Sagen Sie jetzt nichts, Burghart Klaußner

Der Schauspieler verrät, ob er sich an seine Popularität gewöhnt hat und wie er nach 24 Jahren Ehe noch ein Lächeln auf das Gesicht seiner Frau zaubert.



    Name:
    Burghart Klaußner
    Geboren: 13. September 1949 in Berlin
    Beruf:
    Schauspieler
    Ausbildung:
    Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin
    Status:
    Der Diffizile

    Er bezeichnet sich selbst als »Choleriker« und beginnt – kaum im Studio angekommen – sofort mit einer Nörgeltirade auf das Hotel, in dem er untergekommen ist. Das sei nämlich »Mit Verlaub: Scheiße«, sagt er, weil er sich erkältet und seine Stimme verloren habe. »Ich weiß nicht, ob heute wirklich ein guter Tag für ein Interview ist. Vielleicht sollten wir es verschieben?« Burghart Klaußner ist kein Star, den jeder gleich in der Einkaufspassage erkennt; klar, er hat in Michael Hanekes oscarnominiertem Film Das weiße Band die Hauptrolle gespielt, er wird immer wieder mit Preisen ausgezeichnet (Deutscher Filmpreis 2005 für Die fetten Jahre sind vorbei und 2010 für Das weiße Band, Deutscher Hörbuchpreis 2011 für Schuld von Ferdinand von Schirach), aber im Grunde gehört Klaußner zu jener raren Spezies von Charakterdarstellern in Deutschland, die im Film eher durch die Hintertür kommen, plötzlich im Raum stehen und ihn so intensiv ausfüllen können, dass man als Zuschauer fast erschrickt, weil man augenblicklich merkt, wie blass seine Kollegen neben ihm aussehen. Da macht es auch nichts, wenn sich Klaußner anfangs als Choleriker gibt. Denn das Interview verläuft reibungslos. Er muss ja kein Wort sagen.

    Fotos: Tibor Bozi