Gemeinsam einsam

Die Besitzerin des »Hotel Punkaharju« hatte genug vom Jetset-Leben und zog ins finnische Nirgendwo. Wer sie im Herbst dort besucht, darf sich auch über ihre Pilz-Sammelleidenschaft freuen.

1845 ließ der russische Zar Nikolaus I. eine Jagdhütte mit Gästezimmern an der Finnischen Seenplatte bauen. Der Grundstein für das »Hotel Punkaharju« war gelegt.

Wald, Moor, Seen: Rund 350 Kilometer nordöstlich von Helsinki liegt das »Hotel Punkaharju« auf einer der zahllosen Inseln der Finnischen Seenplatte. Als die Besitzerin Saimi Hoyer hier landete, hatte sie bereits eine weite Reise hinter sich. Jahrelang lebte sie als Model ein Jetset-Leben in Mailand, Paris, Tokio, arbeitete als Moderatorin beim finnischen Fernsehen, umgab sich mit Künstlerinnen und Kreativen. Der Wendepunkt kam mit einer schweren Krankheit, und sie entschloss sich, in ihre Heimat zurückzukehren. Dorthin, wo sie als Kind so wunderbare »Eiscreme-Sommer« verbrachte, wie sie ­erzählt.

Vor fünf Jahren kaufte Hoyer eines der ältesten Hotels Finnlands und verwandelte es in einen Ort für Menschen, die das Miteinander von Kunst, Natur und gutem Essen mögen. Überall stößt man auf die reiche Historie des Hotels, verläuft sich zwischen dem Hauptgebäude aus Holz, das in zartem Rosé gestrichen ist, der gerade restaurierten »Villa Keisarinna« und den einfachen Holzhütten weiter unten am See.

Im Frühherbst wird im luftig eingerichteten Speisesaal ein mehrgängiges Pilzmenü serviert. Pilze sind eine Leidenschaft von Saimi Hoyer, die viel im Wald unterwegs ist und ihr Wissen auf Seekreuzfahrten an ihre Gäste weitergibt. »Man muss wahrscheinlich ein wenig verrückt sein, um in dieser Einsamkeit zu leben«, sagt sie. Als Hotelgast jedenfalls, für ein paar Tage und Nächte, lässt es sich da ausgesprochen gut aushalten.

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Hotel Punkaharju 
Punkaharjun Harjutie 596, 58450 Punkaharju, Finnland,
Tel. 00358/15/51 13 11, DZ ab 165 Euro. hotellipunkaharju.fi