Beim Strandspaziergang auf Norderney kann man das »Haus am Meer« schon von Weitem bewundern. Der Backsteinbau steht in erster Reihe: zwischen der »Milchbar«, wo man sich zum Sonnenuntergangs-Public-Viewing trifft, und dem Hotel respektive Sternerestaurant »Seesteg«.
Bei unserem dritten Besuch auf der Insel ist endlich ein Zimmer frei, dummerweise kriegt der Mann in der ersten Woche im neuen Job keinen Urlaub, und es ist zu kurzfristig, um eine andere Begleitung zu finden. Was wir gemeinsam unternehmen wollten, zwischen Dünen spazieren, zum Leuchtturm radeln, Wein vorm Kamin, geht natürlich ebenso allein. Norderney ist auch deshalb im Winter so fantastisch, weil man schon nach einem Kilometer Strandspaziergang in der kalten Seeluft stolz ist wie nach einer Tageswanderung in den Bergen. Noch besser als Aktivsein geht allein aber Nichtstun.
Das »Haus am Meer« eignet sich dafür bestens. Bei Ostfriesentee und Apfelstreuselkuchen sitze ich in der Kaminbar und beobachte, wie sich der Strandhafer im Sturm biegt. Auf der Couch in meinem Zimmer lese ich an diesem Wochenende zwei Bücher statt wie sonst ein halbes. Das Schwimmbad im Hotel-Spa bietet nur Platz für ein paar Züge, der Meerblick macht daraus einen Infinity-Pool. Der Ruheraum ist so gemütlich, dass ich meine Zeit beinahe verschlafe. Was nicht schlimm ist, weil niemand da ist, vor dem ich mich rechtfertigen müsste. Nachts rauscht die Nordsee. Romantik geht auch allein ganz gut. Die schönen Momente teile ich per WhatsApp.
Haus am Meer
Damenpfad 35
26548 Norderney
Tel. 04932/89 30
DZ ab 125 Euro