Sagen Sie jetzt nichts, Juliane Köhler

Die Schauspielerin Juliane Köhler über echte Stars, kaputte Menschen und das Münchner Theaterpublikum.

    JULIANE KÖHLER
    Geboren: 6. August 1965 in Göttingen 
    Beruf: Schauspielerin
    Ausbildung: Schauspielstudio München und New York
    Status: Drama Queen

    »Barfuß bin ich am liebsten«, sagt Juliane Köhler und zieht sich die Schuhe aus, während unser Fotograf das Licht in Stellung bringt. Die Frau möchte Ballast loswerden und sich wohlfühlen, denn spontane Fotos von Gesten und Grimassen sind halt eine Performance für sie als Theaterfrau, ganz klar. Dabei hat sie es sich damals, als ihre Karriere auch international losging, mit der Welt der Bühne erst mal so richtig verscherzt: 1997 – während ihres Engagements beim Münchner Residenztheater – unterschrieb sie einen Vertrag für ein parallel laufendes Filmprojekt. Als sie für die Dreharbeiten ein paar Tage nach Polen musste, versäumte sie einen Probentermin zu Käthchen von Heilbronn. Reaktion der Intendanz? Die Rolle spielte eine andere und ihr wurde fristlos gekündigt – die angekündigte Klage wegen Vertragsbruch blieb zwar aus, aber der Skandal war perfekt. Die Schlusspointe: Aimée und Jaguar, so der Titel des Films, wurde für den Golden Globe nominiert, gewann den Deutschen Filmpreis und bescherte Juliane Köhler einen Silbernen Bären bei der Berlinale. Inzwischen haben sich beide Parteien versöhnt, und Köhler ist längst wieder Teil des Ensembles. Gerade ist sie im Kinofilm Zwei Leben zu sehen.

    Fotos: Camillo Büchelmeier