Ich denke fast jeden Tag ans Reisen. Beim Karottenschneiden überlege ich, wann ich wieder ans Meer komme. An der Bushaltestelle erinnere ich mich daran, wie ich in Norditalien als Studentin voller Glücksgefühle eine Packung Ricotta in mich hineinlöffelte. Und wenn ich auf dem Nachhauseweg im Wind friere, denke ich an den starken Wind, der auf meiner Lieblingsinsel immer bläst, und bin für eine frierende Person überraschend glücklich.
Ich zehre von den Urlaubserinnerungen und gleichzeitig von der Vorfreude darauf, neue Erinnerungen zu schaffen. Dabei habe ich in den vergangenen Jahren durch eine Mischung aus Corona-Erfahrung und Klimabauchschmerzen gelernt, dass man nicht weit fahren muss, um sich weit entfernt zu fühlen. Allein schon, weil es in der Nähe von München Unterkünfte wie den »Lederer Hof« am Tegernsee gibt. Er wird geführt von den Schwestern Roxan und Laura Schabmair, die ihn wundervoll modernisiert haben. Mit stilvoll eingerichteten Apartments, den bequemsten Matratzen, auf denen ich je geschlafen habe, einer großen Liegewiese im Garten und einem sehr, sehr guten Frühstück.
Und so kann ich an kalten Bushaltestellen in Zukunft daran denken, wie schön es war, abends im öffentlichen Schwimmbad direkt am Tegernsee zu schwimmen, mit Blick auf das türkisgrünblaue Wasser. Später am fast leeren Ufer entlangzuspazieren und nachts auf einer überdachten Terrasse zu sitzen und das Gewitter über den Bergen zu beobachten. So weit weg von meinem Alltag – und zum Glück nur wenige Kilometer entfernt.
Der Lederer Hof
Schwaighofstr. 89
83684 Tegernsee
Tel. 08022/ 922 40
Apartments ab 105 Euro/Nacht.