Für das Boulespielen gilt das Gleiche wie fürs Eisstockschießen. Es ist eine Beschäftigung, die dem Weintrinken oder Flanieren viel näher verwandt ist als einem Sport. Ein Vorwand also, um bei schönem Wetter zum Plaudern und erweiterten Nichtstun zusammenzukommen und gemeinsam die Zeit zu vergessen, trotz Uhr am Arm. Dagegen ist nichts einzuwenden, im Gegenteil, vermutlich ist so was in der Art sogar der Sinn des Lebens.
Nur komisch, dass es sowohl auf Eis als auch auf Kies immer mindestens einen in der Runde gibt, der die Sache irgendwie in den falschen Hals bekommen hat. Der auf die überkorrekte Abwicklung pocht, sein Spielgerät zu Hause optimiert hat, die Punkte noch mal nachzählen oder einen Verein gründen möchte. Aber wer etwas Leichtes wie Boule zu einer ernsten Sache mit Profi-Charakter macht, beweist nur, dass er das Spiel eigentlich nicht verstanden hat. Es ist wie Fachsimpelei über Portwein oder das Fotografieren von Feuerwerk – man bringt sich vor lauter Hingabe selbst um den Genuss.