Wie wird eine Gemme gemacht?

    Ring »Eva« mit Kamee von Pomellato. Der Begriff »Gemme« kommt aus dem Lateinischen und bezeichnete im alten Rom den Edelstein. Heute verstehen wir unter einer Gemme eine spezielle Steinschneidearbeit und unterscheiden dabei zwei Arten: Wird das Motiv wie ein Relief aus dem Stein herausgearbeitet, nennt man es Kamee, erscheint die Figur vertieft, heißt es Intaglio. Zum Gravieren nimmt der Gemmarius, der Steinschneider, sehr feine, mit Schmirgel beschichtete Stahlspindeln. Es gibt zwar Gemmen aus Muscheln, am häufigsten aber wird der Halbedelstein Achat verwendet. Er besteht aus weißen und grauen Lagen, wobei man die porösere graue Schicht später nach Wunsch einfärben kann. Als Motive beliebt waren vor allem: Bei den Ägyptern im 3. bis 5. Jahrtausend vor Christus der Skarabäus, ein Mistkäfer als Sinnbild des Sonnengottes, später dann Tiere aus der Mythologie, Familienwappen oder Initialen auf den Siegelringen der Herren. Hauptabnehmer für Gemmen sind heute übrigens die Japaner und die bevorzugen ausschließlich Klassisches: griechische Frauenköpfe, Kleopatra oder mal eine Figur aus der Oper.Dr. Claudio Milisenda leitet das Labor der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft in Idar-Oberstein. Ring »Eva« mit Kamee von Pomellato