Gabriele Kaufmann ist Oecotrophologin im Referat für Gesunde Ernährung beim Bundeszentrum für Ernährung:
»Gerade während hoher sommerlicher Temperaturen kann eine kurzfristige Lagerung für kälteempfindliches Obst und Gemüse im Kühlschrank sinnvoll sein. Beispielsweise bevorzugen Tomaten Temperaturen von zwölf bis 16 Grad; eine kurzfristige Kühlschranklagerung von ein bis zwei Tagen ist bei Bedarf dennoch möglich, ohne dass sie qualitativ größeren Schaden nehmen. Als besonders kältesensibel gilt neben Tomaten weiteres Gemüse mit einem besonders hohen Wasseranteil, wie Gurken, Zucchini und Pilze. Kohlgemüse, Sellerie, Spinat und Karotten lassen sich in der Regel problemlos einige Tage im Kühlschrank lagern. Exotische Früchte wie Mango, Bananen und Zitrusfrüchte eignen sich im Gegensatz zu heimischem Obst und Steinobst wie Pfirsiche, Kirschen, Pflaumen und Aprikosen nicht für den Kühlschrank. Eine Ausnahme ist die Kiwi, die auch mit niedrigeren Temperaturen zur Lagerung zurechtkommt.
Wenn Obst noch nachreifen muss, wird es am besten außerhalb des Kühlschranks bei Zimmertemperatur gelagert. Will man das Nachreifen beschleunigen, kann man es neben Äpfel, Bananen oder Kiwis legen. Diese verströmen viel Ethylen, das den Reifungsprozess vorantreibt. Ansonsten sollte man sie lieber getrennt voneinander lagern, denn gleichzeitig treibt es auch den Welkprozess voran. Das gilt auch für die Lagerung im Kühlschrank und im Allgemeinen: Unterschiedliche Obst- und Gemüsearten sollten im besten Fall getrennt, mit etwas Abstand aufbewahrt werden. Beispielsweise luftig in Obstschalen oder in Aufbewahrungsbeuteln mit Luftlöchern.
Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Oregano mögen es gern warm und müssen nicht in den Kühlschrank. Besonders empfindlich ist Basilikum, das sich am besten als Topfpflanze hält. Ein Bund Petersilie, egal ob kraus oder glatt, hält sich in einem mit Wasser befüllten Glas zwei bis drei Tage, im warmen Sommer besser im Kühlschrank. Vorher sollte man allerdings das Gummiband sowie gequetschte oder welke Blätter entfernen, damit das Wasser auch sauber bleibt.
Angeschnittenes Obst und Gemüse fühlt sich im Kühlschrank aufgrund seiner größeren Oberfläche ebenfalls in verschließbaren Aufbewahrungsboxen wohl, sollte aber zeitnah, am besten noch am gleichen oder spätestens am nächsten Tag auf dem Teller landen. Alternativ kann man übrig gebliebenes, geschnittenes Gemüse und Obst in einen Quark oder Joghurt einrühren sowie in Smoothies verarbeiten oder püriert in Eiswürfelformen einfrieren.«