Alle Vöglein sind schon da

Das »Biohotel Goldammer« in Oberbayern grenzt an ein Vogelschutzgebiet. Vom Zimmer »Pirol« aus schaut man auf den Ammersee, genießt dabei vegane Himbeertorte aus der hauseigenen Konditorei und ist in Nullkommanix erholt.

Gold zieht das Schöne an, heißt es im Feng Shui. Ob die Lampen im Hotel Goldammer ausreichen?

Foto: privat

Ich bin gern weg, muss aber nicht weit sein. Hauptsache, ich bin nicht zu Hause, wo immer etwas zu bügeln, waschen oder putzen ist. Meine neue Reisevariante: Mit dem Fahrrad Ziele in der Nähe ansteuern, einmal übernachten und am nächsten Tag wieder heimradeln. Fühlt sich wie richtiger Urlaub an, wenn auch nur ein paar Kilometer entfernt.

24 sind es von mir bis Dießen am Ammersee. Dort erwartet mich das »Hotel Goldammer«, ein Haus von 1878, jetzt frisch renoviert mit viel Weiß, hellem Holz und einem sehr schönen Blau an den Wänden. Auch die Details sind sinnvoll: Die neun Zimmer sind nach Vögeln benannt, weil Dießen an ein Vogelschutzgebiet mit mehr als 300 Tier- und Pflanzenarten grenzt. Lampen und Besteck sind nicht nur wegen des Hotelnamens goldfarben – laut Feng Shui zieht Gold das Schöne an. Der neue Besitzer Markus Dieffenbach ist gelernter Flugzeugbauer, später betrieb er einen Biosupermarkt. Auch im Hotel ist alles bio, von der Allergiker-Bettwäsche bis zum Frühstück mit Demeter-Marmelade und Dinkel-Hafer-Brot. Unbedingt probieren sollte man die Kuchen (vegane Himbeertorte) aus der Konditorei Sixt, die seit 1903 zum Haus gehört.

Nachmittags kann man frischen Fisch kaufen beim Gastl, Fischer in 16. Generation, oder man setzt sich einfach auf den Balkon des »Pirols« (Zimmer 22) und schaut durch die Bäume auf den See. Wenn man dann am nächsten Tag durchs Moor und über die sanften Hügel von Andechs nach Hause radelt, kommt es einem vor, als wäre man sehr lange weg gewesen.

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Hotel Goldammer
Bahnhofstraße 10
86911 Dießen
Tel. 0151/12213878
DZ ab 135 Euro/Nacht inkl. Frühstück