Zu den Sachen, die man sich fest vornimmt, bevor man Eltern wird, gehört es, keinesfalls das Auto infantil zu verschandeln. Also keine Namensaufkleber aufs Heck und keinen Katzengesichter-Sonnenschutz ins Fenster. Weil man derartige Familienkutschen ja stets mit Mitleid und viel Abstand überholt hat. Dann aber, wenn das Kindchen da ist, erscheint es einem doch so gelungen und facettenreich, dass man die anderen Autofahrer darüber unterrichten möchte. Eine Zeit lang bildet man sich danach ein, sie wären von dem »Klein Matilde an Bord«-Sticker gerührt und würden ein wenig netter aufhupen. Das Sonnenschutz-Verdikt fällt hingegen eher aus Not an irgendeiner Autobahnraststätte und in der Hoffnung, es könnte für Linderung einer akuten Apokalypse im Kindersitz sorgen. Genauso gut könnte man allerdings Gladiolen und teure Handtaschen ins Fenster hängen. Das würde Klein Matilde ähnlich wenig beeindrucken – die Überholenden aber möglicherweise umso mehr.
Autosuggestiv
Haben Sie sich vor dem ersten Kind vorgenommen, dass Sie Ihr Auto auf keinen Fall infantil verschandeln werden? War ja klar, dass das nichts wurde.