Natürlich hatte ich keine Ahnung, wie man den Nachnamen von Pete Buttigieg ausspricht, der für die US-Demokraten 2020 in den Wahlkampf gegen DEN GROSSEN LÜGNER ziehen möchte. Das geht vielen Amerikanern aber auch nicht anders. Wir kennen das Problem in Deutschland: Wer weiß schon was über die Aussprache zum Beispiel des Familiennamens der SPD-Bundestagsabgeordneten Aydan Özoğuz (»Ösus«)? Oder wie sagt man korrekt Gündoğan? »Gündoan«. Oder Cem Özdemir? »Dschem Ösdemir«, nein, nicht »Tschem«, sondern ganz weich: »Dschem«. Auch haben andere Demokraten, die DEN GROSSEN LÜGNER besiegen wollen, ebenfalls nicht unkomplizierte Namen, was die Aussprache angeht, Amy Klobuchar etwa: »Kloubatschár«. Oder der Vorname der Kalifornierin Kamala Harris, nein, nicht »Kama-la«, sondern »Kómmala«, das kommt aus dem Sanskrit und heißt »Lotosblüte«. (Harris’ Mutter stammt aus Indien, der Vater aus Jamaika.)
Aber Buttigieg ist noch mal was anderes, oder? Nein, nicht »Buttigieck«!!!
Der Mann ist schwul und verheiratet, und sein Ehemann, Chasten (ähm, Chasten?, was ist das wieder für ein Vorname?!), hat ge-twittert, man solle Buttigieg folgendermaßen sprechen: Boot-edge-edge oder Buddha-judge oder Boot-a-judge oder Boo-tuh-judge.
Pete Buttigieg selbst hat mitgeteilt, der Name komme aus Malta, der Heimat seines Vaters, und bedeute Lord of the poultry, was ein bisschen nach Herr der Ringe klingt, aber Herr des Geflügels bedeutet – was soll das sein? Interessant wäre die maltesische Aussprache von Buttigieg, aber da stehe ich noch vor einem Rätsel. Buddha-judge. Buddhadschadsch. Der Name geht mir überhaupt nicht mehr aus dem Kopf. Er ist wie ein Mantra. Buddhadschadsch. Buddhadschadsch. Buddhadschadsch. O, man könnte zu diesem Namen meditieren oder tanzen und dazu in die Hände klatschen.
Übrigens ist der Mann hochsympathisch, freundlich, intelligent, als Bürgermeister von South Bend/Indiana sehr erfolgreich und so gebildet, dass er norwegische Bücher auf Norwegisch liest. DER GROSSE LÜGNER hat noch nie ein Buch gelesen, nicht mal sein eigenes. Er weiß nicht mal, dass es Norwegen gibt, vermute ich.
Vor zehn Jahren erschien eine Untersuchung, zu deren Ergebnissen gehörte: Bei allen Bundes- und Landtagswahlen der (damals) vergangenen dreißig Jahre habe sich fast immer der Bewerber mit dem Allerweltsnamen gegen den mit dem schwierigeren Konstrukt durchgesetzt. Thorsten Schäfer-Gümbel hatte nie eine Chance in Hessen, schon gar nicht gegen Koch! Als Schäfer hätte es vielleicht noch geklappt, aber dieses -Gümbel war sein Aus. Überhaupt sind die Namen der Sieger in US-Wahlen in den vergangenen Jahrzehnten immer kürzer geworden, das haben meine persönlichen Studien ergeben. Eisenhower war der letzte Präsident mit mehr als sieben Buchstaben, er schied 1961 aus dem Amt. Dann kamen Leute, die Ford hießen, Bush, Carter, Obama. Der Name DES GROSSEN LÜGNERS ist auch extrem kurz. Politiker sind Marken, so ist das heute. Marken brauchen Namen, die man sich merken kann. Einfache Namen.
Buddhadschadsch. Buddhadschadsch. Buddhadschadsch.
Unvergesslich.
Wer seinen Namen nicht aussprechen könne, solle ihn Mayor Pete nennen, sagt er selbst, so würden das die Leute in South Bend machen. Bürgermeister Peter.
Ich brech’ zusammen.
Bundeskanzlerin Angela. Finanzminister Olaf. Komischerweise vergesse ich übrigens den Vornamen von Söder immer, das muss das Alter sein. Manfred? Es war so ähnlich …
President Pete.
Bitte!!!