1) Welche Blumen bringe ich mit, wenn ich jemanden nicht gut oder gar nicht kenne? Mit zwölf oder 24 weißen Rosen ist jeder Gast auf der siche-ren Seite, wenn er sein Gegenüber nicht kennt. Gerbera kommen bei älteren Menschen in der Regel besser an als bei jüngeren. Chrysanthemen können an Friedhof erinnern. Wenn Sie die Wohnung Ihres Gastgebers kennen, hilft das: Zu antiker Einrichtung passen rosa Blumen, zu einer modernen Wohnung Lilien oder Callas.
Ludwig Angeli, Präsident der Fleurop AG
2) Darf man Nasensprays wie Otriven verwenden, die doch angeblich süchtig machen? Ja. Kurzfristig ist nichts dagegen einzuwenden. Sie müssen allerdings die Empfehlungen des Beipackzettels berücksichtigen oder besser noch den Rat eines HNO-Arztes.
Prof. Hans-Wilhelm Pau, Direktor der Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Rostock
3) Was muss ich trinken, wenn ich den idealen Rausch haben will, ohne lästige Nebenwirkungen am nächsten Morgen?
Champagner. Entscheiden Sie sich für Cocktails wie Bellini oder Testarossa, basierend auf dem besten Champagner, den Sie kriegen können. Im Fruchtmark ist Vitamin C, das federt das Ganze sehr gut ab. Und: viel Wasser zwischendurch trinken! Pro alkoholisches Getränk die gleiche Menge an Wasser. Das gilt sogar auf dem Oktoberfest: Pro Maß Bier eine Maß Wasser, und Sie sind stabil.
Franz Höckner, Barmanager des »Hotel Adlon«, Berlin
4) Soll ich meine Beine wachsen oder rasieren? Wachsen! Frauen mit professionell entwachsten Beinen können sich deutlich länger über glatte Beine freuen, als dies mit Rasieren möglich ist. Da beim Entwachsen das Haar samt Wurzel entfernt wird, wachsen die Haare langsamer und nicht stoppelig nach.
Monika Ferdinand, Vorsitzende Bundesverband Deutscher KosmetikerInnen 5) Soll ich meinem Kind Gläschen füttern oder selber kochen? Dem Kind als Beikost Gläschen zu geben, ist nach meiner Erfahrung besser als kochen. Der Inhalt der Gläschen ist nach den aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen zusammengesetzt und außerdem hygienisch einwandfrei. Babykost selbst zu kochen ist aufwändig und erfordert die strenge Einhaltung geeigneter Rezepte; viele Zutaten vertragen Babys nämlich noch nicht.
Prof. Dr. Hans Hauner, Leiter des Else-Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin an der TU München
6) Welche Bohrmaschine braucht ein echter Mann? Sobald es an Beton geht, führt kein Weg am Bohrhammer vorbei. Aber für den normalen Gebrauch ist eine klassische Schlagbohrmaschine rundum gut geeignet. Das absolute Traumgerät ist zurzeit die PSB 1000 RPE von Bosch. Handlich, bringt ordentlich Leistung, hat eine hervorragende Elektronik – ist aber zugleich feinfühlig, nicht so ein brachiales Gerät.
Andreas Zimmermann, Ingenieur und Entwickler von Elektronik-Werkzeugen, München
7)Ich bin verheiratet und ständig müde. Sex oder schlafen? Ganz klar: erst einmal richtig ausschlafen und nicht die Müdigkeit auf den Sex übertragen!
Prof. Dr. Volkmar Sigusch, Sexualwissenschaftler, Frankfurt am Main
8) Wie viel Sport ist wirklich gesund? Dreimal 30 Minuten in der Woche. Damit lässt sich das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erheblich senken. Ob Joggen, Nordic Walking oder Radfahren: Wichtig ist, dass man etwas aus der Puste und ins Schwitzen kommt. Faustregel: Der Pulsschlag sollte den Wert 180 minus Lebensalter nicht überschreiten und man sollte sich trotz Belastung noch unterhalten können.
Martin Halle, Professor für Sportmedizin an der TU München
9) Plastik- oder Papiertüten? Lieber Papier. Das ist wenigstens recycelbar, und bei der Plastikherstellung wird wertvolles Erdöl verbraucht. Natürlich sind mitgebrachte Stoffbeutel immer besser, oder kompostierbare Tüten, wie es sie in Drogerien gibt.
Rüdiger Rosenthal, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
10) Berufsunfähigkeitsversicherung oder Lebensversicherung? Die Berufsunfähigkeitsversicherung sollte abschließen, wer auf das Einkommen aus dem Beruf angewiesen und nach 1961 geboren ist. Bei den Älteren greift die gesetzliche Rentenversicherung. Eine Risikolebensver-sicherung empfiehlt sich für alle, die im Todesfall Kinder hinterlassen, die sich nicht selbst versorgen können.
Hedwig Telkamp, Verbraucherzentrale Bayern
11) Grippeimpfung – ja oder nein? Ja. Vor allem wer über 60 ist, chronisch krank oder viel Kontakt zu anderen Menschen hat.
Professor Dr. Jörg Hacker, Präsident des Robert-Koch-Instituts
12) Sollen Eltern sich heraushalten oder einschreiten, wenn sich Kinder prügeln? Erwachsene sollten bei Gewalt immer eingreifen. Doch ist eine kleine Rangelei unter Brüdern etwas anderes als eine Prügelei; ein Kräftemessen unter Geschwistern gehört auch mal dazu. Eltern sollten jedoch so sensibilisiert sein, dass sie den Unterschied in der Auseinandersetzung der Geschwister spüren.
Katia Saalfrank, Diplompädagogin und Familienberaterin der RTL-Sendung »Die Super Nanny«
13) Soll man dem Partner einen Seitensprung beichten oder nicht? Mit der Beichte eines einmaligen Ausrutschers sollte man die Beziehung nicht belasten. Bei einer Affäre sollte der Partner hingegen Bescheid wissen, da hier Gefühle eine Rolle spielen. Eine Parallelbeziehung wird dem Partner ohnehin kaum verborgen bleiben.
Gabriele Leipold, Ehe- und Paarberaterin, München
14) Soll man bei kurzen Pausen den Computer, das Auto, die Lampe ausschalten? Ausschalten lohnt sich beim Computer erst, wenn man ihn eine halbe Stunde lang nicht benutzt. Beim Auto machen sich bereits zehn-sekündige Kurzstopps bezahlt. Das Lichtlöschen ist sinnvoll bei Glühlampen und Halogenlampen, bei Energiesparlampen sollten allerdings mindestens zwei Minuten zwischen Aus- und Wiederanschalten liegen.
Dr. Dietlinde Quack, Bereich Produkte und Stoffströme, Öko-Institut Freiburg
15) High Heels oder flache Absätze? Hohe Absätze ja, aber nicht immer. Wer nur High Heels trägt, bekommt irgendwann große Probleme: mit den Füßen, den Beinen, der Wirbelsäule. Einen Tag hohe und am nächsten Tag flache Schuhe ist vertretbar.
Dr. Siegfried Götte, Präsident des Berufsverbands der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie
16) Ist es in Ordnung, wenn meine zehnjährige Tochter »Germany’s next Topmodel« anschaut? Nein. Die Eltern sollen sich nicht einschüchtern lassen, wenn die Tochter sagt, dass alle anderen in der Klasse das auch anschauen. Sie wird vielleicht etwas schmollen. Aber wenn man ihr sagt: »Wir dulden in unserer Familie keine Dummheit«, wird sie ihren eigenen Stolz entwickeln und bald selbst sagen: »Das ist mir viel zu blöd.« Sie wird andere Freundinnen finden, die genauso denken – und das sind im Zweifelsfall eh die besseren Freundinnen.
Wolfgang Bergmann, Kinderpsychologe, Hannover
17) Was ist gesünder: Mayo oder Ketchup? Mayonnaise besteht aus Ei und Öl, ist also besonders fettreich. Deshalb besser Ketchup, das zwar viel Zucker enthält, aber auch Lycopin, den roten Farbstoff der Tomaten, der antioxidativ wirkt. Er kann aus dem Ketchup sogar besser als aus frischen Tomaten vom Körper aufgenommen werden. Außerdem enthalten Tomaten wichtige Mineralstoffe und Vitamine.
Andrea Danitschek, Ökotrophologin, Verbraucherzentrale Bayern
18) Soll ich bei meinem Job bleiben, der mir Spaß macht, oder das besser bezahlte Angebot annehmen, auch wenn der Job nicht ganz meinen Vorstellungen entspricht? In diesem Jahr wird uns mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine Wirtschaftsflaute erfassen; wer jetzt den Arbeitsplatz wechselt, ist automatisch in der Probezeit und leichter kündbar, zudem fehlt ihm im neuen Job noch ein Netzwerk. Außerdem: Geld ist oft ein Blender. Bei einem Jobwechsel geht es vielmehr um die Frage: Wie sehen meine Entwicklungschancen aus? Dann sollte man sich auch fragen: »Wieso zahlen die eigentlich so viel mehr? Kriegen die anders keine guten Leute?« Kurzum: Je höher das Angebot dotiert ist, desto kritischer sollte man nachfragen. Gegenüber einem Headhunter ist es ohnehin besser, nicht nach dem Geld zu fragen, sondern nach den Perspektiven und den Herausforderungen des neuen Jobs. Sobald der Headhunter merkt: »Dem geht’s nur um die Kohle«, streicht er Sie schnell wieder von seiner Liste.
Jochen Mai, Ressortleiter »Beruf + Erfolg« beim Magazin Wirtschaftswoche
19) Darf der Hund ins Bett und aufs Sofa? Ja, solange er es ohne Murren dann verlässt, wenn Sie es wollen. Auch aus hygienischer Sicht ist es unbedenklich, den Hund mit ins Bett zu nehmen - jedoch nur, wenn eine regelmäßige Parasitenprophylaxe erfolgt.
Stephanie Grath, Tierärztin in Heidenheim
20) Wie lang sollte man bei Grippe zu Hause bleiben, um niemanden anzustecken? Einfache Faustregel: Die Ansteckungsgefahr ist vorüber, sobald die klinischen Symptome der Grip-pe wie Fieber oder Kopfschmerzen verschwunden oder deutlich abgeklungen sind.
Dr. Gundula Jäger, Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, München
21) Soll man in der Achterbahn hinten oder vorne sitzen? Letztlich entscheidet das eigene Gefühl. Denn Beschleunigungen werden von verschiedenen Menschen unterschiedlich wahrgenommen und verarbeitet. Während einer Achterbahnfahrt sollten sich aber solche Unterschiede ausgleichen.
Volker Damann, Head Crew Medical Support Office, European Astronaut Center, Köln
22) Stilles Wasser oder Sprudel? Beides hat Vorteile. Der gesundheitliche Wert von (Mineral)Wasser hängt nicht davon ab, ob es Kohlensäure enthält oder nicht. Kohlensäure führt in großen Mengen zu Völlegefühl; Menschen, die viel Flüssigkeit brauchen wie z.B. Sportler bevorzugen daher stilles Wasser. Kohlensäure lässt das Wasser aber länger »frisch« erscheinen, daher werden kohlensäurehaltige Getränke von vielen Verbrauchern als geschmacklich angenehmer empfunden.
Prof. Dr. Peter Stehle, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
23) Welche Art von Unterhosen muss ein Mann tragen, wenn er bei einer Frau Eindruck machen will? Jeder Mann in jedem Alter und mit jeder Figur kann Boxershorts aus Baumwollgabardin tragen. Weiß oder hellblau, auf keinen Fall dunkle oder knallbunte Farben, bitte. Der klassische Slip? Nur bei wirklich durchtrainierter Figur.
Véronique Tristram, Mode-Chefin »Cosmopolitan«.
24) Ich liebe meinen Partner, aber wir haben schlechten Sex. Soll ich trotzdem bei ihm bleiben? Ja. Es gibt eigentlich keinen schlechten Sex, nur schlechte Kommunikation. Grundsätzlich kann jedes Paar, das sich liebt, erfüllenden Sex miteinander haben. Das Problem ist nur: Wir lernen Schleife binden, mit Tinte schreiben, bei Grün über die Ampel gehen, aber wir sind unfähig, unserem Partner, der uns so nahe ist, unsere sexuellen Wünsche und Ängste zu offenbaren.
Christoph Joseph Ahlers, Klinischer Sexualpsychologe und niedergelassener Sexualtherapeut in Berlin
25) Ist es ökologisch korrekt, Bioprodukte bei Aldi zu kaufen? Im Prinzip ja. Auch bei den Discountern kann man Produkte kaufen, die streng nach den Kriterien des biologischen Landbaus produziert wurden: ohne Gentechnik, ohne synthetische Dünge- und Spritzmittel und mit der Gewährleistung, dass Kuh, Schwein und Huhn tiergerecht gehalten werden. Ökologisch korrektes Einkaufen heißt aber auch, dass möglichst viele Produkte aus der Region von kleinen Produzenten stammen und auch an kleine Bio-Landwirte faire Preise gezahlt werden. Also: Vom Erzeuger oder in kleinen Märkten kaufen, nicht von Aldi und Co.
Alexander Hissting, Experte für Landwirtschaft bei Greenpeace
26) Soll ich die Elektrogeräte-Versicherung mitkaufen, wenn ich mir ein neues GERÄT zulege? Nein. Man hat ja zwei Jahre Gewährleistung beim Kauf eines neuen Geräts. Zudem sind die Versicherungen zeitlich begrenzt – meist auf den Zeitraum, in dem die Geräte ohnehin gut funktionieren.
Hedwig Telkamp, Verbraucherzentrale Bayern
27) Beim Zahnarzt: Brücken oder Implantate? Die medizinisch bessere Variante ist das Implantat, weil der Druck auf den Kieferknochen erhalten bleibt und somit der Knochen nicht dünner wird. Außerdem bleibt die gesunde Zahnsubstanz links und rechts von der Zahnlücke verschont, die bei einer Brücke abgeschliffen werden müsste.
Reiner Kern, Sprecher der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung
28) Was ist besser: Zucker, Fruchtzucker oder Rohrohrzucker? Der Kaloriengehalt liegt beim Rohrohrzucker ein bisschen niedriger, weil er nicht so veredelt ist. Dafür nehmen aber viele Menschen mehr vom Rohrohrzucker, um die gleiche Süßkraft wie beim weißen Zucker zu erhalten. Alle Zuckersorten aber schaden den Zähnen – vor allem aber der Fruchtzucker.
Isabelle Keller, Diplom-Oecotrophologin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
29) Aktien oder Sparbuch? Mutige Menschen investieren in Aktien, Angsthasen legen ihr Geld aufs Sparbuch. Wer Mut hat, der sollte jetzt zugreifen. Das ist zwar riskant, aber die Gewinnchancen sind derzeit enorm hoch.
Prof. Dr. Wolfgang Gerke, Finanzwissenschaftler an der Universität Erlangen-Nürnberg
30) Kann ich Tunfisch oder Schwertfisch essen, obwohl sie so belastet sind? Ja. Bei Fisch und Meeresfrüchten sind das Hauptproblem Parasiten, Viren oder Gifte sowie die Verwendung verdorbener Ware, zum Beispiel in Kantinen oder Restaurants. Die Warnung »vor dem übermäßigen Verzehr von Haifisch und Schwertfisch« wegen des hohen Quecksilbergehalts ist überflüssig. Solche Delikatessen werden, wenn überhaupt, nur sehr selten gegessen und stellen daher ein geringes toxikologisches Risiko dar. Beim Tunfisch wird zudem auf die unerwünschten Gehalte an Selen und Zink verwiesen. Diese Stoffe sind auch hoch dosiert in Anti-Aging-Pillen enthalten. Dann doch lieber einen schönen Tunfisch!
Dr. Thomas Ellrott, Leiter des Instituts für Ernährungspsychologie, Göttingen
31) Die Uhr tickt. Soll ich den Typen nehmen, der da ist, oder auf Mr. Right warten? Man sollte sich für den Mann entscheiden, der bereits da ist. Er kennt unsere Stärken, Schwächen, Macken, hat uns morgens un-geschminkt gesehen und ist trotzdem geblieben.
Andrea Saggau und Susanne Wernstedt, Buchautorinnen »Single in the City: Auf der Suche nach Mr. Right«
32) Soll ich mein Kind schreien lassen oder es beruhigen? Sofort beruhigen! Die alte Vorstellung, dass man das Kind dadurch verwöhne, ist falsch. Die Kinder lernen vielmehr, dass sie Hilfe bekommen, wenn sie diese wirklich brauchen. Es hat sich gezeigt, dass sich im Zuge dieses Lernprozesses das Schreien sogar reduziert.
Prof. Dr. Lieselotte Ahnert, Professorin für Entwicklungspsychologie an der Universität Wien
33) Soll ich Altkleidersammlungen meiden? Es heißt doch, sie schaden den Kleidungsproduzenten in den Entwicklungsländern. Es ist völlig in Ordnung, gut erhaltene Kleidung, etwa aus Baumwolle, in Sammlungen zu geben, weil zum einen die Menschen in Afrika sonst auf Billigimporte aus China zurückgreifen müssten: Diese Kleidung besteht jedoch aus Kunstfasern und ist bei warmen Temperaturen ungeeignet. Zum anderen können sich viele Menschen traditionelle Kleidung überhaupt nicht leisten. Francisco Mari, Handelsexperte beim Evangelischen Entwicklungsdienst, Bonn
34) Welche Versicherung schließt man beim Automieten am besten ab? Statistisch gesehen fährt man mit einer Vollkaskoversicherung am besten, und zwar ohne Selbstbeteiligung!
Katrin Müllenbach-Schlimme, ADAC
35) Kann ich mir guten Gewissens die Zähne bleachen? Ja. Jeder kann heute seine Zähne aufhellen lassen, wenn er gesunde oder vorsanierte Zähne hat und das Bleichen unter zahnärztlicher Betreuung stattfindet. Vorsicht ist nur bei Bleichverfahren geboten, bei denen die Zähne zusätzlich mit Licht bestrahlt werden: Das kann den Zahnnerv durch mögliche Überhitzung schädigen.
Dr. Martin Lambrich M.Sc., Bodensee Zahnklinik, Meersburg
36) Welche Lebensmittel sollte ich unbedingt »Bio« kaufen? Konventionelle Trauben, Paprika und grüner Tee können im Extremfall stark mit Pestiziden belastet sein. Deshalb: Wer absolut sicher gehen möchte, ist mit frischen Bioprodukten besser bedient. Auch Milchprodukte können als Biovariante interessant sein. Wir haben festgestellt, dass Biomilch viel konjugierte Linolsäuren enthält: ungesättigte Fettsäuren, die womöglich einen vorbeugenden Effekt gegen Arteriosklerose, Krebs und Diabetes haben. Doch Biolebensmittel haben auch Schwächen: Kochschinken, Forellenfilets und Hackfleisch mit Ökosiegel sind am Mindesthaltbarkeitsdatum immer wieder stark mit Keimen belastet, weil die Öko-Hersteller auf Konservierungsstoffe weitgehend verzichten müssen. Grundsätzlich gilt: Bei frischen und einfach verarbeiteten Lebensmitteln wie Apfelsaft oder Sojasoße überzeugen Bioprodukte oft. Bei den hochverarbeiteten Produkten wie etwa Kartoffelpüree- oder Cappuccinopulver können Bioprodukte qualitativ noch nicht mithalten.
Ina Bockholt, Ernährungsredakteurin von »test«, Stiftung Warentest
37) Soll ich mich mit einem verheirateten Mann einlassen, wenn er sagt, dass es mit seiner Frau bald vorbei ist? Nein. Sie sollten sich erst auf den Mann einlassen, wenn die Ehe beendet ist, oder aber die Verbindung von vornherein nicht in Betracht ziehen. Im Ausnahmezustand des Verliebtseins laufen wir nämlich Gefahr, den Trennungswunsch des anderen zu überschätzen und die Bindung an die Ehefrau zu unterschätzen.
Dr. Bernd Böttger, Vorsitzender des Instituts für Paartherapie, Frankfurt am Main
38) Welche Vitamine soll ich einnehmen? Die meisten Menschen müssen keine zusätzlichen Vitamine einnehmen. Eine ausgewogene Ernährung reicht völlig.
Marlies Gruber, Wissenschaftliche Leiterin »Forum Ernährung Heute«, Wien
39) Wie viel Taschengeld sollen Kinder kriegen? Orientierungswerte: 6–7 Jahre 1,50 – 2 €; 8–9 Jahre 2–2,50 €; 10–11 Jahre 13–15 €; 12–13 Jahre 18 – 20 €; 14–15 Jahre 23–26 €; 16–17 Jahre 32–42 €; 18 Jahre 62 €. Die Höhe bemisst sich nicht nur nach dem Alter der Kinder und dem Familieneinkommen, sondern auch danach, wofür Kinder aufkommen sollen. In der Grundschule sollte Taschengeld wöchentlich ausbezahlt werden, ab der fünften Klasse monatlich gegeben werden, damit das Kind lernt, sich das Taschengeld eigenständig einzuteilen.
Prof. Dr. Norbert Ricken, Erziehungswissenschaftler an der Universität Bremen
40) Sollte ich Anti-Falten-Cremes verwenden? Ja. Freie Radikale bauen Kollagen in unserer Haut ab. Sie entstehen sowohl durch innerliche, genetische Faktoren, als auch durch äußere wie etwa Sonne, Rauchen oder Stress. Dagegen sollte man im Alter zwischen 25 und 45 Jahren vorbeugen und zum Beispiel Cremes mit Antioxidantien (Vitamin C, Niacinamid) verwenden. Ab dem 45. Lebensjahr baut die Haut auch durch hormonelle Umstellungen mehr Kollagen ab; dann ist es Zeit für reparative Wirkstoffe: Retinol (Vitamin A), Eiweißmoleküle (Polypeptide) oder auch pflanzliche Wachstumsfaktoren, etwa aus Tigergras.
Prof. Martina Kerscher, Leiterin des Studiengangs Kosmetik und Körperpflege, Universität Hamburg
Fotos: Hans Hansen