Jemals in Unterhose in einem Online-Meeting gesessen?

Der Wirtschaftswissenschaftler Clemens Fuest im Interview ohne Worte über das Studentenleben, das Wahlergebnis und die Frage, ob die Politik oder die Wirtschaft mächtiger ist.

Geboren 23. August 1968 in Münster 
Beruf
Professor für Volkswirtschaftslehre, Präsident des ifo-Instituts Ausbildung Studium der Volkswirtschaftslehre
Status Index ist gleich Saldo im Betriebsmonat + 200 geteilt durch Durchschnittlicher Saldo im Basisjahr + 200 mal 100

Als Präsident des ifo-Instituts ist es die Aufgabe von Prof. Dr. Dr. h. c. Clemens Fuest, Prognosen zu stellen, genauer gesagt: möglichst verlässliche Vorhersagen darüber zu treffen, ob die Wirtschaft wächst oder schwächelt. Gibt er Interviews, und das tat er während der Corona-Pandemie ziemlich oft, trägt er einen dunklen Anzug und verwendet Wörter wie »Flaschenhals-Rezession« und »Beschaffungsprobleme«. Kurz: Clemens Fuest ist Pragmatiker. Am liebsten rechnet er. Und zwar ungestört und lange. So lange, bis es eine therapeutische Wirkung entfaltet. »Erwarten Sie nicht zu viel«, warnt er dann auch zu Beginn der Fotoaufnahmen, »ich bin kein Schauspieler«, um anschließend – sehen Sie selbst – über sich hinauszuwachsen. Selbst unsere Fotografin war begeistert: »Ich glaube, er hatte richtig Spaß, mal eine andere Seite von sich rauszulassen – und dann dieser sinnliche Mund.« Clemens Fuest und sein Team stellen rund 9000 deutschen Unternehmen regelmäßig zwanzig Fragen: Wie läuft’s? Wie ist die Nachfragesituation? Was erwartet ihr in den kommenden Monaten? Daraus ergibt sich der ifo-Geschäftsklimaindex. Im Oktober lag er bei 97,7 – der vierte Rückgang in Folge. Übersetzt: Es könnte besser laufen. Wird es nächstes Jahr auch, glaubt Fuest.