19. August 2010Aus Heft 33/2010Leben und GesellschaftGesichter des WiderstandsAn diesen Garmischer Bauern könnte Münchens Bewerbung für die Olympischen Spiele 2018 scheitern: Sie wollen ihr Land nicht hergeben. Das kann man stur nennen. Oder idealistisch. StartAnton Hornsteiner (rechts) hat den Hof von seinem Schwiegervater Johann Gamsler übernommen. 'Uns geht es nicht ums Geld, sondern um Idealismus.' Sonst hätten sie kaum den neuen Kälberstall auf teures Bauland gestellt:'Das Vieh ist unsere Leidenschaft.'Josef Sailer fährt mit seiner Kutsche oft Gäste durch Garmisch, auf die Mitglieder des Reitvereins. 'Ohne meine Flächen hätte ich nicht mehr genügend Auslauf für die Pferde, ich dürfte sie nicht mehr halten', sagt er.Karl Angermaier hat 20 Schafe und den wohl schönsten Misthaufen Garmischs, der sich hier im Bild hinter Holz und Blumen verbirgt. 'Das Land würde nach Olympia nie mehr so sein, wie es war, wenn der Boden einmal abgetragen ist', sagt er. Nein, er gibt seine Wiesen nicht her.Altbauer Theo Geyer und Frau Agnes mit Hund Buschi. Genau hier, im Vorgarten ihres Bauernhofes am Garmischer Hausberg, wollen die Organisatoren der Olympiabewerbung die Halfpipe für den Wettbewerb der Snowboarder bauen. Die Geyers nicht. Sie wollen die Obstbäume stehen lassen.Josef Glatz ist ein mächtiger Mann. Dr Grund, auf dem er hier steht, gehört - wie viele Hektar in Garmisch - der Weidgenossenschaft, und deren Chef ist Glatz. Hier war eigentlich das Olympia-Medienzentrum für 10 000 Journalisten geplant. Jetzt bleibt die Blumenwiese. Vorheriges Bild Nächstes Bild Fotos: Robert Brembeck Rechte am Artikel können Sie hier erwerben. Aus Heft 33/2010Leben und GesellschaftStartseite > Themen > Leben und Gesellschaft > Gesichter des Widerstands