Bröckelndes Wissen

Wie gut kennen Sie noch die Ereignisse des Jahres 1989, als DDR-Bürger auf die Straße gingen und das SED-Regime zu Fall brachten? Testen Sie hier Ihre Mauerfall-Expertise - unser Quiz beginnt »sofort, unverzüglich«.
  • Mauerfall-Quiz

    Bröckelndes Wissen

    Wie verbringt Erich Honecker den Tag vor dem Mauerfall? Wie tricksen DDR-Oppositionelle die Stasi aus? Und was sagt Günter Schabowski wirklich auf seiner berühmten Pressekonferenz? 34 Fragen zu den epochalen Ereignissen des Herbst 1989.

  • 01/03

    Am 27. Juni durchschneiden der ungarische Außenminister Gyula Horn und sein österreichischer Amtskollege Alois Mock medienwirksam den Grenzzaun zwischen beiden Ländern. Von welchem Problem verraten die Fotos nichts?

    • Da die Drahtscheren, die die ungarische Delegation mitführt, sich als ungeeignet erweisen, muss erst von einem Handwerker im österreichischen Grenzort Pöttelsdorf Ersatz beschafft werden.
    • Da sich der Grenzzaun aus sowjetischer Produktion als sehr widerstandsfähig erweist, muss die Stelle, die Horn und Mock durchtrennen sollen, erst präpariert werden.
    • Da kurz vor dem Beginn der Aktion die Befürchtung aufkommt, auf dem ungarischen Grenzstreifen seien noch Tretminen vergraben, muss erst mit dem zuständigen Experten im ungarischen Verteidigungsministerium Rücksprache gehalten werden.
    • Da Ungarn bereits am 2. Mai mit dem Abbau der Grenzanlagen begonnen hat, ist es nun gar nicht mehr so leicht, einen Zaunabschnitt zu finden, der für das Vorhaben der Politiker geeignet ist.
  • 01/03

    Tausende DDR-Bürger halten sich im August in Ungarn auf, können aber nicht über die Grenze, weil trotz des Abbaus der Sperranlagen weiter kontrolliert wird. Zur ersten Massenflucht kommt es am 19. August beim »Paneuropäischen Picknick« nahe Sopron, zu dem die Veranstalter auch auf einem Flugblatt in deutscher Sprache einladen. Man könne sich »selbst am Abriss des ›Eisernen Vorhangs‹ beteiligen«, heißt es. Außerdem verspricht das Flugblatt …

    • »Siebenbürgisches Tanzhaus, Speckbraten, Lagerfeuer«
    • »Paprikahuhn, Biergarten, zum Abschluss Feuerwerk«
    • »Gulaschsuppe, Schießbuden, Spiel und Spaß für jedermann«
    • »Kaffee, Kuchen, Palatschinken, Kinderkarussell«
  • 01/03

    Ende August kündigt Ungarn in Geheimgesprächen mit der Bonner Regierung an, in Kürze die Grenze für DDR-Bürger zu öffnen. Helmut Kohl ruft danach in Moskau an und fragt den sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow, ob er diese Maßnahme billige. Gorbatschow schweigt zuerst und antwortet dann:

    • »Ich liebe unsere ungarischen Brüder.«
    • »Es fließt viel ­Wasser die Donau herunter.«
    • »Die Ungarn sind gute Leute.«
    • »Alles ist gut, solange es ein gutes Ende hat.«
  • 01/03

    Am 2. September, wenige Tage vor der Grenzöffnung in ­Ungarn, überwindet zum letzten Mal ein einzelner ­Flüchtling die DDR-Staatsgrenze. Aber wie? Der Kfz-Schlosser Mario Wächtler aus Karl-Marx-Stadt …

    • … schwimmt 19 Stunden lang durch die Ostsee, bis ihn eine bundesdeutsche Fähre aufnimmt.
    • ... fliegt mit einem selbst kon­struierten Leichtflugzeug nahe des Ortes Benneckenstein im Oberharz über die innerdeutsche Grenze.
    • ... verbirgt sich unter einem Güterwaggon, mit dem Rotkäppchen-Sekt in den Westen transportiert wird.
    • … dringt, als Major der Grenztruppen verkleidet, in den Grenzübergang Sonnenallee in Berlin ein und rennt zwischen den Sperranlagen hindurch in den Westen.
  • 01/03

    Um DDR-Bürger von der Reise nach Ungarn abzuhalten, veröffentlicht das SED-Zentralorgan Neues Deutschland am 21. September eine haarsträubende, komplett erfundene Geschichte, in der ein Ost-Berliner Koch behauptet, in Budapest von westdeutschen Schleppern betäubt und gegen seinen Willen in die Bundesrepublik verfrachtet worden zu sein. Womit narkotisierten die Agenten den Mann angeblich?

    • Mit einem in Chloroform getränkten Tempo-Taschentuch
    • Mit einer ­präparierten Mentholzigarette
    • Mit einer vergifteten Banane
    • Mit dem ­ungarischen Kräuterbitter »Zwack Unicum«
  • 01/03

    Angesichts der einsetzenden Massenflucht berät das SED-Politbüro, oberstes Führungsgremium des Staates, über Maßnahmen, wie man die Unzufriedenheit im Land eindämmen könne. Was fällt Günter Mittag dazu ein, dem langjährigen Wirtschaftslenker der DDR?

    • Das DDR-Fernsehen solle häufiger die beliebten Krimi-Komödien mit der »Olsenbande« zeigen.
    • Der Bratwurstpreis solle dauerhaft um 50 Pfennig gesenkt werden.
    • Mehr Betriebe sollten mit sogenannten Ehrenbannern ausgezeichnet werden, als Belohnung für besonders linientreues Verhalten.
    • Über die in vielen Städten vorhandenen öffentlichen Laut­sprecheranlagen solle beruhigende Musik gespielt werden.
  • 01/03


    Mit viel Pomp feiert die DDR-Führung am 6. und 7. Oktober den 40. Jahrestag der Staatsgründung. Doch selbst die mehreren zehntausend FDJ-Mitglieder, die bei einem Fackellauf an der Staatsspitze um Honecker vorbeiziehen, sind ihr nicht mehr allesamt treu ergeben. Was steht auf einem Plakat, das Stasi-Leute aus dem Zug heraus konfiszieren?

    • »Scheiße«
    • »Dreck«
    • »Mist«
    • »Arschgeigen«
  • 01/03

    Während der Feiern zum Republik-Geburtstag kommt es in mehreren Städten der DDR zu Protestversammlungen, die Polizei und Staatssicherheit mit erheblicher Gewalt auflösen. In Berlin beobachtet der Stasi-Chef Erich Mielke persönlich eine Demonstration. Was ruft er den Volkspolizisten in seiner Nähe zu?

    • »Schluss mit lustig! Immer feste druff!«
    • »Jetzt aber mal Knüppel aus dem Sack!«
    • »Auf die Fresse, los jetzt, Männer!«
    • »Haut sie doch endlich zusammen, die Schweine!«
  • 01/03

    Um das brutale Vorgehen zu rechtfertigen, behauptet der Berliner Polizeipräsident Friedhelm Rausch wahrheitswidrig, dass Polizisten mit einer mittelalterlich anmutenden Methode angegriffen worden seien: Regimegegner hätten …

    • … mittels selbst gebauter, auf Dächern platzierter Katapulte die Polizei mit Stahlkugeln beschossen.
    • … sich im Gebüsch an der Schönhauser Allee verborgen und von dort mit Pfeil und Bogen geschossen.
    • … heißes Öl aus Fenstern auf darunterstehende Ordnungskräfte gekippt.
    • … einen Morgenstern an einer langen Kette befestigt und mit diesem mehrere Polizisten verletzt sowie sieben Einsatzfahrzeuge beschädigt.
  • 01/03

    Am 9. Oktober kommen 70 000 Menschen zur Montagsdemo in Leipzig – so viele, dass die SED-Führung machtlos ist. Zu Gewalt kommt es nicht, obwohl der DDR-Innenminister Friedrich Dickel kurz danach über die Demonstranten sagt:

    • »Ich würde am liebsten hingehen und diese Halunken ­zusammenschlagen, dass ihnen keine Jacke mehr passt.«
    • »Das sind Lumpen und Verräter, denen man ihr Neues Forum gründlich aus dem Leib zu prügeln hat.«
    • »Diese Schufte sollte man grün und blau dreschen, so wie wir es früher immer gemacht haben.«
    • »Diese Konterrevolutionäre ­müssen wir zu Brei schlagen und dann noch mit der Dampfwalze ­drüber.«
  • 01/03

    Die Regimekritiker Siegbert Schefke und Aram Radomski ­filmen von einem Kirchturm, wie die Menschen durch ­Leipzig ziehen und »Wir sind das Volk!« rufen. Am nächsten Tag laufen die Bilder im West-Fernsehen, was zahlreiche DDR-Bürger ermutigt, nun ebenfalls auf die Straße zu gehen. Aber die Film­aufnahmen gibt es nur, weil Schefke früher am Tag in Berlin den ­Stasi-Offizieren, die ihn observierten, entwischen konnte. Wie?

    • In einer Anprobe-Kabine des Centrum-Warenhauses am Alexanderplatz maskiert er sich mit Perücke und falschem Bart.
    • Bei einem Spaziergang im Volkspark Friedrichshain schlägt er sich in die Büsche und rennt zu Radomski, der an der Landsberger Allee in seinem Trabi wartet.
    • Er installiert in seiner Wohnung Zeitschaltuhren, die das Licht an- und ausschalten, und entkommt über die Dächer in ein benachbartes Haus.
    • Auf dem St.-Marien-Friedhof in Prenzlauer Berg versteckt er sich in einem Sarg und wird von einem regimekritischen Bestatter aus der Stadt gebracht. ­
  • 01/03

    Nur ein westlicher Medienverteter mit Drehgenehmigung ist während dieser Ereignisse in Leipzig – allerdings kein ­politischer Korrespondent, sondern:

    • Ein Sport­reporter des ZDF, der für ein Porträt des neuen DDR-Box-Idols Henry Maske recherchiert.
    • Ein niederlän­discher Tierfilmer, der einen Film über an der Elbe lebende Biber dreht.
    • Ein Kultur­redakteur der BBC, der an einer Dokumentation über die Wirkungsstätten von Johann Sebastian Bach arbeitet.
    • Ein Scout der Flensburger ­Firma Beate Uhse, der Erotik­aufnahmen mit DDR-Bürgerinnen machen möchte.
  • 01/03

    Die Demonstration in Leipzig ist ein Wendepunkt – eigentlich war geplant, sie zu stoppen, doch wegen der unerwartet ­vielen Teilnehmer weicht der Staat zum ersten Mal vor dem Bürger­protest zurück. Wie liest sich das im Bericht der Stasi-­Einsatzleitung?

    • »Vorbereitete Maßnahmen zur Verhinderung/Auflösung kamen entsprechend der Lageentwicklung nicht zur Anwendung.«
    • »Angesichts der unerwarteten Konstellation der Ereignisse entschied die oberste Einsatzleitung, vom Einsatz operativer Maßnahmen abzusehen.«
    • »Die Zuführung der staatsfeind­lichen Elemente unterblieb aufgrund der zahlenmäßigen Unterlegenheit der Einsatzkräfte/Kampfgruppen.«
    • »Die rowdyhafte Zusammenrottung staatszersetzender Kräfte konnte umstandshalber nicht wie geplant verhindert werden.«
  • 01/03

    Um die Versorgungskrise zu lindern und den Volkszorn einzudämmen, bringt die SED-Regierung im Oktober viele ­Produkte in die Läden der DDR, die normalerweise nur schwer zu bekommen sind, darunter …

    • … fünf Millionen ­Rasierklingen.
    • … eine Million in Syrien genähte Jeans.
    • … zwei Millionen Kaffee-Filter­tüten.
    • … 2000 Farbfernseh­geräte.
  • 01/03

    Am 18. Oktober löst Egon Krenz Erich Honecker an der Spitze der SED ab und wird ein paar Tage später von der Volkskammer, dem DDR-Parlament, auch zum Staatsratsvorsitzenden gewählt. Am Abend danach sieht er ein paar Demonstranten vor dem Staatsratsgebäude stehen. Was steht auf ihrem Transparent?

    • »Egon Krenz verpennt´s«
    • »Egon Krenz - jetzt brennt´s«
    • »Egon Krenz - keine Lizenz - wir sind die Konkurrenz«
    • »Egon, du bist nur ein Krenzzwischenfall«
  • 01/03

    Vielen gilt Krenz, der seit etlichen Jahren dem Politbüro ­angehört, als Mann von gestern. Welchen Vorschlag macht eine SED-Funktionärin aus Leipzig, um seine Beliebtheit zu ­erhöhen?

    • Ein Kinderbuch aus dem Jahr 1962 solle möglichst schnell wieder aufgelegt werden – in der darin enthaltenen Geschichte »Egon setzt sich durch« wurde der damalige FDJ-Funktionär Krenz sehr wohlwollend porträtiert.
    • Die DDR-Rockband Puhdys solle veranlasst werden, einen Pro-Krenz-Song zu verfassen – möglicher Titel: »Wir sind Fans von Egon Krenz«.
    • Die Fußball-Nationalmannschaft der DDR um ihren Star Matthias Sammer solle Krenz zu einem Training mit anschließendem Gruppenfoto einladen.
    • Der Maler Werner Tübke solle eine Figur mit Krenz’ ­Konter­fei nachträglich in sein kurz zuvor ­fertiggestelltes monumentales ­Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen (Thüringen) einfügen.
  • 01/03

    Was bescheinigt Wolf Biermann dem neuen Mann an der SED-Spitze?

    • ein »verstopftes Bonzen-Ohr«
    • ein »verdorbenes ­Politgreis-Gebaren«
    • ein »versteinertes Tschekisten-Hirn«
    • ein »verwüstetes FDJ-­Gesicht«
  • 01/03

    Im ganzen Land erhebt sich das Volk und demonstriert gegen die SED-Diktatur. Die lokalen Parteifunktionäre haben dem nichts entgegenzusetzen und werden von den Bürgern verspottet – so am 1. November in Neubrandenburg, wo der Oberbürgermeister auf dem Marktplatz vollmundig ankündigt, …

    • … den Empfang des Fernsehsenders Sat.1 sicherzustellen.
    • … den Rockstar Udo Lindenberg für ein Konzert einzuladen.
    • … den Vertrieb westdeutscher Zeitschriften wie Playboy, Focus und Micky Maus zu gestatten.
    • … sich für die Eröffnung einer Tchibo-Filiale in der Stadt einzusetzen.
  • 01/03

    Über Ungarn und die Tschechoslowakei gelangen ab Frühsommer 1989 kontinuierlich DDR-Flüchtlinge in die Bundesrepublik. Die Notaufnahmelager sind bald zu klein, sodass einige Ostdeutsche vorübergehend an einem ungewöhnlichen Ort untergebracht werden, nämlich in …

    • … einem stillgelegten Gefängnis in Kassel.
    • … dem Lager des Quelle-Versandhauses in Nürnberg.
    • … einem ur­sprüng­lich für den traditionellen Andreasmarkt ­errichteten Bierzelt in Aschaffenburg.
    • … eilig geräumten Bordellen auf der Hamburger Reeperbahn.
  • 01/03

    Zu welchem Zwischenfall kommt es Anfang November auf der Sitzung des Zentralkomittees der SED?

    • Das Parteisekretariat, das normalerweise das Protokoll führt, erscheint nicht, weshalb Krenz die Delegierten regelrecht beknien muss, ob bitte einer die Protokollführung übernehmen möge.
    • Als ein Antrag zur Geschäftsordnung gestellt wird, stellt sich heraus, dass niemand weiß, wie diese genau lautet. Das einzige Exemplar, das auf die Schnelle beschafft werden kann, ist von 1953.
    • Vor dem Gebäude blasen ­Demonstranten so laut in ihre Trillerpfeifen, dass drinnen kaum ein Wort zu verstehen ist. Als Krenz die Lautsprecher lauter drehen lässt, klagen ZK-Mitglieder über Ohrenschmerzen.
    • Ein ZDF-Team verschafft sich Zutritt zum Sitzungssaal und wird zwar von Krenz wieder hinausgeworfen, verteilt vorher aber noch Haribo-Gummibärchen an die dafür sehr empfänglichen ZK-Mitglieder.
  • 01/03

    Was macht Erich Honecker am 8. November, dem Tag vor dem Mauerfall?

    • Auf seinem aus dem Westen ­beschafften VHS-Videorekorder schaut er sich den Film »Sissi – Schicksalsjahre ­einer Kaiserin« an.
    • Er beginnt mit der Niederschrift ­eines – allerdings unvollendeten – Memoirenbands, den er auf der ­ersten Seite mit »Der Verrat« überschreibt.
    • Er versucht mehrmals, telefonisch den sowjetischen Staatschef Gorbatschow zu erreichen, wird ­jedoch von ­dessen ­Vorzimmer abgewimmelt.
    • Auf seiner letzten Jagd in seinem Jagdgebiet in der Schor­fheide schießt er drei Rot- und drei ­Damhirsche.
  • 01/03

    Auf eine Frage des italienischen Journalisten Riccardo Ehrman gibt der SED-Funktionär Günter Schabowski auf seiner ­berühmten Pressekonferenz am 9. November eine neue Reiseregelung für DDR-Bürger bekannt, die noch am selben Abend zum Mauerfall führt. Schabowski verhaspelt sich mehrmals. Welchen der folgenden Sätze hat er tatsächlich gesagt?

    • »Die neuen Zeiten, die also nun auch die Reisen der Bürger ­möglich machen, sind nun also gekommen sind als und durch das Reisegesetz für ­die Solidarität unserer Gesellschaft und ihrer Erneuerung.«
    • »Also, wir wollen durch eine ­Reihe von Umständen, dazu ­gehört auch das Reisegesetz, die ­Chance also der ­souveränen ­Entscheidung des Bürgers zu reisen, ­wohin er will.«
    • »Durch das neue Reisegesetz können die Bürger der DDR also reisen, wenn die Umstände, beziehungs­weise die Gegebenheiten dafür, als Abfolgen von Schritten für die Voraussetzungen es also sind.«
    • »Die Bürger der DDR, also die Bürgerinnen und Bürger, wollten ein neues Reisegesetz, zu dem nun also diese Tendenz in der Bevölkerung zum Tragen kommen werden sollen.«
  • 01/03

    Was erlebt Riccardo Ehrman später am Abend?

    • DDR-Bürger bejubeln ihn als »Maueröffner« und tragen ihn auf den Schultern am Grenzkontrollpunkt am S-Bahnhof Friedrichstraße.
    • Ein aufgebrachter DDR-Grenzer am Checkpoint Charlie versucht, ihn zu ohrfeigen, und muss von ­seinen Kameraden zurückgehalten werden.
    • Ihn erreicht ein Anruf des italienischen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti, der sich persönlich das historische Ereignis schildern lässt.
    • Der Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein schickt ihm ein ­Telegramm in sein West-Berliner ­Hotel und bietet ihm einen Job an.
  • 01/03

    Kurz nach der Meldung von der Maueröffnung eilen in West-Berlin Reporter der Deutschen Presseagentur zur Grenze, um die ersten Besucher aus dem Osten zu befragen. Bei den Personen, die schon bald erscheinen, handelt es sich dann aber nicht um DDR-Bürger, sondern um …

    • … zwei West-­Berliner, die sich im Intershop ­mit billigen Zigaretten eingedeckt haben.
    • … eine Gruppe ­österreichischer Touristen, die sich in Ost-Berlin den Pergamon-­Altar angeschaut haben.
    • … Reporter der West-Berliner ­tageszeitung, die ebenfalls über die Ereignisse dieses historischen Tags berichten.
    • … zwei bulgarische Diplomaten, die im Westen ins Kino gehen wollen.
  • 01/03

    Die Kunde von Schabowskis Pressekonferenz dringt auch nach Bonn, wo gerade der Bundestag debattiert. Die Abgeordneten reagieren mit Applaus auf die Neuigkeit, setzen dann aber zunächst ihre Debatte fort. Worüber reden sie?

    • Über den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung und Vereinfachung der Vereinsbesteuerung.
    • Über den Entwurf eines Ge­setzes zur Bekämpfung der Produkt­piraterie.
    • Über den Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit der Seeschifffahrt.
    • Über den Entwurf eines Gesetzes über die rechtliche Mög­lichkeit des Umgangs zwischen Vater und nichtehelichem Kind.
  • 01/03

    Oberstleutnant Harald Jäger, diensthabender Chef des Grenzkontrollpunkts Bornholmer Straße in Berlin-Prenz­lauer Berg, sieht Schabowskis Pressekonferenz im Fernsehen. Welcher Ausruf entfährt ihm, als Schabowski sagt, die neue Regelung gelte »sofort, unverzüglich«?

    • »Da können wir uns gleich die Kugel geben!«
    • »Jetzt ist die Kacke am Dampfen!«
    • »Ja spinnt der Genosse denn jetzt total?«
    • »Das ist doch absoluter geistiger Dünnschiss!«
  • 01/03

    Als um 23.30 Uhr Tausende Menschen am Grenzübergang stehen, entscheidet Jäger, die Schlagbäume zu öffnen und die Menschen ohne Kontrolle nach West-Berlin hinüberzulassen. Wie kommentieren die Grenzer diesen Vorgang?

    • »Jetzt brechen die ­Dämme.«
    • »Wir fluten jetzt.«
    • »Nach uns die Sintflut.«
    • »Jetzt ist Land ­unter.«
  • 01/03

    Erstmals berichtet die DDR-Presse über Korruption und Amtsmissbrauch der SED-Führung. Für Empörung sorgen Enthüllungen über das luxuriöse Jagdhaus des DDR-Ministerpräsidenten Willi Stoph in Speck an der Müritz, weil das Anwesen …

    • … mitten in einem Naturschutzgebiet liegt.
    • … über neun ­Garagen verfügt.
    • … über Gewächshäuser verfügt, in denen Orangen und Zitronen ­gezüchtet werden.
    • … mittels eines ­extra gegrabenen, zwei Kilometer langen Kanals mit der Müritz ­verbunden wurde, sodass Stoph sein nahe gele­genes Jagdgebiet auch mit dem ­Motorboot ­erreichen kann.
  • 01/03

    Auch die von der Berliner Zeitung dokumentierten ­Verfehlungen des Gewerkschaftsfunktionärs Gerhard Nennstiel schlagen große Wellen. Worum geht es?

    • Zum Bau seines großzügigen Privathauses in Berlin-Biesdorf hat Nennstiel Bauarbeiter aus Erfurt heran­gezogen, die ­eigentlich Neubau­wohnungen für die Berliner Bevöl­kerung ­hätten errichten sollen.
    • Beim Besuch eines Gewerkschaftskongresses in Dortmund war Nennstiel in einer Striptease-Bar die Reisekasse der DDR-Dele­gation gestohlen worden, was DDR-­Diplomaten nur mühsam ­ver­tuschen konnten.
    • Durch persön­liche Vorsprache beim Dekan der Humboldt-­Universität erreichte Nennstiel, dass sein Sohn trotz unzureichender ­Studienleistungen als Jahrgangs­bester ausgezeichnet und mit einer Moskau-­Reise belohnt wurde.
    • Zum Geburtstag seiner Frau ­veranlasste Nennstiel, dass im Botanischen Garten Pankow mehrere Rosenstöcke aus­gegraben und in ­seinen Privat­garten verpflanzt wurden.
  • 01/03

    Was entdecken aufgebrachte Anwohner am 2. Dezember in einer Lagerhalle in Kavelstorf bei Rostock?

    • Original-Stimmzettel der DDR-­Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989, die belegen, dass das SED-­Regime im großen Stil die Wahlergebnisse gefälscht hat.
    • Tausende von Paketen voller ­Geschenke und Lebensmittel, die Westdeutsche an Freunde und Verwandte in der DDR geschickt hatten, die aber nie angekommen waren.
    • Riesige Waffenvorräte, die eine ­DDR-Außenhandelsfirma zwecks Devisenbeschaffung zu ­exportieren plante.
    • Zwei fabrikneue Geländewagen der Marke Range Rover, vor­gesehen für den privaten Gebrauch ­des Ehe­paars Honecker bei Jagdausflügen.
  • 01/03

    Was ist am 16. November erstmals in mehreren DDR-­Zeitungen zu finden?

    • Das westdeutsche Fernsehprogramm
    • Die Tabelle ­der Fußball-Bundesliga
    • Ein Superman-Comic
    • Positive Worte über Helmut Kohl – in ­einem Kommentar der Nachrichtenagentur ADN ­wird er als »Staatsmann von Format« bezeichnet
  • 01/03

    Vom Politbüro-Mitglied Günter Mittag wird bekannt, dass er für seine Töchter mit Westgeld von einem geheimen staatlichen Devisenkonto Häuser bauen ließ, deren Zweck verschleiert wurde. Wie wurde das Bauvorhaben intern deklariert?

    • »Bau für ­kirchliche ­Würdenträger«
    • »Bau für ­pensionierte NVA-Generale«
    • »Bau für emeritierte Marxismus-Professoren«
    • »Bau für verdiente Partei-Genossen«
  • 01/03

    Am 6. Dezember setzt das DDR-Innenministerium einen Sonderausweis außer Kraft, der an die frühere Führungsriege ausgegeben wurde. Wie hieß dieses Dokument, und wozu berechtigte es?

    • Sonderausweis »Freie Fahrt« – der Besitzer musste sich im ­Straßenverkehr nicht an die Verkehrsregeln halten.
    • Sonderausweis »Schiff Ahoi« – der Besitzer durfte beim Segeln auf der Ostsee auch ins grenznahe Sperrgebiet einfahren.
    • Sonderausweis »Konsum Plus« – der Besitzer war befugt, in Kaufhallen jederzeit Waren mitzunehmen, ohne zu bezahlen.
    • Sonderausweis »Valuta Special« – der Besitzer konnte jede Bank der DDR betreten und dort bis zu 20 000 DDR-Mark im Kurs 1:1 gegen D-Mark tauschen.
  • 01/03

    Am 19. Dezember landet Helmut Kohl zum Staatsbesuch in Dresden und wird am Flughafen von einer jubelnden ­Menschenmenge begrüßt, die schwarz-rot-goldene Fahnen schwenkt. In diesem Moment, schreibt er später in seinen Memoiren, sei ihm klar geworden, dass die Einheit kommen werde. Was sagt er noch auf der Gangway des Flugzeugs zum Kanzleramtschef Rudolf Seiters?

    • »Rudi, das Ding ist durch.«
    • »Rudi, die Messe ist gelesen.«
    • »Rudi, die Sache ist gelaufen.«
    • »Rudi, der Drops ist gelutscht.«
  • Ergebnis

    Sie haben 5 richtige Antworten von insgesamt 8 Fragen.

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    Schon sehr vielversprechend! Kann es sein, dass Sie vor dreißig Jahren viel Zeit vor dem Fernseher verbracht haben?

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    Gratulation! Sie tragen den »Mantel der Geschichte« mit Würde!

Fotos: dpa (4)