Man müsste dieses Hotel kaufen«, dachten wir immer, wenn wir den türkisfarbenen Flachbau am Meer sahen. Das Haus stand schon Jahre leer, obwohl es nur zwanzig Kilometer entfernt von Barcelona in einer der schönsten Buchten der Gegend liegt. Alte, weiß-grüne Strandhütten reihen sich aneinander, auf den Klippen thront ein Restaurant mit stufenförmiger Terrasse, in dem jeder Spieler des FC Barcelona schon gegessen hat (und mit Blick auf das andere Ende der Bucht wahrscheinlich dachte: »Man müsste dieses Hotel kaufen«).
Gekauft hat es dann die Privatclub-Kette Soho House. Im vorigen Sommer eröffnete ihr »Little Beach House«, das zum Übernachten auch Nicht-Mitgliedern offen steht. Das Türkis wurde passend zur Umgebung in ein Weiß mit etwas Grün umgetüncht, auch sonst haben die neuen Besitzer behutsam umgebaut. Die meisten Fliesenböden sind die alten oder dem Original nachempfunden, sogar die braunen Fünfzigerjahre-Kacheln in den Bädern durften bleiben, wenn auch mit modernen Armaturen versehen. Die Einrichtung mit viel Rattan, Sackleinen und Wandteppichen stammt mehrheitlich von lokalen Designern, für kühlere Tage wurden verglaste Kamine eingebaut.
Aber im Grunde hätten sie drinnen auch sonst was anstellen können – geguckt wird vor allem raus: Durch die fast durchgehende Glasfront hat man selbst beim Frühstück und Yoga immer Meerblick und Rauschen im Ohr. Wer sich dann noch über den fehlenden Pool beschwert, dem ist nicht zu helfen.
Little Beach House Barcelona
Carrer Mirador del Port, 1, 08871 Garraf, Barcelona, Spanien
Tel. 0034/935/22 15 52, DZ ab 165 Euro.