Die Gewissensfrage
»Ich bemühe mich um gute Nachbarschaft. Aber der Mann, der mir gegenüber wohnt, hat vier mir bekannte Familien um jeweils mehrere zehntausend Euro betrogen, und zwar so, dass die Familien keine Chance haben, an ihr Geld zu kommen. Denn er hat eine ›eidesstattliche Versicherung‹ abgelegt. Trotzdem fährt er teure Autos, kleidet sich sehr gut und geht regelmäßig zur Arbeit. Ich vermeide, ihn zu grüßen, aber manchmal geht es nicht anders, und dann schäme ich mich in Grund und Boden. Wäre es besser, wenn ich ihm meine Verachtung ins Gesicht sagen würde?« BRIGITTE D., MÜNCHEN