Was für ein surrealer Anblick: Als hätte ein Ufo die beiden eiförmigen Kapseln am Waldesrand abgelegt. Die Eier schweben förmlich. Schmale Ständer aus Stahl tragen sie, Seile halten sie gerade. Man betritt das Ei durch die Mitte. Eine Treppe führt zur Eingangstür in etwa vier Metern Höhe. Dahinter liegt eine Wohnküche, rechts ein Bad, Fußbodenheizung, Spülmaschine, Kühlschrank. Vier Leute treten sich hier auch bei schlechtem Wetter nicht auf die Füße. Zwei können oben schlafen, zwei unten, alles in allem sind es etwas weniger als vier-zig Quadratmeter. Das Ei ist wärmeisoliert. Alles hinter Holz, Eiche oder Ahorn, außen geschindelt, auch im Winter warm. Wind schaukelt die Eier sanft. Durch die Dachkuppel blickt man in die Sterne, durchs Fenster aufs Feld und dahinter auf den Bauernhof der Baum-Ei-Besitzer. Das Frühstück wird im Korb vor die Tür gestellt.
Es sind zwei Baum-Eier und vier ältere gewöhnliche Baumhäuser, die sich die Bauern an den Waldrand gestellt haben. Sie haben drei wilde kleine Jungs und wollten mal etwas Ungewöhnliches probieren, als sie sich an Münchner Baumhausspezialisten wandten. Ist gelungen. Baum-Eier wurden sonst nur in Australien gesichtet. Auf dem Hof haben die Bauern auch eine gewöhnliche Ferienwohnung mit Sauna, dazu noch 75 Kühe, ein paar Ponys und Ziegen, Hühner, aber der Fuchs, der hat die Gans gestohlen. Keine drei Kilometer entfernt liegt der Dengelstein, ein acht Meter hoher Findling, an dem der Teufel seine Sense geschärft haben soll. Was für eine Märchenlandschaft.
Baumhaushotel Allgäu
Kaisersmad 6, 87488 Betzigau
Tel. 08304/929 17 25
ab 194 Euro pro Nacht