehe politisch links. Mit der FDP kann ich mich am wenigsten von allen Parteien identifizieren. Im Streit um die Gesundheitspolitik vertritt sie aber als einzige eine Linie, die meine wirtschaftliche Existenz nicht gefährdet. Kann ich die FDP wählen, obwohl ich in fast allen anderen Fragen keine ihrer Positionen teile?" Hanns-Martin K., Fürth

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"An meinem Geburtstag klingelt jedes Jahr pausenlos das Telefon. Früher wurden Briefe oder Karten zum Geburtstag verschickt, heute rufen alle an: Verwandte, Freunde und Bekannte, aus allen Lebensphasen, oft Menschen, mit denen ich fast ein Jahr nicht mehr gesprochen habe. Mit jedem verbindet mich eine Freundschaft, mit jedem müsste ich mindestens eine halbe Stunde über Alt und Neu reden. Deshalb nehme ich oft nicht ab. Ist es moralisch vertretbar, liebe Anrufer so zu ignorieren?" Monika W., Leipzig

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Ich lese gern Ihre Kolumne und bin jede Woche gespannt auf die Leserfrage und Ihre Antwort, die ich meistens gerechtfertigt finde. Streng, aber richtig. Aber wenn ich selbst in ähnliche Situationen gerate wie die Fragesteller, halte ich mich doch nicht an Ihre Ratschläge. Ausreden gibt es genug: Ein Mal ist kein Mal, ab morgen wird alles anders, usw. Ist es in Ordnung, die Kolumne zu lesen, sich aber nicht danach zu richten?" Luise O., Bad Homburg

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

„Ich habe vor einiger Zeit geheiratet, ohne im Büro davon groß zu erzählen. Nun wurde ich von einer Kollegin gefragt, wann ich endlich eine Feier mache, damit sie mir mein Geschenk übergeben könnten. Muss ich nun doch feiern? Mir geht es nicht um das Geschenk, sondern um die Kollegen, die sich daran beteiligt haben und sich vielleicht wundern, warum ich mich noch nichtbedankt habe. Was soll ich tun?" Frank U., Worms

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Ich gerate oft in spontane Gespräche: auf der Rolltreppe im Bahnhof über grölende Fußballfans, im Bank-Vorraum über kaputte Automaten. Meist dauern die Gespräche, bis die Situation vorüber ist, die Rolltreppe zu Ende, das Geld gezogen. Aber was dann? Wortlos weggehen? ,Tschüss‘ oder ,Auf Wiedersehen‘ sagen? Ich sage meist: ,Na denn, schönen Tag noch.‘ Gibt es vielleicht eine Etikette für zufällige Gespräche im öffentlichen Raum?" Frank T., München

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

"Mein Exfreund zog vor einem Dreivierteljahr bei mir aus und ließ – neben vielen anderen Dingen – auch seinen Gummibaum hier, aus Platzgründen, wie er sagte. Die Pflanze ist leider sehr hässlich, und mein Exfreund will sie nicht wiederhaben. Darf ich den Baum, der ja ein Lebewesen ist, auf den Kompost werfen, obwohl er noch viele Jahre durchhalten würde? Oder bin ich moralisch verpflichtet, einen guten Platz für ihn zu finden?" Marianne O., Hamburg

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Ich stand neulich an der Supermarktkasse und sah, wie eine muslimische Frau Gummibärchen für ihre Kinder kaufte. Meines Wissens kommen Bestandteile der darin enthaltenen Gelatine vom Schwein, und daher müsste diese Süßigkeit gläubigen Muslimen eigentlich verboten sein. Ich war mir jedoch nicht sicher, ob die Frau wirklich wusste, welche Inhaltsstoffe in den Gummibärchen sind. Hätte ich sie ansprechen und darauf hinweisen dürfen oder sogar sollen, oder wäre das eine zu große Einmischung in fremde Angelegenheiten gewesen?« Lena Z., Bottrop

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Ich mag große Autos mit viel Platz, besonders SUVs, würde mir aber keinen solchen Wagen kaufen, weil sie zu viel Benzin verbrauchen. Auch als Firmenwagen habe ich mir aus diesem Grund einen Kleinwagen ausgesucht. Nun habe ich eine Kollegin, die mit ihrem Firmen-SUV sehr unzufrieden ist und mir vorschlug, Autos zu tauschen. Da sie sehr viel mehr fährt als ich, würde es mit dem Tausch zu einer geringeren CO2-Belastung der Umwelt kommen. Kann ich daher guten Gewissens auf ihren Vorschlag eingehen, oder setze ich damit ein falsches Zeichen?« Johannes D., Jever

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

Neulich bekam ich beim Einkaufen an der Kasse ein Paket Kaffee geschenkt, irgendeine neue Sorte. Ich kaufe aber grundsätzlich nur fair gehandelten Kaffee. Nun habe ich Kaffee zu Hause, den ich nur mit schlechtem Gewissen trinken kann, weil ich an die Kaffeepflücker denken muss, die für einen Hungerlohn die Bohnen ernten müssen. Andererseits nützt es ja auch nichts, den Kaffee wegzuwerfen. Hätte ich das Geschenk im Supermarkt nicht annehmen sollen? Marita I., Darmstadt

Die Gewissensfrage

Frühbucher

Ist es in Ordnung, seine Kinder einen Tag vor den Schulferien vom Unterricht zu befreien, damit die Reise weniger kostet?

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Ich bin seit Kurzem arbeitslos. Da ich weiß, dass sich meine 82-jährige Mutter darüber sehr grämen würde, möchte ich sie in ihren letzten Lebensjahren von dieser schlechten Nachricht verschonen. Kann es als Notlüge durchgehen, wenn ich ihr meine Arbeitslosigkeit verheimliche, oder muss ich ehrlich sein?« Bruno F., Recklinghausen

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Einige Eltern in meinem Bekanntenkreis lassen ihre Kinder nicht oder nur teilweise impfen. Nun müssen Eltern generell selbst wissen, was für ihre Kinder am besten ist, aber ich finde, in diesem Fall ist das anders. Immerhin betrifft die Entscheidung nicht nur die eigenen, sondern auch fremde Kinder, zum Beispiel solche, die noch zu jung für eine Impfung sind. Müsste man sich aus moralischen Gründen nicht für die Impfung entscheiden? Tragen wir als Eltern nicht eine gewisse Verantwortung für alle Kinder in unserer Umgebung?«Greta T., Jena

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Es ist mir unangenehm, Flugblätter oder Werbematerial in der Fußgängerzone aufgedrängt zu bekommen. Einerseits finde ich es unhöflich, das Flugblatt abzulehnen oder die anbietende Person gar zu ignorieren. Andererseits möchte ich, um unnötigen Müll zu vermeiden, keine Flugblätter annehmen, die ich nicht lesen möchte. Gibt es einen Ausweg, der weder die werbende Person beleidigt noch umweltbelastend ist und keine Rechtfertigungen von mir erfordert?« Nina A., Dunedin, Neuseeland

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Ein Freund will umziehen und hat eine Wohnung im Auge. Nun überlegt er, der bisherigen Mieterin, die dem Vermieter einen Nachmieter vorschlagen soll, 100 Euro mehr Abschlag für die Waschmaschine anzubieten, um seine Chancen zu erhöhen. Seine Freundin meint, das sei ungerecht – es würde ärmere Menschen benachteiligen. Wie sehen Sie das?«Margarete S., München

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Ich habe mir eine teure Jacke gekauft, sie dann aber einer Freundin geschenkt, weil sie doch zu klein war. Ein Umtausch war nämlich nicht mehr möglich. Einige Wochen später hat ein Bekannter die Jacke verschlampt, sich aber bereit erklärt, für den Verlust zu zahlen. Nur an wen? Mir käme es komisch vor, plötzlich Geld zu erhalten, aber meine Freundin hat auch nicht das Gefühl, dass ihr etwas zusteht.«Tamina G., Berlin

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Heute bekam ich eine Einladung für ein Bewerbungsverfahren an einer Fachhochschule in Bayern. Dort soll ich einen Berufungsvortrag halten. Man bat mich zum Termin den beiliegenden Fragebogen ausgefüllt mitzubringen. Darin finde ich ulkige Fragen wie ›Sind oder waren Sie Mitglied einer extremistischen Organisation?‹ Schon klar, dass ich ›Nein‹ ankreuzen sollte, wenn ich nicht meine Chancen auf eine Berufung schmälern möchte. Es ist nun aber so, dass ich bis 1994 Mitglied in der katholischen Kirche war. Wäre es unehrlich, der Berufungskommission dies zu verschweigen?« Susanne B., Hamburg

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