Woran erkennt man Ideologen?

Die Ökonomin Maja Göpel im Interview ohne Worte über Besuche bei Markus Lanz, ein Lebensmittel, auf das sie nicht verzichten kann, und die Frage, ob der Markt wirklich alles regelt.

Geboren: 27. Juni 1976 in Bielefeld
Beruf: Ökonomin, Transformationsforscherin
Ausbildung: Diplom-Medienwirtin, Doktorin in politischer Ökonomie
Status: Vordenkerin

Eine einzelne Bezeichnung für das zu finden, was Maja Göpel tut, ist nicht einfach. Sie forscht, lehrt, schreibt, berät, diskutiert, immer nach der Antwort auf dieselbe Frage suchend: Wie kann unser Wirtschaftssystem transformiert, wie können Ökologie und Ökonomie vereint werden? Als Gründungsmitglied von »Scientists for Future« ist sie eine prominente Stimme für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. In den sozialen Netzen findet man Maja Göpel unter dem Alias »Beyond Ideology«: jenseits der Ideologie. Auf Ideologiefreiheit legt sie Wert, denn: »Ideologien sind geschlossene Weltbilder. Die helfen uns nicht weiter.« Stattdessen müssten ergebnisoffene und innovative Diskussionen geführt werden. Das hielt Kritiker nicht davon ab, Göpel als beratungsunfähige »Klimaaktivistin« abzustempeln. Jörg Thadeusz findet ihr Buch ein bisschen zu negativ: »Ich fühle mich da nicht geworben.« Göpel reagiert gelassen: »Die Einladung besteht darin, ein paar von diesen Totschlagargumenten und Unvereinbarkeiten aufzuknacken und dadurch eine andere Form sehen zu können, wie wir Zukunft gestalten können.« So wird Maja Göpel wohl auch weiterhin mit Größen aus Wirtschaft und Politik über die Fragen streiten: Was ist eigentlich Wachstum, und wenn ja, wie viel?