Sebastian Rau ist Geologe und leitet am SGS Institut Fresenius seit 10 Jahren den Customer Service Beverages. Er untersucht und sichert die Qualität von Getränken, insbesondere von in Flaschen abgefülltem Wasser und Erfrischungsgetränken:
»Eine Trinkflasche, aus der es unangenehm riecht, wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit zweckentfremdet. Trinkflaschen sollte man am besten nur für Wasser verwenden, dann fangen sie nicht an zu stinken. Dann reicht es auch, sie nur mit Wasser auszuspülen. Sobald man aber Süßgetränke, Milchprodukte oder Säfte in Trinkflaschen füllt, entsteht ein Nährboden für Bakterien, Schimmel und Hefen. Die Flasche beginnt zu müffeln und muss intensiv gereinigt oder, wenn der Geruch nicht verschwindet, entsorgt werden.
Man sollte die Flasche generell sofort nach Benutzung reinigen und dann so hinstellen, dass sie gut trocknen kann, also zum Beispiel auf den Kopf und nicht verschlossen. Am einfachsten zu reinigen sind Glasflaschen, weil sie eine glatte Oberfläche haben. Das geht mit 60 bis 80 Grad heißem Wasser. Auch eine Bürste hilft – damit kann man den Bakterienbelag mechanisch entfernen. Bei Flaschen aus Kunststoff und Metall geht das genauso. Allerdings haben diese Materialoberflächen, bei denen sich Bakterien viel besser festsetzen können. Speziell Kunststoffflaschen halten außerdem keine so hohen Reinigungstemperaturen aus. Reicht Wasser nicht aus, kann man auf Hausmittel wie Backpulver oder Zitronensaft zur Geruchsentfernung zurückgreifen. Unser Geruchsinn ist ein fantastisches Werkzeug, um zu erkennen, ob etwas durch Schimmel und Bakterien verunreinigt und gesundheitsschädlich ist. Wenn der Gestank nach der Reinigung nicht mehr wahrnehmbar ist, kann man die Flasche ohne Bedenken wieder verwenden.«