Welchen Knochenjob haben Sie mal ­gemacht?

Arbeitsminister Hubertus Heil im Interview ohne Worte über die Frage, wer besser durch diese Zeit führen könnte als Angela Merkel, wie er seine Kinder im Home-Office bespaßt und wie es sich als Junge mit seinem Namen lebte. 

Geboren 3. November 1972 in Hildesheim
Beruf Politiker 
Ausbildung Studium Politologie und Soziologie 
Status Der Scholle verbunden

Seine Heimat ist Peine, Niedersachsen, das macht Hubertus Heil in Interviews unmissverständlich klar, und das hört man auch: Etwa wenn er von Braunschweig redet, so wie neulich in einer Videoansprache anlässlich von Covid-19, die er für eine Zeitung in seiner Heimat hielt. Er sagt dann Braunschweich, mit ch am Ende. Vielleicht ist es dieser Klang von Bodenständigkeit, der den SPD-Politiker Heil irgendwie glaubwürdig macht. Wahrscheinlich sind es auch seine emotionalen Auftritte in Talkshows, wie vor Kurzem in Hart aber fair, als er sich über Adidas aufregte wegen der Mietminderungen, die der Konzern plante: »Ich bin stinksauer.« Oder diese Aktion im vergangenen Jahr, da hatte er der Reinigungskraft Susanne Holtkotte das Angebot gemacht, sie könne einen Tag lang seinen Job mitmachen, er würde einen Tag lang ihren miterledigen. Und so bezog und reinigte er mit ihr zusammen die Betten im Klinikum Bergmannsheil in Bochum. »Die SPD muss sich für die Menschen einsetzen, die den Laden am Laufen halten«, ist sein Credo. Sein großes Thema: die Grundrente. Als Bundes­minister für Arbeit und Soziales ist Hubertus Heil derzeit ziemlich gefragt, er ist für die Abfederung der wirtschaft­lichen Folgen von Corona zuständig.