Wobei kommen Sie ins Schwitzen, Lisa Eckhart?

Die Kabarettistin und Schriftstellerin im Interview ohne Worte über Robert Habeck, Shitstorms und ihr Wesen als Mutter.

Geboren: 6. September 1992 in Leoben (Steiermark)
Beruf:
Kabarettistin und Schriftstellerin
Ausbildung:
Germanistik- und Slawistikstudium in Paris, Wien und Berlin
Status:
Blondes Gift

Lisa Eckhart ist nicht wie andere Kabarettistinnen und Kabarettisten: Niemals könnte man sie sich in einem Kapuzenpulli auf der Bühne vorstellen, geschweige denn, wie sie Jugendsprache spricht oder sich mit ihren Pointen beim Publikum anbiedert. Nein, Eckhart betritt die Bühne in Kostümen von Versace, ihr Haar sitzt perfekt, sie spricht lange, altmodische Sätze, und ihre Satire trifft alle – ihre Freunde, ihre Feinde, ihr Publikum und manchmal auch Minderheiten, Frauen und Juden. Das macht sie zu einer der umstrittensten Kabarettistinnen unserer Zeit, die regelmäßig im Shitstorm steht, was sie aber nach eigener Aussage kaum mitkriegt, weil sie soziale Medien ablehne.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat Eckhart Antisemitismus vorgeworfen, im Feuilleton wird diskutiert, was Satire darf und was nicht. Führt sie ihr Publikum vor, indem sie es spiegelt und als heuchlerisch entlarvt? Oder reproduziert sie Klischees? Ist sie vielleicht sogar moralischer als ihre Kritiker oder einfach nur berechnend oder noch schlimmer: böse? Lisa Eckhart selbst meint, so schlimm könne das, was sie sage, gar nicht sein. Sie habe ja ihre ganz persönliche »Zensurstelle«: ihre Mutter. Ihr neuer Roman Boum – laut Verlag eine Mischung aus »Märchen, Horror­geschichte, Erotikkrimi und Computerspiel« – ist gerade erschienen.