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Dr. Dr. Rainer Erlinger

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Eine befreundete Kunsthistorikerin machte kürzlich Urlaub in einem Ferienhaus in Südtirol, in dem eine Druckgrafik eines bekannten Künstlers hängt, um die 15 000 Euro wert. Der Besitzer hat das Haus von seinen Eltern geerbt, weiß aber offen-bar vom Wert der Grafik nichts. Ich meinte, man müsste ihm das sagen, ehe jemand die Grafik stiehlt. Meine Freundin widersprach, da sie ihn ziemlich unsympathisch fand. Sie überlegt, das Haus noch mal zu mieten und ihm dann – falls er höflicher wäre – einen Tipp zu geben. Wie ist diese Haltung moralisch zu bewerten?« Johanna W., Saarbrücken

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Unser heutiger Wiesnbesuch endete mit einem Disput über Lebkuchenherzen. Ich würde mir wünschen, von meinem Mann mit einem spontanen Herzkauf überrascht zu werden. Er hält das für unpersönlichen, kitschigen Wucher. Ist meine Enttäuschung berechtigt, nicht wie die meisten Frauen mit Lebkuchenherz oder roten Plastikrosen ihres Liebsten über den Platz zu stolzieren (am Schießstand trifft er nicht und beim ›Hau den Lukas‹ will er sich nicht blamieren)? Nicht, dass unsere Ehe davon abhängen würde, aber wie sehen Sie das?« Renate S., München

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Letztes Jahr war ich mit meiner Klasse im Kino. Den Eintritt bezahlte ich aus der Klassenkasse. Ich übersah, dass eine Schülerin krank war, und bezahlte eine Karte zu viel. Da wir auch dieses Jahr wieder ins Kino gingen, beschloss ich, einfach für einen Schüler weniger zu zahlen. Das funktioniert, weil im Kino nicht jeder Schüler kontrolliert wird. Erst an der Kasse fiel mir auf, dass wir dieses Jahr in ein anderes Kino gingen. Doch da war es zu spät. Ich hatte das Geld abgezählt, und andere Klassen drängten an der Kasse nach.« Rainer P., Leipzig

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Ich gehe sehr gern auf Rock- und Jazzkonzerte, am liebsten vorn mitten rein in die Arena. Da ich mit 1,92 relativ groß bin, verstehe ich es, wenn sich Leute, die direkt hinter mir stehen, beschweren, sie würden nichts sehen. Ich müsste mich also, um niemandem die Sicht zu nehmen, nach hinten stellen. Andererseits erwerbe ich mit der Arenakarte doch das gleiche Recht wie alle anderen. Muss ich also ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich durch meine ›freie Platzwahl‹ anderen Menschen bewusst – wenngleich nicht mutwillig – im Weg stehe? FREDERIK J., Hamburg

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Meine Eltern (91 und 84) leben in einem Heim. Meine Mutter hat sich mit der Situation abgefunden, mein Vater ist oft unglücklich. Restaurantbesuche – nur in den besten! – sind für ihn wichtig, um herauszukommen, werden jedoch zunehmend peinlicher. Oft landet, was auf der Gabel ist, auf Teller, Kleidung, Stuhl oder Boden. Schlecht Kaubares wird ausgespuckt, dazu kommen Essgeräusche und laute Bemerkungen über Speisen und Bedienung. Ist das Verhalten meiner Eltern den Restaurantbetreibern und den anderen Gästen noch zuzumuten (von uns ganz zu schweigen)?« MARTIN J., Mainz

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Als gläubiger Mensch gehe ich regelmäßig in die Kirche. Wie es sich gehört, setze ich dabei meine Kopfbedeckung ab. Da mein Haarwuchs immer spärlicher wird, habe ich mir nun ein Toupet gekauft, das dieses weltliche ›Problem‹ bedeckt. Beim ersten Kirchgang mit Toupet hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, noch eine Kopfbedeckung aufzuhaben und mich somit unangemessen zu verhalten. Ich habe den Gottesdienst deswegen früher verlassen und bin nun unschlüssig: Soll ich auf das Tragen des Toupets verzichten oder darf ich mit Toupet in die Kirche gehen?« Benjamin M., Weilheim 

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Kann ich guten Gewissens die Olympischen Spiele im Fernsehen ansehen, wo ich doch weiß, dass beim Bau der Sportstätten unzählige Arbeiter unter für Menschen unwürdigen Bedingungen arbeiten mussten und den Tod fanden? Bekomme ich nicht schon beim Benützen der Fernbedienung ›blutige Finger‹?

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Für die Haare unserer 7-jährigen Tochter haben wir lange eine Pflegespülung verwendet, von der ich neulich einige Flaschen günstig auf Vorrat kaufte. Kurz darauf wurde diese Spülung in der Zeitschrift ›Öko-Test‹ aufgrund potenziell krebserregender Bestandteile als›mangelhaft‹ bewertet. Auf keinen Fall wollten wir dieses Produkt weiter verwenden, die Entsorgung im Hausmüll erschien mir aber aus ökologischen Gründen problematisch. Eine Rückgabe kam nicht in Frage, da ich keinen Kassenbon mehr hatte. Also habe ich die nicht angebrochenen Flaschen unbemerkt ins Regal des Drogeriemarktes zurückgestellt. Ob das wohl eine korrekte Vorgehensweise war?« ANJA J., Hamburg

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Weil unsere Gemeinde eine Anliegerstraße zur Durchgangsstraße erklären will, hat mein Schwager seine Kinder dazu angehalten, Flugblätter an Passanten zu verteilen. Einige aus der Familie fanden das gut: Man könne Kinder nicht früh genug dazu bringen, sich politisch zu engagieren! Ich vertrat hingegen vehement die Ansicht, man dürfe Kinder nicht instrumentalisieren, indem man sie für politische Ziele einspannt, die sie noch gar nicht verstehen und beurteilen können, ganz egal wie redlich diese Ziele auch sein mögen. Was meinen Sie?« Pilar W., Hannover

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Als der Prozess gegen die Münchner U-Bahn-Schläger zu Ende ging, habe ich mich spontan darüber gefreut, dass das Gericht langjährige Haftstrafen verhängt hat. Später war ich mir nicht mehr so sicher, ob das hohe, ja drakonische Strafmaß von zwölf bzw. achteinhalb Jahren angemessen ist. Seitdem bin ich hin- und hergerissen: Einerseits finde ich es gut, dass der Staat Härte zeigt gegen solche Brutalität, andererseits weiß ich nicht, ob es in Ordnung ist, an jungen Menschen ›ein Exempel zu statuieren‹. Darf ich mich darüber freuen, dass ein Mensch eine hohe Strafe erhält, noch dazu, wenn ich von dem Fall nicht direkt betroffen bin?« ULRIKE. K., München

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Zu meinem Geburtstag bekam ich von einer Freundin einen rosa Kerzen-Buddha aus Wachs. Zuerst freute ich mich, doch dann erschien mir das Geschenk zunehmend unpassend, ja geradezu frech. Ich bin weder gläubiger Christ noch Buddhist, doch das religiöse Symbol so zu verunstalten erschien mir fast gotteslästerlich. Was würden Christen sagen zu einem rosa Jesus mit Docht im Kopf? Ich habe die Buddha-Kerze aussortiert. Bin ich zu empfindlich?« CORINNA M., Berlin

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Vergangene Woche stieg ich in Freiburg in den Zug nach Hamburg und setzte mich neben einen freundlich aussehenden Herrn. Kurz hinter Mannheim fragte der Kontrolleur nach den Fahrkarten. Mein Nachbar, der mindestens seit Basel im Zug sein musste, wollte nachlösen und sagte: ›Von Mannheim nach Frankfurt, bitte.‹ Wie hätte ich mich angesichts dieses Betrugs Ihrer Ansicht nach verhalten sollen? Mich einmischen und den Schaffner informieren? Den Herrn im Anschluss zur Rede stellen? Oder ohne ein Wort auf den nächsten freien Platz verschwinden?« GERHARD H., Hamburg

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Ich habe früher ein Mädchengymnasium besucht und glaube seitdem, dass Mädchen dort mehr gefördert werden als in koedukativen Schulen; diese persönliche Erfahrung deckt sich auch mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Meine Tochter würde ich also gern auf eine Mädchenschule schicken. Im Gegensatz dazu finde ich die Vorstellung, dass mein Sohn nur Jungen in der Klasse hat, keineswegs positiv. Kann ich erwarten, dass andere Eltern ihre Töchter in gemischte Klassen schicken, während ich selbst für meine Tochter Koedukation ablehne?« IREMELA P., München

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Mein Arbeitgeber, ein großer Konzern, möchte sich sozial engagieren. Wir Mitarbeiter sollen Asylbewerbern und anderen Bedürftigen helfen; einen Teil der aufgewendeten Zeit bekommen wir bezahlt. Das Ganze dient laut interner Kommunikation dazu, ›Außenwirkung und Image zu verbessern‹ und wird von PR-Getöse begleitet. Ich frage mich, wie man das moralisch bewerten soll. Ist soziales Handeln stets zu begrüßen, ganz egal, welche Beweggründe dahinterstehen? Oder entwerten die leicht zu durchschauenden Absichten des Unternehmens die ganze Aktion?«KLAUS M., MÜNCHEN

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Für das Finale der Handball-WM habe ich vor zwei Jahren Karten zum zehnfachen Preis ersteigert. Der Verkäufer war wohl kein Schwarzmarkt-Profi; er verkaufte die Karten spontan nach dem Finaleinzug der deutschen Mannschaft. Nun denke ich anlässlich der Fußball-EM darüber nach, ob der Verkäufer in solchen Fällen moralisch verwerflich handelt. Mein Vater meint, ja; ich aber fühlte mich damals keineswegs ausgenutzt, das Dabeisein war mir den Preis wert. In meinen Augen profitierte der Verkäufer lediglich von den Gesetzen der Marktwirtschaft. Was meinen Sie?« SEBASTIAN W., MÜNCHEN

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»In vielen Schnellrestaurants wird der Gast aufgefordert, sein Geschirr nach dem Essen wegzuräumen. Dadurch wird Personal gespart. Kommt man konsequent dieser Bitte nach, schafft man Arbeitsplätze ab – und das in einer Zeit, da bei dreieinhalb Millionen Arbeitslosen jeder Arbeitsplatzabbau vermieden werden sollte. Andererseits senkt dies für mich als Kunden die Preise fürs Essen. Wie verhält man sich richtig?« ROMAN S., DORTMUND

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Wir waren mit einigen Leuten, darunter einem türkischen Freund, an einem Badesee zum Schwimmen. Um mir die Verrenkungen mit Handtuch als Sichtschutz zu ersparen, habe ich mich etwas abseits der Gruppe ungeniert umgezogen (Hose aus – Badeanzug an – T-Shirt aus – Träger hochziehen). Ich fand nichts dabei, zumal dort viele Frauen ›oben ohne‹ am See liegen. Aber am Abend sagte mir eine Frau aus der Gruppe, sie hätte sich in Anwesenheit des türkischen Mannes nicht auf diese Weise umgezogen und er habe angesichts meines nackten Hinterns etwas irritiert geschaut. Hätte ich mehr Rücksicht nehmen sollen?« CORINNA D., München

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Mein einziger und geschätzter Mitbewohner hat eine Freundin, die mit ›langweilig‹ recht genau beschrieben ist. In letzter Zeit erzählt er mir immer mal wieder von Zweifeln an seiner Beziehung. Ich fange dann ganz schnell an abzuwaschen oder das Gewürzregal abzustauben, um mich vor einem Kommentar zu drücken. Eigentlich würde ich meinem Mitbewohner gern stecken, dass es meiner Ansicht nach Frauen gibt, mit denen er mehr teilen könnte. Aber nur weil ich die Frau unglaublich öde finde, habe ich doch nicht das Recht, seine Zweifel zu nähren, oder?« CHRISTOPH R., Regensburg

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Meine Familie besitzt ein Familiengrab. Dort wurden bisher meine Eltern, mein Schwager und meine Frau bestattet. Nun ist meine Schwester verstorben, doch das Familiengrab bietet lediglich Platz für fünf Särge. Bin ich moralisch dazu verpflichtet, der Beisetzung meiner Schwester in unserem Familiengrab zuzustimmen, oder stellt mein eigener Wunsch, nach meinem Tode an der Seite meiner Frau zu ruhen, einen berechtigten Grund dar, diese Zustimmung zu verweigern? Urnenbestattungen kommen aus religiösen Gründen nicht in Betracht.« Hermann E., Ravensburg

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Ich war neulich bei einem Kollegen und seiner Frau eingeladen, schrecklichen Etepetete-Typen. Sie hatten Kellner, Koch und Klavierspieler engagiert, es gab ein Feinkostmenü. Weil ich schon ahnte, dass mich das alles nerven würde, brachte ich zwei Flaschen Wein mit, die ich zu je drei Euro beim Discounter gekauft hatte. Doch siehe da: Der Billigwein schmeckte allen wunderbar. So wunderbar, dass die Gastgeber und ihre Schickimicki-Freunde mich seither fragen, wo ich den Wein gekauft hätte, damit sie sich dort ebenfalls eindecken können. Ich bringe es nicht fertig, die Wahrheit zu sagen. Was soll ich tun?« KILIAN A., Hamburg

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Meine 90-jährige Mutter ist eine begeisterte Doppelkopfspielerin. Vor einigen Wochen verstarb nun eine Spielpartnerin, und die Runde kann nicht wieder aufgefüllt werden. Die verbleibenden Damen machen sich Gedanken, was aus der gemeinsamen Spielkasse (zirka 80 Euro) werden soll. Müssen sie dem Gatten der Verstorbenen den ihr zustehenden Anteil auszahlen? Dürfen sie Blumenschmuck für das Grab kaufen oder sich sogar ein gemeinsames Essen im Gedenken der Toten leisten? Geldsorgen hat keine der Beteiligten.« JENS-HOLGER S., OLDENBURG

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Wenn man sich die Berichterstattung und sonstige Beiträge und Diskussionen anhört und durchliest, die derzeit das Gesetz zum Nichtraucherschutz betreffen, läuft es einem kalt den Rücken runter. Beide Seiten, Raucher und Nichtraucher, sind nahezu außer Rand und Band. Man beobachtet verbale Tiefschläge, polemische und meist aneinander vorbeigehende Argumentationen. Wie sehen Sie das Problem des Nichtraucherschutzes und die neue Gesetzeslage – sachlich, ethisch, philosophisch?« PHILIPP S., MÜNCHEN

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Vor einiger Zeit war mein Friseur im Urlaub. Daher ließ ich mir von einem seiner Kollegen die Haare schneiden. Der Schnitt war ausgezeichnet, der etwas andere Stil gefiel mir deutlich besser als der gewohnte. Nun ist mein Friseur, bei dem ich schon lange Stammkundin bin, wieder da, und ich gehe zu ihm, obwohl ich viel lieber zu seinem Kollegen möchte. Ich habe schon überlegt, ob ich mir an einem freien Tag meines Friseurs einen Termin bei seinem Kollegen hole, um meinem schlechten Gewissen aus dem Weg zu gehen. Was würden Sie in dieser Situation tun?« CARLA F., Stuttgart

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Mein Mann hat erhebliches Übergewicht. Ihm drohen dadurch alle Krankheiten, die durch Übergewicht begünstigt werden. Ich versuche seit Jahren, ihn dazu zu bewegen, wenigstens zur Vorsorge zum Arzt zu gehen – bisher leider vergeblich. Wir führen seit 25 Jahren eine harmonische Ehe, aber dieses Thema belastet mich zunehmend. Kann ich von meinem Mann verlangen, dass er sich meine Sorgen zu eigen macht und sich mir zuliebe untersuchen lässt?« INGE L., AACHEN

Alphabet der Sexualität

M - Moral

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Wenn nach zwei Jahren wieder ein Handy-Vertrag fällig ist, informiere ich mich über Neuigkeiten auf dem Markt für Mobiltelefone und entscheide mich schließlich für ein bestimmtes Gerät – diesmal für ein Nokia-Handy. Aber sollte man die Firma nicht wegen der Schließung des Werks in Bochum boykottieren? Auch wenn diese kleine Einzelentscheidung sicherlich keinen Einfluss auf die Politik der Konzernspitze hat: Ganz wohl fühle ich mich nicht mit meinem neuen Telefon.« KLAUS-HERBERT B., HOF

Die Gewissensfrage

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»Eine Freundin von mir führt seit vielen Jahren den Haushalt eines älteren Ehepaars. Vor einiger Zeit half ich ihr beim Putzen. Im Arbeitszimmer des Hausherrn stieß ich in einer schwer einsehbaren Ecke auf ein Porträt von Adolf Hitler. Ich staubte es nicht ab, was bestimmt niemandem auffallen wird. Ich aber frage mich seitdem, ob es korrekt war, das Hitler-Bild nicht zu reinigen, da ich ja für das Staubwischen bezahlt wurde. Um Unstimmigkeiten zu vermeiden, habe ich nicht mit den Hausbesitzern über den Vorfall gesprochen.« HILDEGARD K., München

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Das Unternehmen, bei dem ich angestellt bin, ist vor Kurzem für sehr viel Geld verkauft worden. Die Verkäufer haben dieses Unternehmen nicht selbst aufgebaut, sondern geerbt. Da der Wert der Firma von den Mitarbeitern erarbeitet wurde, frage ich mich, ob eine moralische Pflicht besteht, den Mitarbeitern einen kleinen Teil der Verkaufssumme abzugeben. Zum Beispiel in Form einer Stiftung, die sich um bedürftige Angestellte kümmert. Schließlich erbt man ja auch eine soziale Verantwortung, oder?« NIKOLAUS K., HAMBURG

Die Gewissensfrage

Die Gewissensfrage

»Bei einer Zugfahrt kam kein Schaffner, mein Ticket blieb unentwertet. Juristisch ist mir die Sache klar: Die Leistung habe ich erhalten, die Rechnung ist zu bezahlen. Aber außer dem Recht gibt es noch die Moral. Und hier sehe ich zu meinem Leidwesen, dass sich Menschen in den höchsten Positionen hemmungslos bedienen. Bei der Bahnfahrkarte könnte ich es ihnen ausnahmsweise einmal gleichtun und mir den Kaufpreis erstatten lassen. Soll ich diese Moral dem geltenden Recht vorziehen? Soll ich mich meiner Umwelt anpassen oder ein unverbesserlicher Exot bleiben?« REMBERT D., Mönchengladbach

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