Wie ist Ihre Einstellung zum Leben, Kenda Hmeidan?

Die Schauspielerin im Interview ohne Worte über ihre Heimat Syrien, Euphorie auf Knopfdruck und die Frage, welche Rolle sie schon immer mal spielen wollte.

Geboren: 13. September 1992 in Damaskus                                        Beruf: Schauspielerin                                                                    Ausbildung: Hochschule für Darstellende Künste in Damaskus    Status: Frischer Wind aus östlicher Richtung

Wenn Menschen fliehen müssen, bleibt ihnen oft nur ein kleiner Raum, ein Zelt oder ein Zimmer in unbekannter Umgebung, umringt von Menschen, die man nicht versteht – die Gefahr ist gebannt, aber Glück ist was anderes. Und dann? Die junge Schauspielerin Kenda Hmeidan ließ wegen des Krieges in Syrien ihre Heimat und ihre Familie hinter sich. Seit gut fünf Jahren gehört sie dem »Exil Ensemble« des Maxim-Gorki-Theaters in Berlin an, in dem Schauspielerinnen und Schauspieler mitwirken, die nach Deutschland geflohen sind, weil sie in ihren Heimatländern nicht mehr auftreten konnten. Wie viel Mut braucht es, sich in einem fremden Land vor Publikum auf eine Bühne zu stellen und Themen wie Krieg, Vertreibung und Flucht zu behandeln, obwohl man selbst davon betroffen ist? Sie sei nun mal Schauspielerin, sagt Hmeidan, und habe damit eine Verantwortung gegenüber der syrischen Geschichte. Im Februar 2022 feierte ein Stück Premiere, das nach ihrer Idee entwickelt wurde. Titel: Eine Zusammenfassung von allem, was war, auf der Grundlage eines Buches der syrischen Autorin Rasha Abbas. Im Fernsehen zu sehen ist Hmeidan am 5. und 7. September jeweils ab 20.15 Uhr in der sechsteiligen Serie Liberame – Nach dem Sturm, die man sich schon jetzt in der ZDF-Mediathek anschauen kann.