Was ist wichtiger als gutes Aussehen, Tom Wlaschiha?

Der Schauspieler im Interview ohne Worte über seine Kindheit in der DDR, den Fall der Mauer und seinen Erfolg in Hollywood.

Geboren: 20. Juni 1973 in Dohna
Beruf: Schauspieler
Ausbildung: Abitur, Hochschule für Musik und Theater Leipzig
Status: Der Deutsche aus Game of Thrones

Deutsche Schauspieler in Hollywood, kurz überlegen … Til Schweiger hat mal einen Rennfahrer gespielt, nicht wahr? Jürgen Prochnow durfte ab und zu der Böse sein. Und Ralf Moeller, jaja, war der Muskelberg in Gladiator. So richtig viel ging da immer nicht. Und dann kommt da einer daher, fast ein bisschen beiläufig von der Seitenlinie, und spielt in einer Tour bei den Großen mit. Bei Steven Spielberg (München), mit Tom Cruise in Operation Walküre, in Serien wie Jack Ryan und Stranger Things – und vor allem in Game of Thrones, wo er die Rolle des Jaqen H’ghar gleich über mehrere Staffeln innehatte. Nicht übel für einen Mann, der seine Jugend in den Achtzigerjahren in einer Kleinstadt bei Dresden verbracht hat, wo der Englisch-Unterricht nicht gerade im Zentrum stand. Und woran liegt es jetzt, dass genau er so einen Lauf hat in den USA? Ein Grund könnte sein, dass er den Job ziemlich pragmatisch angeht: Wlaschiha hat keine Probleme mit kleinen Rollen, solange sie spannend sind, aber auch keine Scheu vor gelegentlichen Auftritten als Klischee-Deutscher. Er nimmt, was kommt, ohne großes Aufhebens darum zu machen. Und wenn Bewunderer ihm unbedingt das gewisse Etwas zuschreiben wollen, reagiert er darauf angenehm gelassen. »Erfolg ist von so vielen Faktoren abhängig«, hat er mal gesagt: »Glück und Zufall sind nicht die kleinsten.«