Wegen des Coronavirus sind Reisen derzeit schwierig bis unmöglich. Wir setzen die Rubrik »Hotel Europa« trotzdem fort – damit Sie wissen, wohin Sie fahren möchten, wenn die kritischen Zeiten vorbei sind. Und das werden sie irgendwann sein.
Innerhalb von ein paar Flugstunden ans andere Ende der Welt zu gelangen war auch vor der Pandemie nicht mein Ding. Ich reise lieber gemächlich. Wenn wir im Sommer von Oberbayern auf die nordfriesischen Inseln fahren, dann immer mit Zwischenstopp. Auf der Durchreise sein, das erinnert an Zeiten, als man noch mit der Postkutsche durch das Land zuckelte und in Herbergen längs des Weges übernachtete. Auf diese Art entdeckt man Orte, an denen man sonst bloß vorbeirasen würde.
Wie das »Liono« in Goslar. Eine Altbauvilla von 1910, hoch über der Kaiserstadt. Früher wurden hier »Fremdenzimmer« vermietet. Heute begrüßt einen der Besitzer so herzlich wie eine alte Freundin, auch wenn man zum ersten Mal da ist. Ein Blick ins Gästebuch zeigt: Anderen ging es genauso. Georgios Gaidatzis, so heißt der Besitzer, stammt aus Griechenland, seine Eltern ließen sich in den Sechzigern in Deutschland nieder. Die 16 Zimmer des »Liono« hat er mit seiner Frau Anja in Eigenregie renoviert, darauf sind sie stolz. Entstanden ist eine gute Mischung aus Alt und Neu, hell, großzügig, mit Sauna und großem Garten. Vor allem mit derart bequemen Boxspringbetten, dass einem längere Autofahrten nichts mehr anhaben können.
Und Gaidatzis weiß natürlich, dass man nicht mit leerem Magen weiterfahren sollte. Zum Frühstück serviert er griechische Köstlichkeiten: Joghurt mit Honig, Bougatsas (Blätterteiggebäck), Froutalia (Omelette), Sesamringe. Man darf übrigens auch länger bleiben als eine Nacht.
Hotel Liono
Schieferweg 6
38640 Goslar
Tel. 05321/230 98
DZ mit Frühstück ab 95 Euro/Nacht