Venedig ist einer dieser Orte, an denen man beim ersten Besuch das Gefühl hat, alles schon mal gesehen zu haben: Markusplatz, Canal Grande, Rialto-Brücke, die Stadt ist wie ein zu oft angeschautes Bilderbuch, ihr Anblick ermüdet.
Aber: Es gibt auch ein Venedig abseits der Bilderbuchszenerien, und durch dieses Venedig kann man mit Staunen wandern. Etwa das Viertel Cannaregio, das fernab der Nippesläden liegt, aus 33 Inseln besteht, der am dichtesten besiedelte Stadtteil von Venedig ist und in dem man – so platt das klingt – eine Ahnung davon bekommt, wie es hier vor der Erfindung des Massentourismus gewesen sein muss.
Am besten erkundet man die Gegend auf der Fondamenta della Misericordia, einer schmalen Straße direkt am Wasser. Und zwar früh morgens, wenn das erste Licht des Tages die Lagune grün erstrahlen lässt und die Venezianer, die hier am Vorabend in der Bar »Vino Vero« zusammensaßen, zur Arbeit eilen. Man sieht Handwerker und Bootsmänner, normale Leute, von denen es in dieser Stadt immer weniger gibt. Übernachten möge man in Cannaregio im »Hotel Heureka«. Es ist ein für venezianische Verhältnisse geräumiges Zehn-Zimmer-Hotel, das sich in einem unscheinbaren Palazzo aus dem 16. Jahrhundert verbirgt. Im Inneren sprudelt es jedoch vor Farben und Mustern. Es gibt ein Musikzimmer mit Flügel, eine Bibliothek mit Schachtisch und eine Terrasse mit Palmen und Oleander, was in einer Stadt, die aus Beton und Wasser besteht, wirklich etwas Besonderes ist.
Hotel Heureka
Fondamenta Contarini 3534
30121 Venedig, Italien
Tel. 0039/041/5 24 64 60
DZ ab 198 Euro pro Nacht.