Modeschule

    Warum sollen wir uns mit Federn schmücken? Wer Federschmuck trägt, versucht die Schönheit der Vögel auf sich zu übertragen. Federn sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch zart wie Pelz und haben eine enorm erotische Wirkung. Eine Federboa beispielsweise hat ja etwas Spielerisches – man kann sich mit ihr verhüllen und gleichzeitig wunderbar inszenieren. Sehr beliebt war das zu Beginn des 20. Jahrhunderts und in den fünfziger Jahren. Auf ausladenden Hüten hatten nicht nur reichlich Pfauen- und Reiherfedern Platz, sondern auch ganze ausgestopfte Paradiesvögel und Kolibris. Die Federn kamen damals fast alle aus Paris – für Revue-Shows in Las Vegas wurden sie extra eingeflogen. In der Mode sind Federn gerade wieder im Kommen, die Designer verwenden sie gern für extravagante Kreationen. Dennoch brauchen Sie keine Bedenken zu haben, mit Federschmuck zu viel Aufsehen zu erregen – es kommt nur auf die Dosierung an: Einen Federkragen würde ich mir nur auf einer sehr schicken Party um den Hals werfen – eine Brosche hingegen kann man auch im Büro anstecken. Waschmaschinentauglich sind diese Accessoires leider nicht, zur Reinigung empfiehlt sich ein wenig klares Wasser. Madelief Hohé leitet die Modeabteilung im Gemeentemuseum in Den Haag und ist die Kuratorin der Ausstellung »Birdwatching«, die am 25. Februar beginnt.