Wie eine Hand krallt sich die Wurzel des Baumes auf der mannshohen Fotografie in den Boden des Parks und sorgt für den Halt, den so ein Riese inmitten einer Stadt wie Lissabon braucht, um nicht zertrampelt, versetzt, ignoriert zu werden. Das Bild der Baumwurzel hängt in einem der 13 Apartments des »Baixa House«. Der Fotograf heißt Jesús Moraime, Landschaftsarchitekt und Hausherr, der jede seiner Ferienwohnungen nach einem anderen Lissabonner Park benannt hat. Die Parks seien »Botschafter des Paradieses«, schreibt der Dichter Ray Loriga in einem Büchlein, das in einem der Apartments ausliegt – eine Ehrfurcht, die sich durchs ganze Haus zieht. So kommt es, dass man, gerade durch die Tür, runter von den belebten Straßen der Lissabonner Altstadt, weg von dem Gebimmel der berühmten gelben Straßenbahnen, mitten in einem imaginären Garten steht. Was an Balkonen und Terrassen fehlt, macht das »Baixa House« mit Stoffen, Bildern und Ideen wett: Über einige der Sofas ranken sich Blumen, an manchen Wänden wachsen Bäume zur Decke, trotzdem wirken die Räume nicht zugewuchert. Eingerichtet hat sie María Ulecia, die Jesús Moraimes Sinn für alles, was blüht und grünt, mit weißen Laken, Vintage-Möbeln und modernen Küchenzeilen eingehegt hat. Genau die Mischung aus Gemütlichkeit und Coolness, die man sich für ein Zuhause in der Ferne wünscht. Oder sogar fürs Zuhause zu Hause.
Baixa House
Rua dos Fanqueiros 81
1100–227 Lissabon
Apartment ab 110 Euro pro Person inkl. Frühstück