Retoure an Hildmann

Was soll unser Leser mit seinen ganzen veganen Kochbüchern machen – jetzt, wo der Autor Attila Hildmann zum Verschwörungstheoretiker geworden ist? Unsere Kolumnistin hat eine bessere Idee, als sie einfach wegzuschmeißen.

Illustration: Serge Bloch

»Ich habe – ohne es damals zu ahnen – offensichtlich einen rechtsradikalen Verschwörungsspinner durch den Kauf einiger Kochbücher finanziell unterstützt. Ich kann nach all der Zeit schlecht mein Geld zurückfordern. Trotzdem habe ich nun ein schlechtes Gewissen. Meine Frage: Was mache ich jetzt mit meinen ganzen Büchern von Attila Hildmann?« Florian S., Jena

Eigentlich wollte ich Ihnen raten, die Bücher dieses veganen Kochbuchautors, der mit Adolf Hitler nicht nur die Initialen teilt, sondern auch Ansichten, an den Verlag zurückzuschicken, als Zeichen des Protests. Die Buchhandlungskette Hugendubel hat das zum Beispiel getan. Aber der Verlag, Becker Joest Volk, hat sich offiziell von diesem Autor distanziert. Das letzte Buch erschien 2016, inzwischen ist sein Name aus dem Online-Autorenverzeichnis getilgt, auf der Verlags-Website findet sich keiner seiner Titel mehr, derzeit wird geprüft, ob man Verträge auflösen kann. Auf Nachfrage teilte der Verleger Ralf Joest mit, man habe keinen persönlichen Kontakt mehr zu Hildmann und schicke ihm noch nicht einmal Post nach. Okay, was dann?

Eine Spende an Oxfam oder einen anderen Buchladen mit wohltätigem Zweck kommt nicht infrage. Man kann ja niemandem ernstlich wünschen, Quinoa-Buletten, Kidneybohnen-Buletten oder Saitanbuletten à la rassistischem, antisemitischem, übergeschnapptem, Matcha-Tee-trinkendem Verschwörungstheoretiker zu essen. Und Bücher wegschmeißen hat immer einen unschönen Beigeschmack.

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Ich schlage Ihnen deshalb vor, die Bücher direkt an den Autor zurückzuschicken. Das erscheint mir naheliegend. Sie meinen ja ihn persönlich mit Ihrem schlechten Gefühl. Die Adresse seines Managements Attila Hildmann Empire GmbH in Berlin-Charlottenburg findet sich ganz offiziell auf seiner Internetseite. Wenn diese veganen Schinken weniger als 1000 Gramm wiegen, was ich mir bei einem Titel wie Vegan for fit gar nicht anders denken kann, geht das als Büchersendung für 2,20 Euro Porto umsatzsteuerfrei mit der Post. (Schreiben Sie »BÜWA« über die Empfängeradresse sowie den Hinweis: »Darf zu Prüfzwecken durch die Post geöffnet werden«.) Sind sie schwerer als ein Kilo oder dicker als fünf Zentimeter, verschickt DHL.