Was halten Sie von Schauspielern, die Musik machen?

Der kanadische Schauspieler und Sänger Kiefer Sutherland im Interview ohne Worte über seine erste Tätowierung, die beste Entspannung und das Gefühl, sich selbst in einer Liebesszene zu sehen.

Geboren 21. Dezember 1966 in London
Beruf Schauspieler, Regisseur, Musiker 
Ausbildung High School
Status Ein Mann wie ein Baum

Auf den ersten Blick verkörpert Kiefer Sutherland gleich mehrere Klischees US-amerikanischer Männlichkeit. Der ehemalige Rodeo-Reiter, der Countrysongs schreibt und Cowboyhüte trägt. Der Selfmade-Multimillionär, der ohne das Geld seines berühmten Vaters Donald seine eigene Filmkarriere startete. Der abgebrühte Agent Jack Bauer, als der Sutherland in der Actionserie 24 noch berühmter wurde, als er schon war. Sutherland ist der harte Hund, Kippe im Mundwinkel, Unterarme voller Tattoos, das chinesische Zeichen für Stärke auf der rechten Schulter. Dabei ist Sutherland nicht mal Amerikaner, sondern Kanadier. Der harte Hund will er auch nicht mehr sein. In der Netflix-Serie Designated Survivor spielt er einen unfreiwillig zum Präsidenten gewordenen Hinterbänkler, der mit seinen Selbstzweifeln kämpft. Und in seinen Songs – das neue Album heißt Reckless & Me – erzählt Sutherland ganz persönlich von seinen Ängsten und Sehnsüchten, von guten Freunden, die sich totgesoffen haben, von gescheiterten Beziehungen. Ein Klischee ist auch das – der Schauspieler, der sich mit Anfang fünfzig als Musiker versucht. Aber jetzt, meint Sutherland, ist der perfekte Zeitpunkt dafür. Denn endlich kann ihm egal sein, wenn andere ihn für klischeehaft halten.