Über den Abbau von Braunkohle war in den vergangenen Jahren viel zu lesen. Positives war selten dabei. Ganze Dörfer werden dafür umgesiedelt, keine Energiequelle ist schädlicher fürs Klima als diese. Auch fernab der Braunkohle ist die Gegend um Görlitz für die Umwelt ein harter Landstrich: Der Osten Sachsens ist eine der trockensten Regionen Deutschlands.
Nur 15 Autominuten von Görlitz entfernt lässt sich allerdings bestaunen, was auch aus einem Braunkohletagebau werden kann: Bis 1997 wurde in der Oberlausitz Kohle gefördert. Fünf Jahre später begann man, das riesige Loch mit Wasser zu fluten. Und heute befindet sich hier einer der größten Seen Sachsens, wenige Kilometer vor der Grenze zu Polen.
Am Ufer hat sich die »Insel der Sinne« angesiedelt, ein Vier-Sterne-Hotel mit Restaurant und Spa. Wem das Glück zuteil wird, ein seeseitiges Zimmer im Erdgeschoss zu bekommen, der kann direkt von der eigenen Terrasse über eine Leiter ins Wasser steigen. Alle anderen müssen sich bloß entscheiden, ob sie vom Holzsteg springen oder über den hotel-eigenen Sandstrand in den See waten. Wem es unter dem Sonnensegel in einer der von Pflanzen abgeschirmten Strandbuchten zu langweilig wird, der gleitet mit einem Stand-up-Paddle übers Wasser, umrundet per Fahrrad den See oder spaziert zum letzten Relikt des Tagebaus: 15 Fußminuten entfernt steht der Bagger 1452. Früher war er ein Schaufelradbagger in der Braunkohleförderung, heute ist er eine Sehenswürdigkeit.
Insel der Sinne, Am See 33, 02827 Görlitz, Deutschland, Tel. 035822/55 40, DZ ab 135 Euro/Nacht.