Woody Allen, 70, hat seit 1965 mehr als 40 Filme gedreht, darunter Klassiker der Filmgeschichte wie »Der Stadtneurotiker«, »Manhattan«, »Radio Days«, »Hannah und ihre Schwestern«, zuletzt den von Kritikern hochgelobten »Matchpoint«. Er erhielt drei »Oscars«, die er aber nicht persönlich entgegennahm. In seinem neuesten Film, »Scoop«, spielt Allen seit Langem wieder selbst eine Hauptrolle: Er verkörpert den Zauberer Splendidi, der zusammen mit einer von Scarlett Johansson gespielten Journalistik-Studentin eine Mordserie aufklärt. »Scoop« startet in Deutschland am 16. November.
SZ-Magazin: Mr. Allen, in Ihrem neuen Film Scoop spielen Sie zum ersten Mal seit Langem wieder selbst mit, und man hat fast den Eindruck, Sie plustern sich ein bisschen auf vor Ihrer Partnerin, der schönen Scarlett Johansson. Sie scheinen besonders witzig sein zu wollen. Woody Allen: Zunächst: Ich bin immer lustig. Aber vielleicht haben Sie recht. Ich habe tatsächlich versucht, Scarlett, wenn Sie’s so wollen, zu übertrumpfen. Als ich den Film allerdings das erste Mal sah, hat es mich fast umgebracht: Sie übertrumpft mich! Ich halte mich selbst für eine witzige, schlagfertige Person. Doch jedes Mal, wenn ich Scarlett nur ein bisschen anpiekse – sie ist ja sehr hübsch! –, hat sie stets eine bessere Antwort, und jeder im Filmteam lacht über ihren Witz anstatt über meinen.
Das ärgert Sie nicht im Ernst? Das soll einen nicht ärgern? Dass eine Zwanzigjährige Sie alt aussehen lässt auf einem Gebiet, auf dem Sie sich für den Größten halten? Das ist mir übrigens schon mal passiert, damals mit Diane Keaton. Ich hatte im Drehbuch immer mir alle Witze reingeschrieben, aber als ich mir den fertigen Film ansah, war sie die Lustige, nicht ich. Mit Scarlett ist es genauso. Leute kommen zu mir und sagen: »Hey Woody, ich habe deinen Film gesehen. Mann! Scarlett Johansson ist echt witzig!« Ich sage dann: »Und ich?« Dann heißt es: »Ja, du bist okay. Wie immer.«
Uns fiel, als wir Scoop sahen, plötzlich auf, dass die Menschen, deren Geschichten Sie in Ihren Filmen erzählen, immer jünger werden. Während Sie in Manhattan und Der Stadtneurotiker noch die Probleme von Menschen in ihren Dreißigern erzählt haben, und später gar die von 40- oder 50-Jährigen, geht es in Matchpoint wie auch in Scoop um Zwanzigjährige. Woher wissen Sie mit Anfang Siebzig eigentlich, wie Zwanzigjährige heute leben? Oh, ich rate. Ich rate echt. Ich stelle mir das vor.
Im Grunde machen die jungen Leute in Ihren heutigen Filmen immer noch exakt dasselbe, was die jungen Leute in Ihren Filmen von vor über dreißig Jahren gemacht haben: Sie spielen Tennis, gehen essen und ins Kino. Glauben Sie, dass die Jugend von heute so lebt? Ja, klar. Ich meine, was sonst? Das sagt mir mein gesunder Menschenverstand! Was sind ihre Optionen? Sie gehen in Restaurants, in Filme, spielen Tennis, klar – die üblichen Sachen, die … äh …, die so zur Verfügung stehen. Vielleicht gucken heute junge Leute ein paar Videos mehr – klar, weiß ich auch. Zugegeben, manchmal passieren mir kleine Fehler. Dann schreibe ich in ein Drehbuch: Dieses junge Paar liebt Mahler. Was soll schon falsch an Mahler sein, habe ich auch gern gehört früher. Doch dann sagen mir meine Freunde: Niemals! Niemals würden die Mahler hören, die würden noch nicht mal wissen, wer Mahler war!
Kennen Sie auch Rap-Musiker? Sie müssen lauter reden. Ich glaube, ich habe Sie nicht richtig verstanden.
Googeln Sie sich selbst manchmal? Ich … nun, ich habe keinen Computer. Ich weiß nicht, wie man damit umgeht. Ich schreibe auf der Schreibmaschine. Und wenn ich etwas wissen will, funktioniert mein Computer folgendermaßen: Ich sage zu meiner Frau: »Mann, ich wüsste gern dies oder das.« Dann sagt meine Frau: »Oh, kein Problem, ich google es.« Dann warte ich. Und warte. Fünf Minuten später kommt meine Frau vielleicht endlich mit einer Antwort.
Ihre Frau Soon-Yi, ehemals Ihre Adoptivtochter, ist Anfang dreißig. Es hält offenbar nicht unbedingt jung, mit einer deutlich jüngeren Frau verheiratet zu sein? Es hilft schon ein bisschen. Sie hat nicht so viel Erfahrung wie ich. Das heißt, sie reist zum Beispiel gern. Können Sie sich das vorstellen? Sie will Spanien sehen und die Schweiz und Deutschland und Frankreich. Aber ich, wenn Sie mich fragen, ich war da schon. Ich muss da nicht mehr hin. Ihr zuliebe reise ich dann doch. Aber Sie wissen ja, wenn es nach mir ginge, äße ich am liebsten jeden Abend im gleichen Restaurant. So aber tue ich sehr viele Dinge, die ich nie tun würde, wenn meine Frau mich nicht so unter Druck setzen würde. Jetzt, zum Beispiel, will sie unbedingt diesen Zauberer sehen, der in der Stadt gastiert. Sie zaubern seit Ihrer Kindheit, und in Scoop spielen Sie gar einen Zauberer. Das müsste Ihnen gefallen. Ah, uh, aaaaah!
Wie bitte? Sie reden schon wie sie! Wie meine Frau! Nein, ich habe echt viele Zaubervorführungen gesehen in meinem Leben und ich habe wirklich keine Lust, da hinzugehen! Außerdem ist es hart, in New York ins Theater zu gehen.
Tatsächlich? Es passt zeitlich schlecht. Es ist mitten in der Abendessenszeit. Früher fing das Theater um Viertel vor neun an. Sie konnten also um halb acht wunderbar zu einem kleinen Abendessen gehen und dann ins Theater. Heute beginnen Theatervorführungen um acht. Jetzt muss man um halb sieben essen, oder was? Da möchte ich lieber zu Hause bleiben, bisschen Baseball gucken, bisschen fernsehen. Aber sie will gehen. Ich werde also am Ende auch gehen.
Streiten Sie mit Ihrer Frau darüber? Oh, nein, nein. Ich bin zu ängstlich, um zu streiten. Deswegen wird es demnächst wieder heißen: Oh, komm, Woody, lass uns zum Filmfestival in San Sebastian gehen. Oh Gott. Na ja, am Ende, wenn ich dann mal da bin, gefällt es mir dann doch ganz gut.
Sie fangen nicht an, sich zu langweilen, wenn Sie nie irgendwo hingehen wollen? Im Gegenteil, ich fange an, mich woanders zu langweilen. Wenn ich einen Film in England mache – und ich betone, dass England wirklich ein schönes Land ist –, muss ich mich an so viel gewöhnen. Ich muss dann ein Haus mieten, aber da stimmt dann die Dusche nicht! Sie wissen es ja vielleicht, ich kann in keine Dusche gehen, die den Abfluss in der Mitte hat. Als Nächstes stimmt garantiert die Klimaanlage nicht – für uns Amerikaner haben Europäer ja nicht die geringste Ahnung von Klimaanlagen! Kurz: Wenn mir jetzt jemand sagen würde, ich dürfte New York City für den Rest meines Lebens nicht mehr verlassen – kein Problem.
Es klingt, als hätten Sie nicht unbedingt viele Gemeinsamkeiten mit Ihrer Frau. Wissen Sie, zu der Zeit, bevor ich sie kennengelernt habe, habe ich ganze Wochenenden hier in meinem Schneideraum verbracht. Am liebsten im Sommer, wenn es draußen so richtig heiß war. Meine Sekretärin hat dann vier, fünf Filme bestellt, es war kühl und dunkel, wir holten uns Pizza. Es muss nicht viel passieren, um mich bei Laune zu halten. Ich bin schon glücklich, wenn ich bloß spazieren gehe hier auf der Upper East Side. Aber das mag dann meine Frau wieder nicht! Sie sagt: Immer wenn wir spazieren gehen, laufen wir exakt die gleichen zehn Häuserblöcke entlang.
Worüber haben Sie sich als Letztes mit Ihrer Frau unterhalten? Heute Morgen haben wir ausgehandelt, dass nicht ich, sondern sie heute Abend mit den Kindern ins Kino gehen muss. Sie kann diese Zeichentrickfilme gut ertragen, ich nicht. Ich mache wirklich viel mit den Kindern, ich stehe jeden Morgen früh auf, ich bringe sie zur Schule, ich spiele mit ihnen, aber ich kann nicht mit ihnen in diesen Zeichentrickfilmen sitzen. Die Kinder lieben dieses Filme.
Sie würden die Kinder lieber in die Filme von Truffaut und Bergman schleppen. Richtig, und das werde ich auch tun. Sie sind zwar erst sechs und sieben, aber ich habe ihnen schon alle Marx-Brothers-Filme gezeigt, die fanden sie ganz gut. Und ein paar gute Musicals, My Fair Lady, Good News und Meet Me In St. Louis.
Sie sind mehr als 60 Jahre älter als Ihre beiden Töchter. Haben Sie irgendeine Vorstellung von der Welt, in der Ihre Kinder leben? Ja, klar. Aber es ist eine dumme Welt. Sie spielen mit Puppen – es sind ja zwei Mädchen –, und dann schleppen sie die ganze Zeit irgendwelche Gegenstände von hier nach da, arrangieren Kaffeekränzchen für die Puppen. Und dann werden sie auf einmal ganz aufgeregt oder ärgerlich oder unruhig – wegen nichts! Albern. Aber es macht ihnen auch Spaß, mit mir zu spielen. Oder ich lese ihnen vor.
Fühlen Sie sich von Ihren Töchtern akzeptiert? Vielleicht sogar bewundert? Sie fragen mich, ob ich mich von einer Sechs- und einer Siebenjährigen akzeptiert fühle? Also gut: Ich glaube, sie mögen mich irgendwie. Aber sie haben ein engeres Verhältnis zu meiner Frau. Die macht ja auch alles, wirklich alles für die Mädchen. Geht mit ihnen schwimmen, Fahrrad fahren. Da sind dann ja auch andere Mütter, und dann können sie sich unterhalten, wie sich Mütter so unterhalten. Ich könnte das niemals. Vielleicht bin ich zu alt.
Neulich sagte uns eine Dame, die gerade sechzig geworden war, auf die Frage, wofür sie sich jetzt zu alt fühle: Ich schätze, ich bin zu alt, mir noch mal ein neues Meissner Porzellan zu kaufen. Gibt es Dinge, für die Sie sich zu alt fühlen? Oh ja, Meissner. Das würde sich vielleicht nicht mehr lohnen. Ich kann komischerweise viele Sachen nicht mehr essen, vertrage bestimmte Gerichte nicht mehr. Aber ich will mich nicht beschweren: Immerhin muss ich noch nicht eines dieser Wägelchen vor mir herschieben, wie andere Alte. Auch muss mir noch niemand ins Auto helfen – Sie kennen das Bild: Das Auto ist eines dieser großen Kombis mit Laderampe.
Haben Sie Angst? Ich muss aufhören, darüber nachzudenken. Wenn man sich die Zeit nimmt und übers Älterwerden grübelt, kann das sehr unerfreulich sein. Wenn ich mitten in der Nacht aufwache und über meinen Tod nachdenke, gerate ich ziemlich schnell in eine depressive Panik.
In dem Aufsatz Altern als Problem des Künstlers macht Gottfried Benn die Entdeckung, dass ausgesprochen große Künstler wie Tizian, Picasso, Goethe oder Tolstoi besonders alt geworden sind. Er leitet daraus ab, dass Kunst den Menschen jung halte. Sie wirke kathartisch, säubere die Seele und den Körper. Sie haben inzwischen mehr als 40 Filme gedreht. Hoffen Sie auf die von Benn beschriebene Wirkung? Oh, nein. Ich bin ein Skeptiker. Sie klingt toll, Benns Theorie, und ich wünschte, er hätte recht. Aber wahrscheinlich verhält es sich mit dieser Beobachtung wie mit allen anderen Dingen, die uns Mut machen könnten: bloß ein Zufall. Wahrscheinlich hätte Benn dasselbe auch für Cowboys rausfinden können oder für Geschäftsleute oder Flugzeug-piloten, hätte er sich bloß für Cowboys, Geschäftsleute und Flugzeugpiloten interessiert. Ich fürchte, die meisten Künstler werden nicht so alt wie Picasso oder Tolstoi oder Michelangelo. Man muss es sogar noch pessimistischer sehen: Die meisten Künstler verbrauchen sich und sterben jung wegen ihres liederlichen Lebens.
Sie haben nicht das Gefühl, dass die Kunst Ihnen irgendetwas gebracht hat für Ihr Leben? Um ehrlich zu sein: nein. Ich weiß heute: Kunst kann nichts außer zu unterhalten. Sie verändert nicht unser Leben und auch noch nicht die politische Landschaft. Genauso wenig macht sie den Künstler gesünder, wie Benn es hoffte. Im Gegenteil. Ich hatte immer den Eindruck, dass man es als Künstler schwerer hat im Leben, weil man so voll von Gefühlen ist. Da hat es die Abscheulichkeit unserer Existenz besonders leicht, vollständig und letztlich vernichtend zuzuschlagen.
Ist das Ihr Resümee über Ihr Leben? Finden Sie, Sie hatten es schwer? Ich würde sagen, ich hatte und habe eine normale Menge an Problemen. Einerseits könnte man über mich behaupten: Das ist dieser Typ, er ist sehr neurotisch, er hat eine Künstlerseele, er arbeitet und arbeitet, ist dreimal verheiratet, jetzt hat er eine sehr viele jüngere Frau, er hat Angst, durch Tunnel zu fahren, hat alle diese Phobien, war in psychotherapeutischer Behandlung und so weiter. Man könnte aber auch sagen: Mann, dieser Typ ist ein perfektes Beispiel für das bürgerliche Leben der Mittelklasse – er lebt in New York City, hat ein Haus mit Kindern, ein Auto, er steht jeden Morgen auf und geht in sein Büro, ist sehr produktiv, geht zu Basketballspielen und ins Kino … schade, dass ich nicht mehr Tennis spiele, sonst könnte ich das auch noch anführen. Also, ich glaube, ich bin genau Durchschnitt: Leid und Mittelklasse-leben halten sich die Balance.
Konnten Sie komische Aspekte am Altern ausmachen? Es gibt nichts Komisches am Altern. Außer für die anderen. Aber für einen selber ist es bloß tragisch. Man nähert sich dem Tod. Der Körper funktioniert nicht mehr richtig. Die Augen werden schlecht. Sehen Sie, wie dämlich ich mich immer zu Ihnen rüberbeuge? Das sind die schlechten Ohren! Das Koordinationsvermögen lässt nach. Ich kann nicht mehr den Frauen hinterherjagen, wie ich es früher getan habe, nicht mehr den Sport machen, den ich trieb, als ich jung war. Kurz: Das Lebensende schwebt über Ihnen.
Aber dafür wird man vielleicht gelassener, ruhiger, zufriedener … Vergessen Sie’s. Es gibt keinen Vorteil am Altern, egal, wie Sie es drehen. Nichts. Man erlangt keine plötzliche Weisheit, kein tieferes Verständnis fürs Leben. Dass man allen vergibt – Fehlanzeige! Sie hassen immer noch jeden, der Sie mal schlecht behandelt hat. Und Sie lieben auch nicht plötzlich jeden Baum und jede Blume. Aber wenn Sie andere alte Leute sehen – gestern, zum Beispiel, sah ich zwei alte Männer im Central Park. Sie redeten miteinander, sie schrien sich förmlich an, konnten sich aber trotzdem nicht verstehen. Da steht man dann, selber alt, und findet die anderen Alten urkomisch. Lacht sich schlapp über die.
Sie sagen, man beginne im Alter nicht, versöhnlicher zu werden: Haben Sie kein Bedürfnis, sich mit Ihrer Familie wieder zu vertragen? Ihr leiblicher Sohn mit Mia Farrow, Satchel, der sich inzwischen Seamus nennt, spricht nicht mehr mit Ihnen, seit Sie Anfang der Neunziger die Familie für Soon-Yi verlassen haben. Ich bin immer offen. Ich hege keinen Groll, das entspricht nicht meinem Naturell. Aber ehrlich gesagt, denke ich nicht über eine Versöhnung nach, und ich glaub auch nicht, dass sie je stattfinden wird.
Als Vater müssen Sie doch darunter leiden, wenn Ihr Sohn überhaupt nichts von Ihnen wissen will. Nein. Nicht mehr. Das ist viele Jahre her. Und ich habe heute eine Familie und Kinder und eine Frau. Doch, falls das jetzt jemand liest von denen: Ich bin immer empfänglich für jede Art freundlicher Geste. Aber ich empfinde keine Schuld.
Sie haben die Frage von Schuld auch immer wieder zum Thema Ihrer Filme gemacht, etwa in Verbrechen und andere Kleinigkeiten, zuletzt in Matchpoint. Es geht da um Menschen, die betrügen, verraten und morden und dennoch ungestraft davonkommen. Ein moralisches Sanktionssystem scheint nicht intakt. War es diese Sichtweise, die es Ihnen ermöglichte, die Entscheidung zu rechtfertigen, Ihre Lebensgefährtin Mia Farrow mit deren Adoptivtochter zu be-trügen? Oh, nein, nein. Ich habe das Gefühl, die Welt ist voll von furchtbaren moralischen Verbrechen, die andauernd begangen und nicht sanktioniert werden. Menschen bringen andere um, Länder marschieren in andere ein, Männer betrügen Ihre Frauen mit jungen Asiatinnen. Und man würde sich für die Welt einen irgendwie gearteten Gerechtigkeitssinn wünschen, aber es gibt keinen. Tut mir leid. So läuft es nicht. Und so lief es auch in meinem Fall nicht.
Verfolgen Sie den Werdegang Ihres Sohnes Satchel? Er ist Botschafter für UNICEF, er war gerade in Darfur. Ich erfahre vom Leben meines Sohnes aus der Zeitung. Wie Sie auch. Und ich … ich finde es groß-artig, was er macht. Ich wünsche ihm nur das Beste. Und sogar auch Mia. Ich hoffe, Mia hat ein glückliches und erfolgreiches Leben! Ich hege keinerlei Groll, denn ich selbst, ich hatte so viel Glück. Sind wir nicht alle im gleichen Boot? Wir alle leiden unter der Natur, unserer Existenz, unter der natürlichen Ordnung der Dinge. Ich habe das Gefühl, eigentlich müssen wir alle zusammenhalten gegen diesen Feind da draußen. Wir Menschen sind uns gegenseitig nicht Feind. Wir sind vereint im Kampf gegen diese Zwickmühle, in der wir alle gemeinsam stecken. Und deshalb glaube ich, wenn einem von uns was Böses widerfährt, dann widerfährt es allen von uns.
Wie wollen Sie auf keinen Fall sterben? Wenn es sich einrichten ließe, würde ich ungern im Fegefeuer abgefackelt werden. Allerdings, wenn Sie mir schon die Wahl lassen: Diesen fleischfressenden Virus – wie heißt der noch? – will ich auch nicht bekommen.