Was macht einen guten Songtext aus, Moses Pelham?

Der Rapper und Produzent im Interview ohne Worte über Inspiration, sein größtes Laster, den Umgang mit Konflikten und die Frage, was er und Goethe gemeinsam haben.

Geboren: 24. Februar 1971 in Frankfurt am Main
Beruf: Musiker und Musikproduzent
Ausbildung: Jurastudium (abgebrochen)
Status: Der die Heimat liebt

»Ich bin ’ne lebende Legende und wär schon längst in Rente, wenn ich nur jemanden fände, der den Job machen könnte«, rappte Moses Pelham, da war er 25 Jahre alt. Rödelheimer Landstraße, Ecke Kleemannstraße, im Westen von Frankfurt am Main, da hat für ihn alles angefangen. Mit seinem Kumpel Thomas Hofmann gründete er die Hip-Hop-Band Rödelheim Hartreim Projekt, landete damit 1994 in den deutschen Charts und wurde nach und nach zu einem der erfolgreichsten Musiker und Produzenten Deutschlands. Seine Firma, Pelham Power Productions, kurz 3p, hat rund zehn Millionen Platten verkauft. Zur Geschichte gehört aber auch, dass er 1997 dem Moderator Stefan Raab nach einer Echo-Verleihung die Nase brach, weil der ein paar Witze über ihn gemacht hatte. Das kostete Pelham 50 000 Mark Strafe, und es gibt bis heute kaum ein Interview, in dem er nicht darauf angesprochen wird. Jetzt lebt der »Pate des deutschen Rap«, wie er von einigen Medien genannt wird, vegan, singt über die Kraft des Glaubens, und wenn er lacht – das tut er oft –, strahlt er über das ganze Gesicht. Vor Kurzem hat Pelham ein neues Album veröffentlicht, es heißt Nostalgie Tape. Bald geht er auf Tour. Anscheinend hat er immer noch niemanden gefunden, der seinen Job machen könnte.