Wie haben Sie mit 16 auf Diskriminierung reagiert, Ferda Ataman?

Die Anti-Diskriminierungsbeauftragte im Interview ohne Worte über Toleranz, ihre Jugend und ihren Traum von der Schauspielkarriere. 

Geboren: 4. November 1979 in Stuttgart
Beruf: Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung und ehemalige Publizistin und Redenschreiberin
Ausbildung: Studium der Politikwissenschaft
Status: Das Leben ist eine Bühne

Sie wollte Schauspielerin werden, im Theater auf der Bühne stehen, mit dem eigenen Körper arbeiten, warmes Scheinwerferlicht im Gesicht. Nach dem Abitur sprach Ferda Ataman an verschiedenen staatlichen Schauspielschulen vor, so erzählte sie es mal in einem Podcast. Angenommen wurde sie nicht. Ihre Mutter riet ihr nach einem Jahr Vorsprechen dazu, erst einmal etwas anderes zu studieren, nur für den Fall, dass es weiter nichts werde mit dem Schauspielen. Ferda Ataman kam so zur Politikwissenschaft und der Erkenntnis, auch großen Gefallen auf der politischen Bühne zu finden.

Nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst als Reden­schreiberin für das NRW-Integrationsministerium, später als Journalistin unter anderem für den Spiegel und die Süddeutsche Zeitung. Im Juli 2022 wurde Ataman zur Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gewählt. ­Genau die Richtige für den Job, sagten die einen. Ataman setze sich schließlich schon seit Jahren für mehr Vielfalt in der Gesellschaft und in den Medien ein. Fehlbesetzung, fanden andere, die sich auch an polemischen Aussagen in ihren Kolumnen störten. Nun ist ­Ataman seit einem Jahr im Amt. In diesem Interview ohne Worte konnte sie ihren Traum von den darstellenden Künsten noch einmal ausleben – ein kleines bisschen zumindest.