Gut abgehangen

Deutschland ist Brühwurstland – dabei sind Rohwürste viel praktischer, findet unser Kolumnist. Oder haben Sie schon mal jemanden gesehen, der einen Einbrecher mit einer labbrigen Brühwurst vertrieben hat?

Geschmackvoll: Herrenuhr »Seamaster 300« aus Edelstahl mit Lederarmband, von Omega.

Foto: Markus Burke

Was man leicht vergisst: Deutschland ist Brühwurstland. Solche Länder erkennt man daran, dass sich dort in der Metzgerei viele Wurstsorten finden, denen man nicht ansieht, dass sie aus Kleinzeug zusammengeklebt wurden. Wurst also, die man schön in rosige Einheitsscheiben schneiden kann. Leberkäse zum Beispiel ist auf dem Papier auch eine Brühwurst. Das ist allerdings bedauerlich, denn die Existenz eines etwa dackelgroßen Leberkäsetiers in Kastenform wäre herrlich, es würde auch gut in deutsche Parks passen (an der Leine, klar). ­Global gesehen gibt es, grob geschätzt, weniger Brühwurstländer als Rohwurstländer. Kein Wunder, Rohwurst ist einfach praktischer. Sie überdauert die Zeit, man kann sie auch mal ein paar Monate lang im Flur hängenlassen. Außerdem ist so eine Salami oft derart knüppelhart, dass man sie im Haushalt durchaus zweckentfremden kann – als Teppichklopfer beispielsweise oder als Notkeule gegen Einbrecher. Versuchen Sie mal, jemandem mit einer geschwungenen Brühwurst Angst einzujagen, das klappt einfach nicht.