Modeschule

    Wie entsteht ein Klassiker? Entwirft ein unbekannter Designer eine wirklich tolle Tasche, kann sie zwar zum beliebten Accessoire werden, ein Klassiker wird sie nicht. Weil ihr etwas Entscheidendes fehlt: der gute Name. Ein Name wie Chanel, Fendi oder Prada. Als hilfreich erweist es sich, wenn Stars die Tasche in der Öffentlichkeit präsentieren. So wurden die »Kelly Bag« und die »Birkin Bag« von Hermès erst zu Klassikern, nachdem Grace Kelly und Jane Birkin sie populär machten. Ein Klassiker sollte ein wiedererkennbares Design haben – wie die »Saddle Bag« von Dior. Und da ein Klassiker Jahrzehnte halten muss, versteht sich beste Qualität von selbst. Als Urklassiker aller Taschen gilt die »2.55« von Chanel, benannt nach Entstehungsmonat und -jahr. Immer wieder versucht die Marke, einen ähnlichen Klassiker zu etablieren, doch bei allen Entwürfen stöhnen die Kunden: »Schade, wie die 2.55 sieht die aber nicht aus.«Valerie Steele ist Direktorin des Fashion Institute of Technology in New York und Autorin der Modefibel »Handtaschen«.