Schnee? Sicher!

An manchen Orten wird man regelmäßig eingeschneit. Das kann man ärgerlich finden - oder sehr romantisch. Fünf Tipps für Leute, die sich gern kalt erwischen lassen.

Mit Naturgewalten ist nicht zu spaßen. Einige trauen sich im Winter schon kaum mehr in die Berge vor lauter Schnee. Nach Vorarlberg zum Beispiel. Und die, die sich trauen, rufen zur Sicherheit vorher an: Gibts Schnee? Gibts vielleicht sogar zu viel Schnee? Und wie lange dauert es, bis zu viel Schnee zu einer Menge abnimmt, die als gerade recht empfunden wird? Andererseits ist die kindliche Vorstellung durchaus reizvoll, den Arbeitgeber Montagmorgen anrufen zu müssen: »Chef, tut mir wirklich leid, aber heute Nacht hat es so viel geschneit, dass nichts mehr geht auf der Straße.«

Klimawandel hin oder her: In einigen Gegenden ist man immer noch davor gefeit, eingeschneit zu werden. In Sotschi beispielsweise, wo demnächst sinnigerweise die Olympischen Winterspiele stattfinden. Anderswo schneit es mehr oder weniger regelmäßig noch so viel, dass der Verkehr zumindest kurzzeitig lahmliegt. Selbst in Gegenden, von denen man das nicht annehmen würde: Im eher flachen Kärnten beispielsweise, am Gartnerkofel auf 1600 Meter Höhe, liegt das Nassfeld, das als berühmtes Schneeloch gilt und das ist, was man gemeinhin schneesicher nennt. Der erste Schnee kommt meist schon im November mit der Tiefdruckwetterlage über Genua. Im vergangenen Winter fielen auf dem Nassfeld 7,40 Meter Schnee, im Winter von 2008 auf 2009 waren es sogar zwölf Meter. Mitten im Skigebiet, eineinhalb Kilometer vor der Passhöhe, liegt das »Alpenhotel Plattner«. Auch in normalen Wintern bringt eine Pistenraupe Gäste und Gepäck vom Parkplatz zum Hotel. Weil sich Genua-Tief und Adria-Hoch an der Hoteltüre förmlich die Klinke in die Hand geben, kann es passieren, dass man bei schönstem Sonnenschein eingeschneit ist und sich die Zeit einfach mit Skifahren vertreiben darf und muss.

Natürlich ist es nicht immer lustig, irgendwo in den Bergen festzusitzen. Aber an einigen Orten lässt es sich durchaus verschmerzen. Bitte umblättern!

Meistgelesen diese Woche:

Berghotels im Schnee

NIEDERTHAI, ÖZTAL
Der »Falknerhof« auf 1500 Metern ist der Adlerhorst des Ötztals, absolut schneesicher bis in den April hinein. Auf den Räum-dienst wartet man am Früh-stückstisch mit Blick auf Hirsche. Wenn am frühen Nachmittag immer noch nicht geräumt ist: Schneeschuhwanderung und Wildtiere füttern.
www.falknerhof.com
-

INZELL, BAYERN
Der »Wimmerhof« wird regelmäßig im Februar ein-geschneit, er liegt 2,5 Kilometer vom Dorf entfernt, es dauert also ein wenig, bis der Winterdienst den Weg zum Hof räumt. Oft liegen eineinhalb Meter Schnee auf dem Dach, da muss man erst das Haus freischaufeln. Aber die Langlaufpiste liegt direkt vor der Haustür.
www.wimmerhof-inzell.de
-

SURLEJ, ENGADIN
Das »Nira Alpina« liegt am Fuß des Corvatsch, nur fünf Kilometer von St. Moritz entfernt. Vergangenen Januar war das Hotel komplett eingeschneit. Aber der Zeitvertreib im Luxushotel fällt leicht: ausgesuchte Bücher in der Bibliothek, frische Cupcakes aus der eigenen Bäckerei, ein Spa mit allem Drum und Dran sowie ein eigener Durchgang zur Corvatsch-Bergbahn - mit den Skiern kommt man immer weg, wenn das Auto zurückbleiben muss.
www.niraalpina.ch
-

RAFOI, SÜDTIROL
Das Stilfser Joch über Trafoi Richtung Schweiz ist jeden Winter gesperrt - zu viel Schnee. Wenn dann auch noch die Straße ins Tal hinab zuschneit, sitzt man im Hotel »Bella Vista« fest. Wie schön. Als Zeitvertreib bieten sich an: Schneeschuhwandern und Lagrein trinken, in dieser Reihenfolge.
www.bella-vista.it/de/familien hotel-suedtirol/

NASSFELD, KÄRNTEN
Mit 110 Kilometer Piste und 30 Liftanlagen und viel Schnee eines der Top-Ten-Skigebiete Österreichs. Und Skifahren kann man auch, wenn die Zufahrt vom »Alpenhotel Plattner« nicht geräumt wurde - die Piste liegt vor der Haustür. www.plattner.at

(Foto: Jörg Koopmann aus »Sight-seeing 2«, Hatje Cantz Verlag)

Foto: Jörg Koopmann