Sagen Sie jetzt nichts, Emily Watson

Die Schauspielerin Emily Watson über Hamlet, Lars von Trier und die Dinge, die ihr Trost spenden.

    EMILY WATSON

    Geboren: 14. Januar 1967 in London 
    Beruf: Schauspielerin
    Ausbildung: Studium der englischen Literatur
    Status: Leidgeprüft

    Kaum zu glauben, dass Emily Watson eigentlich die Hauptrolle in Die wunderbare Welt der Amélie spielen sollte. Wo doch Watson mit der opferbereiten Bess in Lars von Triers Film Breaking the Waves und der todkranken Cellistin Jacqueline du Pré in Hilary & Jackie eher auf leidende Frauen abonniert zu sein schien. Der Regisseur des französischen Films sah in ihr die so perfekte Verkörperung der Amélie, dass er ihren Namen, Emily, dafür leicht ins Französische abwandelte. Trotz alledem sagte Watson ab, aus Angst vor den Dreharbeiten in der fremden Sprache. So wurde Audrey Tautou als Amélie berühmt. Die Entscheidung habe sie nie bedauert, sagt Watson. Überhaupt klingt sie angenehm unprätentiös und pragmatisch. Sie hat zwei kleine Kinder und sucht seitdem die Rollen danach aus, wie lang die Arbeit sie von zu Hause fernhalten würde. »Wenn die Kohle stimmt, spiele ich auch ein Pferd«, sagte sie kürzlich. In Die Bücherdiebin, ab März im Kino, muss sie das nicht. Wenn der Film so gut läuft wie das Buch von Markus Zusak, stimmt die Kohle sicher. Übrigens: Auch Bess, für deren Darstellung Watson mit einer Oscar-Nominierung bedacht wurde, sollte eigentlich eine andere spielen: Helena Bonham Carter.

    Fotos: Alfred Steffen