Trinken: Südamerikas Tropfen
Kaum ein Land hat so viele landschaftliche Kontraste aufzuweisen wie Argentinien und Chile. Der Pazifik, die Andenkette von Nord nach Süd, das subpolare Kap Hoorn, die Antarktis im Süden und oben im Norden die Atacamawüste. Diese Extreme sorgen für verschiedenste Klimata und Bodenverhältnisse. Für den Weinbau steckt hier ein schier unerschöpfliches Potenzial. Und dank der besten, enorm preisgünstigen Qualitäten, die in beiden Staaten inzwischen produziert werden, sind die Weine auf internationalen Märkten nicht mehr wegzudenken.
[1] 2006 Chardonnay Sol de SolMalleco Valley, Traiquén, Viña Aquitania, Chile. Die Kellerei steht am Rande von Santiago de Chile, am Fuß der Anden, die Trauben sind jedoch im über 400 Kilometer südlich gelegenen Malleco Valley, nahe Patagonien, gepflanzt. Der 06 Sol de Sol überzeugt mit wunderbarem Zitrus-, Pampelmusen- und Limettenduft. Ganz feiner Nuss- und Butterton im Geschmack. Vollmundig und glasklar. Enorme Frische und Länge, Preis-Leistung unschlagbar. www.terrine.de, 24 Euro.
[2] 2004 Orzada "Carignan"Maule Valley, Odfjell, Chile. Der
exzellente Carignan hat wilde, fleischige Aromen, die von Pflaumen, Schwarzkirsche, Tamarillo und Lakritze getragen werden. Kein Schwarzenegger, aber ein echter Chilene. Gut zu Lammkoteletts, Wildgeflügel, Frischkäse im Kräutermantel. www.georg-hack.de, 18 Euro.
[3] 2007 Montes Alpha "Pinot Noir" Valle de Leyda, Aurelio Montes, Chile. Berauschender Duft: Erdbeer, Kirsche, Himbeer und jede Menge rote Blüten. Kühler Charakter im Gaumen, feiner Tanninmantel mit zarten Bitternoten. Reif, mit endloser Frucht trotz seiner Jugend. Zu gebratenen/gegrillten Fischen, Gemüse-Vorspeisen, Avocado. www.belvini.de, 14,90 Euro. [4] 2006 Pedro del Castillo, Malbec Cavas de Weinert, Lujan de Cuyo, Mendoza, Argentinien. Der Fass-keller mit seinen bis zu 100 Jahre alten Holzfässern ist in Südamerika einmalig. Die Rebstöcke sind teils 60 bis 100 Jahre alt. Vinifiziert wird nur nach alter Bordeauxschule. Ergebnis sind brillante Rotweine – ideal zur Fleischküche Argentiniens. www.laureenkoch.de, 10 Euro.
Paula Bosch
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Mode: Runde Sache
Reporter: "Wie nennt man diesen Kragen?"
Ringo: "Einen Kragen." Dialog aus dem Film A Hard Day’s Night.
Wer hat eigentlich festgelegt, dass ein Hemdkragen spitz zu sein hat? Und: Warum machen Männer so ein Gewese um ihren Krawattenknoten, sind aber ohne Experimentierlust, was ihre Hemdkragen angeht? Wir möchten an dieser Stelle eine Lanze brechen für den Rundkragen, im Englischen "Club Collar" genannt; nicht weil ihn gerade einige Modehäuser wie Burberry, Aquascutum (Bild) oder Brooks Brothers zurück ins Spiel bringen, sondern weil der runde Kragen garderobetechnisch ganz neue Türen öffnet: Er ist eleganter, feiner, und das sogar ohne Krawatte. Man kann ihn aber auch gut offen tragen, dann wirkt er lässig wie bei einem Polo-Shirt. Die frühen Beatles waren die Letzten, die ihn aus Überzeugung getragen haben. Jetzt, 40 Jahre später, erlebt er endlich sein Comeback.
Thomas Bärnthaler
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Film: Nichts wie raus!
Es gibt ja nichts Lästigeres: Man sitzt im Kino, muss dringend mal raus – weiß aber nicht, ob man dann die wichtigste Szene verpasst. Gut, dass ein paar schlaue Leute unter runpee.com zusammenstellen, wann in neuen Filmen jeweils der ideale Moment kommt (Beispiel unten: Inglourious Basterds). Und die zugehörige iPhone-App hält einen sogar im Foyer auf dem Laufenden, wann man wieder in den Saal sollte.