»Ohne meinen Mann konnte ich nicht einschlafen, das war mein ganzes Leben lang so. Wir hatten ein Ritual: Ich habe vor dem Einschlafen gelesen, er hörte Radio. Wenn ich meine Brille abnahm, wusste er, dass es Zeit zu schlafen war. Dann hat er das Radio ausgemacht und das Licht gelöscht. Unser Bett war nur 140 Zentimeter breit, aber gestört habe ich mich nie gefühlt, nicht einmal, als mein Mann später zu schnarchen begonnen hat. Das hat mir nichts ausgemacht, ich habe ihn doch geliebt. Schwierig wurde es erst, als er mit 56 einen Herzinfarkt hatte. Danach lag ich oft nächtelang wach und lauschte, ob er noch atmete. Immer wenn er kurze Pausen machte, flüsterte ich ihm ins Ohr: Nicht aufhören, Schatz, du musst atmen! Ein paar Jahre später wurde er an der Prostata operiert. Danach hatten wir keinen Sex mehr. Aber er lebte, und wir waren zusammen, darauf kam es an. Jede Nacht prüfte ich, ob er bequem lag und ob seine Füße warm waren. Vor viereinhalb Jahren ist er gestorben. Seitdem liegen seine zwei Stoffbären neben mir im Bett. Mit denen rede ich jeden Abend und jeden Morgen. Manchmal schimpfe ich sogar, dass er mich allein gelassen hat. Ich genieße es schon, dass ich mich ausbreiten kann und ins Bett gehen kann, wann ich will, aber wenn mein Mann wieder neben mir liegen könnte, würde ich auf dieses Privileg sofort verzichten.«
Helga Baronas, 69, München
Paul C. Rosenblatt, Professor für Sozialwissenschaften an der University of Minnesota, versteht die Welt nicht mehr. Bisher hatten sich immer nur ein paar Kollegen für seine Bücher interessiert, wenn er Glück hatte, auch ein paar Studenten, und plötzlich wollen alle etwas von ihm: Dreimal war er schon im Fernsehen, ständig rufen Journalisten an und jeden Tag bekommt er E-Mails von Menschen, die begeistert davon berichten, wie sein Buch ihr Leben verändert habe. Irgendetwas an diesem Werk berührt die Menschen, irgendetwas macht sie dankbar. Dabei war es ursprünglich gar nicht für den Handel vorgesehen. Es scheint, als habe ausgerechnet ein 67-jähriger Professor einer Provinzuniversität das Buch geschrieben, auf das die Welt gewartet hat. Ein Buch, das genau die Fragen beantwortet, die sich jeder von uns schon tausendmal gestellt hat: Wie geht es zu in den Schlafzimmern der anderen? Der Freunde, der Nachbarn, der Kollegen? Wie schlafen sie ein? Wie wachen sie auf? Reden sie vor dem Schlafengehen oder schauen sie fern? Schlafen sie eng umschlungen oder weit auseinander? Nackt oder im Pyjama? In einem oder in zwei Betten?
Two in a Bed – The Social System Of Couple Bed Sharing – so der akademische Titel des Werks – befreit seine Leser von einer Angst, die jeder kennt, der sein Bett mit einem Partner teilt. Von der Angst, dass es in allen anderen Schlafzimmern aufregender zugeht als im eigenen. Dass andere Paare gerade den fünften Stellungswechsel vornehmen, während man selbst das Heizkissen ausknipst, die Rheumadecke ausbreitet oder sich nach einem Gutenachtküsschen auf die eigene Seite dreht. Rosenblatt hat mit 42 Paaren zwischen 21 und 77 Jahren über Schlafgewohnheiten und Bettrituale gesprochen. Er hat die Interviews ausgewertet und ein Buch damit gefüllt, das beweist: Kein Paar muss sich dafür schämen, Abend für Abend nach dem gleichen, leidenschaftslosen Ritual ins Bett zu gehen – alle machen es so. Kein Paar muss sich davon verunsichern lassen, wenn es nicht reibungslos gelingt, die Schlafgewohnheiten beider Partner miteinander in Einklang zu bringen. Sich ein Bett zu teilen gehört zu den komplexesten Aufgaben, denen man sich in einer Partnerschaft zu stellen hat. Ohne Arrangements, ohne Kompromisse geht es nicht.
Ein Großteil der Paare gab an, im Laufe der Jahre minutiöse Bettroutinen entwickelt zu haben, fast alle gestanden, nach leidenschaftlichen Nächten am Anfang später egoistischer und pragmatischer geworden zu sein. Mit anderen Worten: Erst ging es darum, ineinander verkeilt oder wenigstens Arm in Arm zu schlafen, später um eine störungsfreie Nacht. Erst ging es um Sex, später um Vertrautheit und Intimität. Bei keinem einzigen Paar war das Sexleben im Laufe der Beziehung intensiver geworden.
Während junge Paare gemeinsam ins Bett gehen, suchen ältere Paare oft um mehrere Stunden versetzt das Schlafzimmer auf. Die individuellen Schlafgewohnheiten, die am Anfang – meistens von den Frauen – unterdrückt werden, melden sich zurück, der persönliche Biorhythmus fordert sein Recht. Das Erstaunliche: Obwohl die meisten der befragten Personen überzeugt davon waren, dass sie ohne einen Partner neben sich besser schlafen würden, kamen nur für die wenigsten getrennte Betten in Frage. Auf das Gefühl der Nähe, auf die Vertrautheit und Geborgenheit wollte niemand verzichten, am wenigsten die Frauen.
Während am Anfang vor allem sie es sind, die sich danach sehnen, berührt und gestreichelt zu werden, finden es fast alle Paare im Laufe ihrer Beziehung angenehmer, ohne ständigen Körperkontakt einzuschlafen. Die meisten wechseln von einem schmaleren zu einem breiteren Bett, von einer gemeinsamen Decke zu zwei Decken. Den Männern ist es häufig zu warm im Bett, die Frauen klagen über kalte Füße. Die meisten Paare sprechen vor dem Einschlafen wesentlich mehr als am Morgen, fast immer sind es die Frauen, die das Gespräch eröffnen und größere Sprechanteile besitzen. Auffallend auch, dass sich Frauen doppelt so häufig hellwach im Bett hin und her wälzen wie Männer: »Es scheint, als könnten Frauen die Sorgen des vergangenen Tages schlechter abstreifen, als würden sie intensiver über Fragen grübeln, die sie belasten«, sagt Paul Rosenblatt. Tatsächlich ist es so, dass Frauen doppelt so oft mit Schlafproblemen zu kämpfen haben wie Männer. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass Frauen doppelt so oft vor dem Einschlafen noch ein Buch oder eine Zeitschrift in die Hand nehmen.
»Früher hätten wir zusammen in einer Kiste übernachten können, heute bin ich egoistischer geworden. Ich brauche viel mehr Platz als früher und muss meine Seite des Bettes ganz für mich haben, damit ich mich richtig ausdehnen kann. Ich gehe auch schon lange nicht mehr gemeinsam mit meinem Mann ins Bett. Mein Mann ist in Rente und schläft um neun, spätestens um zehn Uhr. Seitdem ich einen Job als Chefsekretärin angenommen habe, gehe ich oft erst nach Mitternacht ins Bett. Das ist gar nicht schlecht, weil ich dann in Ruhe die Hausarbeit erledigen kann und auch mal Zeit für mich habe. Neulich lag ich ein paar Tage im Krankenhaus. Ich hatte ein Einzelzimmer und schaute jeden Abend fern. Das war wie Erholung. Das war herrlich.«
Roswita Steininger*, 58, Regensburg
Die britische Soziologin Sue Venn von der University of Surrey bestätigt, dass Frauen im Schlafzimmer emotionaler und sensibler auf Störungen reagieren. Zusammen mit Kollegen analysierte sie in einer Feldstudie das Paarschlafverhalten von 40 heterosexuellen Paaren. Viele ihrer Thesen decken sich mit denen von Paul Rosenblatt:
Erstens: Während Männer Schlaf als Notwendigkeit empfinden, sehen ihn Frauen als Wohltat für die Sinne an, als Belohnung, die sie inszenieren und genießen wollen. Oft können sie erst einschlafen, wenn die Atmosphäre stimmt, das Licht, die Temperatur, der Bettbezug. Sie sind es auch, die in der Regel das Bett, die Bettwäsche und die Vorhänge im Schlafzimmer aussuchen.
Zweitens: Frauen sind rücksichtsvoller. Viele bleiben regelmäßig länger wach, um ihrem Mann Gesellschaft zu leisten, obwohl sie lieber früher ins Bett gehen würden.
Drittens: Wenn der Partner schnarcht, vermeiden es die meisten Frauen, ihn zu wecken. Lieber verzichten sie auf den eigenen Schlaf oder ziehen in ein anderes Zimmer um. Umgekehrt hatten die meisten Männer kein Problem damit, ihre Frauen aufzuwecken und sie auf ihr Schnarchen aufmerksam zu machen.
Während sich Venn und Rosenblatt in ihren Interviews auf subjektive Einschätzungen ihrer Probanden verlassen, geht es dem Schlafforscher Dr. Gerhard Klösch an der Universitätsklinik Wien nicht um soziologische Feldstudien, sondern um Beweise. Er fragt sich: Könnte es nicht sein, dass ein Partner – ohne es zu wollen – den anderen dermaßen behindert, dass der chronisch unausgeschlafen ist? Wäre es am Ende möglich, dass die Männer die Verantwortung für die Schlafstörungen bei Frauen tragen, und zwar durch ihre bloße Anwesenheit im Ehebett?
Gerhard Klösch stattete 20 Paare zwischen 20 und 30 Jahren vier Wochen lang mit einem sogenannten Actigraphen aus, einer Art Armbanduhr, welche Schlaf- und Wachphasen, Bewegungen und Schlafeffizienz ihres Trägers aufzeichnet. Er ließ sie Fragebögen ausfüllen und ein »Schlaftagebuch« führen. Am Ende verglich er die subjektiven Empfindungen mit den objektiven Messwerten aus dem Actigraphen.
Ergebnis: Die Frauen schliefen schlechter, wenn sie neben ihrem Partner lagen. Und zwar sowohl subjektiv als auch objektiv. Sie wachten häufiger auf, drehten sich häufiger um und schliefen unruhiger. Die Männer zeigten sich unbeeindruckt von den äußeren Umständen. Zwar hatten sie das Gefühl, in den gemeinsam verbrachten Nächten wesentlich besser geschlafen zu haben als in den einsamen, doch zeigte der Actigraph, dass sie sich täuschten. Die Männer hatten, egal ob sie allein oder zu zweit im Bett lagen, gleich gut geschlafen. »Ein erstaunliches Ergebnis«, findet Gerhard Klösch, »obwohl alle Abweichungen im Rahmen des gesunden Schlafs liegen.« Trotzdem: Frauen schlafen allein besser, ob es ihnen gefällt oder nicht – eine Tatsache, derer sie sich im Laufe ihres Lebens bewusst zu werden scheinen. Die Soziologin Jenny Hislop befragte in Großbritannien 1500 Frauen über 40 und fand heraus: Je älter die Frauen sind, desto mehr entscheiden sich gegen ein gemeinsames Bett: Sieben Prozent bei den 40- bis 50-Jährigen, 22 Prozent bei den 60- bis 70-Jährigen und 39 Prozent bei den über 70-Jährigen.
»Am Anfang durfte ich gar nicht bei meinem Freund übernachten. Meine Eltern haben es nicht erlaubt, weil ich noch nicht 16 war, als wir zusammengekommen sind. Inzwischen verbringen wir jede Nacht miteinander. Das läuft immer gleich ab: Ich werde zuerst müde, bleibe aber noch wach und warte auf ihn. Mir ist wichtig, dass ich mich zum Einschlafen in seinen Arm kuscheln kann. Das haben wir in der ersten Nacht so gemacht und das machen wir heute noch so, mit dem Unterschied, dass wir inzwischen auf zwei Decken umgestiegen sind. Das ist einfach praktischer. Seit einem halben Jahr haben wir eine gemeinsame Wohnung in München. Ich bin vier Wochen vor ihm eingezogen, weil er noch nicht mit der Schule fertig war. Das war schlimm. Allein in der neuen Stadt und nachts ganz einsam im Bett. Wir hatten zwar vorher unsere Schlaf-Shirts getauscht, aber mir hat das nichts gebracht. Ich lag oft stundenlang wach und konnte nicht einschlafen.«
Sarah Steidel, 20 Jahre, München
Wie der Mensch schläft, wenn er allein ist, darüber weiß man fast alles, seitdem in Schlaflabors geforscht wird: Der Durchschnittsdeutsche geht um 22:47 Uhr ins Bett und steht um 6.23 Uhr auf. Er schläft sieben Stunden und acht Minuten und vollführt in jeder Nacht 20 größere und 50 kleinere Bewegungen. Er wacht 28-mal auf, kann sich aber nur daran erinnern, wenn er länger als drei Minuten wach bleibt. Schwierig wird es erst, wenn zwei Menschen sich ein Bett teilen und zwei individuelle Schlafsysteme aufeinandertreffen. Dann beeinflussen sie sich gegenseitig, stören sich, behindern sich. Dann gibt es tausend offene Fragen:
Mag er es, wenn ich vor dem Einschlafen rede? Mag sie es, wenn ich ihren Rücken streichle? Wird er sauer, wenn ich mich zum Schlafen wegdrehe? Wird sie böse, weil ich schnarche? Die unterschiedlichen Bedürfnisse, Gewohnheiten, Wünsche und Fantasien zu einem Kompromiss zu führen ist laut Paul Rosenblatt eine der wichtigsten Leistungen, die ein Paar meistern muss. Die Zeit, die ein Paar gemeinsam im Bett verbringt, wird wertvoller. Eine amerikanische Studie besagt, dass ein Ehepaar am Tag durchschnittlich 15 Minuten miteinander spricht. »Davon finden fünf bis zehn Minuten im Bett statt«, sagt Rosenblatt.
In einer Gesellschaft, die chronisch unausgeschlafen ist, in der Menschen, die genügend schlafen, als faul beschimpft werden, und solche, die ungesund leben, als engagiert gelten, hängen Gelingen und Scheitern einer Beziehung stark davon ab, ob es einem Paar glückt, sein Nacht- und sein Bettleben aufeinander abzustimmen. Jedes Liebespaar muss dabei einen Prozess durchlaufen, der niemals abgeschlossen ist. Ständig kommen neue Störfaktoren dazu, das können Kinder, Krankheiten oder sogar Haustiere sein. So berichtet Rosenblatt von einem Mann, der sich beim Sex durch die Katzen seiner Frau gestört fühlt. Während sie angab, die Tiere kaum wahrzunehmen, war er überzeugt davon, dass die Tiere ihn beim Geschlechtsverkehr unablässig anstarrten.
»Schlafen ist das Egoistischste, was ein Mensch tun kann, trotzdem ist das Bett der Ort der größtmöglichen Intimität zwischen zwei Menschen«, sagt Rosenblatt. »Wenn zwei Menschen im Dunkeln nebeneinander liegen, stellt sich eine Nähe ein und mit ihr die Bereitschaft, über Probleme, Ängste und Sorgen zu sprechen.« Die drehen sich bei Paaren mit Kindern nicht selten um den Nachwuchs: Sue Venn hat herausgefunden, dass Eltern von Neugeborenen viel seltener über schlechten Schlaf klagen als Eltern von Teenagern, die nachts außer Haus sind.
»Mir fiel erst nach ein paar Jahren auf, dass mein Mann und ich komplett unterschiedlich sind: Ich bin ein Nachtmensch, er ein Morgenmensch, ich will immer kuscheln, er will Sex, ich liege nachts oft stundenlang wach und grüble, er schläft auf der Stelle ein. Trotzdem habe ich mich immer nach ihm gerichtet. Mit den Jahren machte es mich zunehmend wütend, dass er neben mir schlief und schnaufte, während ich kein Auge zutat. Jeden Morgen wachte ich erschlagen auf, vor allem, als ich in die Wechseljahre kam. Am Ende konnte ich nicht mal mehr seine Atemgeräusche ertragen. Die Ehe wurde schlechter, ständig kriselte es – bis mir klar wurde, dass ich ein eigenes Bett brauchte, einen Raum nur für mich allein. Andernfalls wäre ich durchgedreht. Monatelang traute ich mich nicht, meinem Mann davon zu erzählen. Ich hatte Angst. Als unser Sohn 1994 von zu Hause auszog und ein Zimmer frei wurde, platzte mein Wunsch aus mir heraus: Mein Mann stellte sofort unsere Ehe in Frage. Am Ende akzeptierte er meinen Wunsch, aber es hat fünf Jahre gedauert, bis sich alles eingespielt hatte, bis er meinen Schritt verkraftet hatte. Heute schlafen wir sogar getrennt, wenn wir mit dem Wohnmobil in Urlaub fahren: er oben, ich unten. Wir haben harte Jahre hinter uns, aber wenigstens sind wir noch zusammen.«
Iris Berning*, 60, Landsberg am Lech
Getrennte Betten sind kein Tabu mehr. Darin sind sich die Schlafforscher einig. Erst recht nicht, wenn einer der beiden Partner regelmäßig laut schnarcht. Bei Untersuchungen von Schnarchpatienten im Schlaflabor wurden schon Lautstärken von 100 Dezibel gemessen, was dem Lärmpegel eines laut startenden Motorrads entspricht. Es sind fast immer die Partner von schlafgestörten Menschen, die die Schlafstörung des anderen bemerken. So gesehen sprechen nicht nur psychologische und kulturhistorische, sondern evolutionsbiologische Gründe dafür, dass sich noch immer die meisten Paare für ein gemeinsames Ehebett entscheiden. Immer wieder kommt es vor, zum Beispiel bei Herzinfarkt-Patienten, dass ein Partner dem anderen das Leben rettet, weil er neben ihm liegt. Paul Rosenblatt berichtet sogar von einem Mann, der aus Angst um seine depressive, suizidgefährdete Frau jede Nacht ihre Hand mit einem Stück Stoff an sein Handgelenk bindet. Trotzdem gilt, wie Professor Jürgen Zulley, Schlafmediziner an der Universitätsklinik Regensburg, sagt: »Getrennte Betten müssen kein Indiz dafür sein, dass eine Beziehung schlecht ist. Oft deuten getrennte Betten auf eine sehr gute Beziehung hin, in der es zwei Menschen gelungen ist, Konflikte zu erkennen und Lösungen zu finden.« Letztendlich aber muss jeder selbst herausfinden, wie er am besten schläft. Regeln gibt es nicht. Egal ob man allein oder zu zweit schläft.
»Ich verbringe jede Nacht mit meiner neuen Freundin, obwohl wir uns erst seit einem halben Jahr kennen und noch zwei Wohnungen haben. Bei uns passt einfach alles. Wir sind uns immer einig darüber, wann wir ins Bett gehen, wie wir schlafen wollen und wann wir aufstehen. Wir haben über das Thema noch nicht einmal gesprochen, so selbstverständlich läuft alles ab. Fast immer nehmen wir uns eine Kanne Tee mit ins Schlafzimmer, manchmal lesen wir, manchmal unterhalten wir uns, oft schläft sie mit ihrem Kopf auf meiner Brust ein, wir haben da keine Regeln. Meistens wachen wir mitten in der Nacht auf und reden miteinander. Am Morgen bleiben wir oft länger liegen, manchmal bis neun oder zehn Uhr. Das geht, weil wir beide selbstständig arbeiten und unsere Tage frei einteilen können. Ehrlich gesagt liegen wir wahnsinnig viel zusammen im Bett.«
Klaus Fürmaier, 33, München