Von jamaikanischen Tänzen und goldenen Uhren

Sean Pauls neue "Moves", Adriàs Molekularküche und schönen Internaten weltweit - was uns diese Woche begeistert hat.

    Pop Sean Paul
    Mit seinem neuen Album Imperial Blaze ist Sean Paul gerade in den Charts. Hier erklärt der Dancehall-Reggae-Star die zwei neuen Tänze, die gerade in seiner Heimat Jamaika für Begeisterung sorgen – bald auch hier?

    1) The Sweep (1. Bild links)
    »Du wischst mit deinen Füßen über den Boden, als müsstest du Dreck weg
    machen. Ziemlich verrückt.« 2) The Gully Creeper
    »Den mag ich besonders. Du wühlst in einem Gully, kommst hoch, gehst wieder runter. Alles zum Rhythmus. Ist auch der Lieblingstanz von Usain Bolt, glaube ich.«

    Meistgelesen diese Woche:

    Trend Goldene Rolex
    Frauen, die Rolex tragen, trugen bisher fast ausschließlich die
    Stahlmodelle, die Daytona, Submariner oder die kleinere Date Just mit lachsfarbenem Ziffernblatt. Nun blitzen in London und New York immer häufiger goldene Rolexmodelle an weiblichen Handgelenken. Und klar – auch Victoria Beckham trägt längst eine.

    Kochen Ferran Adrià
    Herr Adrià, Sie veröffentlichen jetzt das Buch Food for Thought – soll das eine Art Bibel der Molekularküche sein?
    Oh je, neun von zehn Journalisten halten mich immer noch für einen Pionier oder gar Gründer der Molekularküche. Dabei habe ich mein Lokal »El Bulli« nie in diesen Zusammenhang gestellt.

    Aber Sie waren doch einer der Ersten, die sich naturwissenschaftliche Erkenntnisse in der Küche zunutze machten.
    Nein, ich und meine Kollegen im »El Bulli« hatten nur sehr sporadisch Kontakt zu Naturwissenschaftlern. Unsere Kreationen haben keinen wissenschaftlichen Ursprung – wir Köche haben vielmehr selbst das Kochen erforscht. Dabei haben uns allein Beobachtung und Neugier geholfen, von unserer Berufserfahrung mal abgesehen, in meinem Fall 25 Jahre. Als wir beispielsweise 1998 entdeckten, dass das Geliermittel Agar-Agar hohen Temperaturen standhält, konnten wir heiße Gelees herstellen, das ergab sich allein aus der Beobachtung und resultierte aus keiner wissenschaftlichen Erkenntnis.

    Aber was haben Sie denn an dem Begriff der Molekularküche auszusetzen?
    Man spricht von Molekularküche, als ob es sich um eine eigene Küchenrichtung handeln würde, sie ist aber nur das Ergebnis einer geschickten Marketingstrategie, durch die sich niemand verwirren lassen sollte. Molekularküche ist kein eigener Stil und keine Küchenrichtung.

    Was denn dann?
    Um gut zu kochen, braucht man vielerlei Kenntnisse, von der Geschichte, den Techniken, Produkten, traditionellen und modernen Stilen; dann muss man die gewonnenen Einsichten hundert Mal erforschen, überprüfen, diskutieren, verwerfen und abermals übernehmen. Forschung und Wissenschaft sind nur einzelne Schritte auf dem Weg; Kochen ist viel mehr als nur Wissenschaft, im Gegenteil, Kochen ist etwas ganz anderes. Ich beharre darauf, diese Dinge nicht miteinander zu vermischen.

    Finden Sie die Bezeichnung der Neuen Nouvelle Cuisine denn geeigneter?Jeder Koch soll sich nennen, wie er mag, meinetwegen auch Molekularkoch. Ich bin so frei, den lapidaren Titel Koch zu verwenden, und ich nenne alles, was wir im »El Bulli« tun, einfach kochen.
    Interview: Lars Reichardt

    Food for Thought – Thought for Food aus dem Actar-Verlag ist eine Sammlung von Rezepten und Aufsätzen über die Philosophie des "El Bulli".


    Fotobuch Slumbauwerke
    Direkt schön sind die Hütten nicht, die Peter Bialobrzeski in einem Slum in Manila fotografiert hat. Aber die aus Müll gebauten Behausungen erzählen eindringlich vom Überlebensmut und der kreativen Kraft ihrer Bewohner. Mit seinem Fotoband "Case Study Homes" (Hatje Cantz) setzt Bialobrzeski dem Lebenswillen eines ganzen Volkes ein großartiges Denkmal.