Der Hausherr empfängt persönlich, er bittet in den Salon und bringt auf einem Silbertablett Kaffee und Zitronenwasser herbei. Wann immer möglich, fährt Francisco Lobo de Vasconcellos, der Eigentümer der »Casa de Santiago«, die 150 Kilometer aus Lissabon in das Bergstädtchen Santiago do Cácem, um seine Gäste selbst in die Geschichte seines Hauses einzuweihen.
Im 15. Jahrhundert lebten hier die Brüder des Ordens von Santiago, die sich um die Kirche Igreja Matriz direkt oberhalb des Hauses kümmerten. Später ging das Haus in den Besitz der Familie von Francisco Lobo de Vasconcellos über, der es mit seinem Bruder von seinen Großeltern geerbt hat. Als Kinder gingen sie hier ein und aus, und seit jeher, so erinnert sich Francisco, kamen Freunde und Verwandte aus aller Welt zu Besuch. Mit der Idee, das Familienhaus als Herberge zu nutzen, wollten die Brüder das Erbe der Gastfreundschaft fortführen.
Deshalb ist die »Casa de Santiago« auch kein normales Hotel. Die vielen Zimmerchen sind vollgestopft mit Gemälden, Familienfotos, Schallplatten, Büchern, Vitrinen, Antiquitäten. Die Treppen im Haus sind steil und schmal, die sieben Zimmer haben einen schönen Ausblick auf Garten und Kirche oder bis zum Atlantik.
Gefrühstückt wird gemeinsam am großen Tisch oder draußen auf der Terrasse. Und so kommen die Lobo-Brüder mit jedem neuen Gast ihrem Ziel ein Stück näher: die Geschichte der »Casa de Santiago« weiterzuerzählen und am Leben zu halten.
Casa de Santiago
Rua Condes de Avillez, Nr. 3,
7540–152 Santiago do Cacém, Portugal,
Tel. 00351/917/34 42 02, DZ ab 130 Euro/Nacht inkl. Frühstück.